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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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darüberspannte. Während ihn die beiden anderen noch davon abzubringen versuchten, balancierte er am schmalen Bogen entlang und hatte in weniger als einer Minute die andere Seite erreicht.
    »Du bist wahnsinnig«, schimpfte Rick. »Dieser Bogen hätte jeden Moment einstürzen können.«
    »Dieser Bogen hält schon seit zweitausend Jahren, Rick. Wenn er beschädigt gewesen wäre, wäre er längst eingestürzt«, gab Jason zurück und bedeutete Anita, ihm auf demselben Weg zu folgen.
    Anita überlegte kurz und tat es ihm dann, ohne zu zögern, nach.
    »Klasse«, murrte Rick. »Als ob man gegen eine Wand redet.«
    Ungefähr zwanzig Minuten später wurde die Landschaft felsiger, grauer und kälter und das Aquädukt endete an einer alten Mauer.
    »Das war es dann wohl.« Jason ließ seinen schweren Rucksack zu Boden gleiten.
    Sie standen vor einem senkrechten Spalt im Fels, an dessen unterem Rand eine mit moosbewachsenen Steinen ausgelegte Senke war.
    Hier musste es früher eine Quelle gegeben haben. Ein gemauerter Damm hatte das Wasser aufgestaut und auf das Aquädukt geleitet, auf dem das Wasser ins Tal geflossen war.
    Anita schlug den Kragen ihrer Jacke hoch, um sich vor dem schneidenden Wind zu schützen, und setzte sich zu Jason und Rick auf den Boden. »Und was machen wir jetzt?«, fragte sie.
    Jason nahm wieder Morice Moreaus Notizbuch zur Hand. »Irgendwo muss es weitergehen. Hier ist von einer Brücke die Rede und von einer Statue, die diese bewacht. Davon ist bisher aber nichts zu sehen.«
    Rick seufzte, stand auf und schlenderte ein wenig umher. »Hey!«, rief er plötzlich. »Hinter der Senke ist ein schmaler Pfad. Er führt dort hinten zu den Sträuchern.«
    Anita sprang sofort auf, schlug den von Rick entdeckten Weg ein und war bald hinter den Büschen verschwunden.
    »Was hältst du davon, Rick?«, fragte Jason seinen Freund.
    »Von diesem Ort oder von Anita?«
    »Von beiden.«
    »Was diesen Ort betrifft, so glaube ich, dass wir auf jeden Fall richtig sind. Und Anita … Ich weiß nicht, keine Ahnung. Sie ist in Ordnung. Ich meine, sie jammert nicht herum. Und sie … na ja, du wirst es sicher auch gemerkt haben.«
    »Sie ist hübsch.«
    »Finde ich auch. Sie ist sehr hübsch.«
    Jason sah seinen Freund von der Seite an. »Was frage ich dich überhaupt, wo du doch in meine Schwester verknallt bist.«
    »Hey, ihr beiden, schaut mal …«, hörten sie Anita rufen. Schnell folgten Jason und Rick ihrer Freundin, und nachdem sie eine Ansammlung von Steinblöcken passiert hatten, bot sich ihnen ein unvergleichlicher Anblick. Der Berg ging in eine weitläufige Fläche über, die über einen breiten Spalt hinausragte. Am äußersten Rand dieser Felsterrasse konnten sie die Statue einer geflügelten Frau sehen. Sie hielt in der einen Hand eine Lanze, mit der anderen zeigte sie auf den gegenüberliegenden Felsvorsprung.
    »Die Grenze …«, murmelte Jason.
    »Das ist mal ein Wind!«, schrie Anita, als sie plötzlich von einer Böe erfasst wurden.
    »Was für ein abgefahrener Ort ist das denn?« Jason trat auf die geflügelte Statue zu. Unter der Felsterrasse gähnte ein tiefschwarzer Abgrund. Es sah aus, als hätte ein Riese ihn mit seinem Schwert in den Berg hineingeschnitten.
    »Es ist die Grenze!«, rief Rick hinter ihm.
    »Wohl eher die Stelle, an der wir umkehren müssen!«, schrie Anita.
    »Umkehren?« Jasons Augen blitzten auf.
    Anita hielt sich das Haar aus dem Gesicht. »Hast du eine bessere Idee?«
    Aufmerksam betrachtete Jason den Spalt. Bis zur anderen Seite waren es mindestens fünf oder sechs Meter. Er legte sich flach auf den Boden und robbte nach vorn, um über die Kante der Felsterrasse schauen zu können. Sie war so scharf, als wäre sie aus dem Gestein glatt herausgebrochen. Jason stand wieder auf und sah sich nach Rick um.
    Sein rothaariger Freund stand mit dem Rücken an die Felswand gelehnt und schüttelte den Kopf. »Nein, Jason, versuch es bitte nicht.«
    »Was ist los?«, wollte Anita wissen.
    »Nein, Jason.« Rick ging einen Schritt auf seinen Freund zu.
    Anita verstand kein Wort. »Nein, was?«
    »Er will springen.«
    Anita riss die Augen auf. »Du machst Witze. Er kann unmöglich …« Eine Winböe erfasste sie und hätte sie beinahe umgeworfen.
    Jason hockte sich hin und öffnete seinen Rucksack. »Eine andere Möglichkeit gibt es nicht«, sagte er. »Aber es ist kein einfacher Sprung. Es sind mindestens fünf Meter. «s
    »Ich schätze, es sind mehr als sechs«, widersprach ihm Rick.

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