Ulysses Moore - 03 - Das Haus der Spiegel
sei, alle Türen unter seine Kontrolle zu bringen ⦠SchlieÃlich ⦠Was ist dann passiert?«
»Ulysses und Penelope Moore starben«, antwortete Julia. »Oblivia war dann sicher überzeugt davon, nun ungestört vorgehen zu können, musste aber feststellen, dass Nestor die Villa Argo an unsere Eltern verkauft hat. Und dann erschienen wir auf der Bildfläche.«
»Und gelangten in den Besitz der vier Schlüssel«, ergänzte Rick.
»Ulysses Moore sorgt dafür, dass wir die vier Schlüssel finden, und schickt uns nach Punt, um die Karte von Kilmore Cove zurückzuholen«, machte Jason weiter. »Aber Oblivia stiehlt sie uns und alles geht den Bach runter.«
»Wir sind Versager!«, stöhnte Rick.
Julia seufzte.
Nestor bekam einen weiteren Hustenanfall, dann fasste er einen Entschluss. »Wir machen jetzt alles so, wie ich es sage«, verkündete er.
Die drei sahen ihn erstaunt an.
»Ihr seid keine Versager«, fuhr der Gärtner fort. »Ihr dürft so etwas nicht einmal denken, klar? Ihr ⦠Ach â¦Â« Nestor schüttelte den Kopf. Es war ihm noch nie leichtgefallen, Komplimente zu machen. Deshalb hustete er nochmals und befahl: »Los, kommt mit!«
Der alte Gärtner führte sie ein Stück weit den Flur entlang und blieb dann stehen. Er faltete die Hände zu einer Räuberleiter und sagte zu Jason: »Ich hebe dich hoch und du öffnest die Klappe zum Speicher.«
»Welche Klappe?«, fragten die drei Freunde im Chor und sahen zur Decke hinauf.
Tatsächlich war dort eine Luke eingelassen, an der ein Metallring baumelte.
Jason benutzte Nestors verschränkte Hände als Tritt und packte den Ring.
»Ganz fest!«, feuerte Nestor ihn an.
Jason zog an dem Ring, aber die Luke blieb geschlossen. Dann versuchte er es ein zweites Mal und spürte, wie das Schnappschloss nachgab. Nestor lieà ihn wieder herunter.
Von der Innenseite der Holzklappe rutschte eine Leiter heraus. Nestor griff danach.
»Donnerwetter! «, rief Julia. »Eine geheime Treppe zum Dachboden!«
Nestor bedeutete ihnen hinaufzusteigen. »Donnerwetter!«, sagte Julia noch einmal und erinnerte sich daran, was sie am Vormittag dieses Tages gesehen oder zu sehen geglaubt hatte.
Manfred verbrachte den Nachmittag damit, die Männer von
Zyklop & Co.
zu beobachten. Seit der Bagger auÃer Gefecht gesetzt worden war, waren sie dem Haus der Spiegel mit Presslufthämmern und Motorsägen zu Leibe gerückt. Dabei trugen sie Schutzanzüge, in denen sie wie Astronauten aussahen.
Der Bagger lag wie tot auf der Seite. Seine Abrissbirne war immer noch in den Wänden des Gebäudes verkeilt. Den Arbeitern war es gelungen, das Haus zum Stehen zu bringen, indem sie im Keller mit Vorschlaghämmern einige Zahnräder zerschlagen hatten. Danach waren sie darangegangen, im Inneren des Hauses eine Wand nach der anderen abzutragen.
Am Abend war nur noch ein von Trümmern umgebenes Metallskelett übrig. Balkone und Fenstergitter waren zerbrochen, FuÃböden und Decken waren herausgehoben worden oder durchlöchert.
Oblivia stand auf dem Vorplatz und kommandierte die Männer herum. Dabei zog sie mal die Karte von Thos Bowen zurate, mal die von Peter Dedalus gezeichneten Pläne für das Haus. Manfred konnte sich noch gut daran erinnern, wie er die Mauer an der Rückseite des Uhrengeschäfts hatte aufbrechen müssen, um die Unterlagen zu stehlen.
Die Sonne ging schon fast unter, als einer der Arbeiter aus dem Haus gelaufen kam und rief: »Miss Newton! Miss Newton! Kommen Sie und sehen Sie sich das an! Vielleicht haben wir etwas gefunden.«
Oblivia rannte ins Haus.
Manfred folgte ihr.
»Ist es diese hier?«, fragte der Mann und zeigte ihnen, was er im Maschinensaal entdeckt hatte.
Mitten in einem Haufen Schutt stand noch der Rest einer Steinmauer, in die eine alte Tür eingelassen war. Diese war hinter einer Zwischenmauer aus Brettern versteckt gewesen, in die der Name »Ulysses Moore« eingeritzt war.
»Du wolltest auch die hier vor mir verstecken, nicht wahr? Aber ich bin viel schlauer als du«, knurrte Oblivia.
»Ist sie das?«, erkundigte sich der Arbeiter.
»Ja, das ist sie!«, antwortete Oblivia Newton und strahlte über das ganze Gesicht. »Legt sie frei! Schnell!«
Die Männer machten sich an die Arbeit und hatten die Zwischenwand mit ihren Presslufthämmern bald
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