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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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mehr los, obwohl wir wussten, dass wir uns dabei gewissen Gefahren aussetzen würden. Das größte Problem stellte der Parkwächter dar: Es hieß, er habe immer zwei sehr scharfe Hunde bei sich. Keiner von uns hatte ihn oder die Hunde jemals gesehen. Klytämnestra behauptete, die Hunde würden nachts allein durch den Park streifen, dass sie feuerrote Augen hätten und dass aus ihren Nasenlöchern Rauch käme. Peter hatte schreckliche Angst und wäre am liebsten umgekehrt. Wir Übrigen dagegen waren bereit, der Gefahr ins Auge zu sehen. Phoenix war wie immer sehr vorausschauend gewesen und hatte aus der Metzgerei seiner Eltern einen Beutel Hackfleisch stibitzt. Wir formten daraus Bällchen, die wir mit Pfeffer füllten. Wenn die Hunde uns angreifen würden, dachten wir, brauchten wir ihnen nur das präparierte Fleisch zuzuwerfen und der Pfeffer darin würde sie kampfunfähig machen.«
    Rick kicherte.
    »Mit dieser Waffe in der Hand drangen wir weiter in den Park vor«, berichtete Leonard. »So kamen wir zuerst zum Springbrunnen der Schildkröten und danach zu dem Geräteschuppen, in dem angeblich der Parkwächter mit seinen furchtbaren Hunden lauerte. Vulcano wollte sich am liebsten sofort der Gefahr stellen, um danach ungestört nach dem Höhleneingang suchen zu können. Der Geräteschuppen war ein weißes Häuschen. Es stand auf der Hügelkuppe unter Bäumen. Dort, wo zwischen dem Gras die ersten Felsen hervorschauen.« Nestor seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Als wir in die Nähe des Geräteschuppens kamen, schrie Peter laut auf: Er hatte ein Hundeknurren gehört. Zuerst dachten wir, er bilde es sich nur ein. Doch dann nahmen wir es auch wahr. Wir teilten uns auf und robbten am Boden weiter Richtung Schuppen. Phoenix erreichte ihn als Erster. Und wenn ich mich nicht irre, war Nestor bei ihm.«
    »Das stimmt.«
    »Vulcano sicherte die linke Seite ab und ich die rechte. Und …« Leonard hielt inne, so als versuchte er, sich alle Einzelheiten ins Gedächtnis zu rufen.
    »Und was passierte dann?«, wollte Rick wissen.
    »Der Schuppen war leer«, setzte Nestor Leonards Erzählung fort. »Aber dahinter hörten wir mehrere Hunde hecheln. Wir hatten eine wahnsinnige Angst«, erinnerte sich der Gärtner. »Schließlich sahen Phoenix und ich uns an. Wir nahmen ein paar von den Fleischbällchen in die Hand und … gingen zum Angriff über.«
    Leonard lachte plötzlich so laut auf, dass Fred auf dem Sofa zusammenzuckte.
    Rick blickte erst zu Leonard und dann zu Nestor. »Und?«
    »Hinter dem Geräteschuppen war ein kleines Mädchen«, sagte Nestor. »Sie hatte blondes Haar, so hell, dass es fast weiß war. Sie saß im Schneidersitz im Gras und hielt in einer Hand das Ende einer Hundeleine. Sie ließ sie am Boden im Kreis um sich herumwirbeln, und zwei Zwergpudel sprangen abwechselnd darüber, als spielten sie Seilhüpfen.« Nestor machte eine Pause. »Und als sie uns hinter der Ecke des Schuppens hervorkommen sah … da verkrochen sich die Pudel vor Schreck unter dem Rock des Mädchens.«
    »Zwei Zwergpudel«, erinnerte sich Leonard. »Fedoro und Fedora.«
    »Und wer war das Mädchen?«
    »Es war die Tochter des Parkwächters«, antwortete Leonard mit ungewohnt sanfter Stimme. »Es war Kalypso.«



Meinst du die Buchhändlerin?«, fragte Rick. »Ja, genau. Kalypso mit ihren niedlichen kleinen Pudeln«, antwortete Leonard und rückte sich seine Augenklappe zurecht. »Wir freundeten uns sofort mit ihr an. Kalypso ging mit uns in den Schuppen, in dem ihr Vater seine Geräte aufbewahrte. Als wir sie nach der Höhle fragten, führte sie uns zu deren Haupteingang, der jedoch zugemauert worden war. In der Mauer gab es oben einige Löcher, die waren aber so klein, dass nur die Möwen hindurchfliegen konnten, die in der Höhle nisteten. Der einzige andere Eingang war ein Brunnen in der Nähe des Geräteschuppens. Wir verbrachten den übrigen Tag und auch noch den folgenden damit, die Steinbrocken und den Schutt, mit denen man den Brunnen zugeschüttet hatte, so weit beiseitezuschaffen, dass ein schmaler Durchgang entstand. Phoenix klaute am Hafen ein Seil und wir losten aus, wem die Ehre zuteil werden sollte, als Erster in den Brunnen hinuntergelassen zu werden und die Höhle zu erkunden.«
    »Black Vulcano«, erriet Rick.
    »Genau. Vulcano band sich das Seil um den Bauch und wir ließen ihn vorsichtig hinab. Als er wieder zum Vorschein kam, war er kohlrabenschwarz: Er war von Kopf bis Fuß von einer Schicht aus

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