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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Türen zu bewachen.«
    »Aber auch wenn sie alle tot sind«, hatte Leonard darunter geschrieben, »könnte es dann nicht sein, dass sie jemanden in ihr Geheimnis eingeweiht haben?«
    Nestor schmunzelte und suchte zwischen den Bücherstapeln weiter. Schließlich stieß er auf das, was er außer Moreaus Buch noch zu finden gehofft hatte. Ein Radiogerät, das unter einem Stapel alter Ausgaben des
National Geographic
begraben gewesen war.
    Der Apparat war ein schwarzer Kasten, in etwa so groß wie ein kleines Fernsehgerät. Peter Dedalus hatte ihn gebastelt, kurz bevor er aus Kilmore Cove verschwunden war. Leonard hatte immer behauptet, dass das Radio nicht funktionierte, doch Peter war da anderer Ansicht gewesen. Nestor versuchte sich zu erinnern, wie man es einschaltete. Ihm fiel ein, dass auch dieses Gerät wie viele andere von Peters Erfindungen weder mit Strom noch mit Batterien lief, sondern mit Solarenergie betrieben wurde.
    Er klemmte sich das Radio unter den Arm und verließ den Raum. Die letzten Stufen der Treppe führten ihn hinauf auf die oberste Ebene des Leuchtturms, das Aufenthaltsdeck, ein mit einem Geländer geschützter Umgang um die große Laterne.
    Als er auf das Deck hinaustrat, klatschte ihm der Wind wie eine Ohrfeige ins Gesicht.
    Nestor stellte das Gerät ab und wartete eine Weile, damit die von Peter eingebauten Solarpaneele Energie aufnehmen konnten.
    Dann ging er mit dem Radio wieder hinein. Er drückte auf einen Schalter und aus dem Lautsprecher drang das typische Geräusch eines nicht eingestellten Radioempfängers. Er drehte den Regler langsam erst rechts- und dann linksherum. In Kilmore Cove konnte man nur einen einzigen Sender empfangen. Sie hatten ihn mit einer umgebauten Musicbox verbunden, die 24 Stunden am Tag die Stücke aus Black Vulcanos Schallplattensammlung abspielte. Bis jetzt hatte sich in Kilmore Cove noch niemand darüber beschwert, was daran liegen konnte, dass die Sammlung ziemlich umfangreich war.
    Nestor drehte weiter an dem Knopf, bis er einen Kanal fand, in dem vollkommene Stille herrschte.
    Hier ist es, dachte er. Hier sind wir auf Frequenz null.
    Peter hatte ihm mal zu erklären versucht, wie diese Frequenz funktionierte, doch Nestor konnte mit wissenschaftlichen Entdeckungen und technischen Erklärungen nicht viel anfangen. Er wusste nur noch, dass man sie »kosmische Mikrowellenstrahlung« nannte und dass sie in den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts von zwei Herren entdeckt worden war, die sich mit Radioantennen beschäftigten. Peter hatte gesagt, dieses Signal komme aus dem Weltraum. Es sei das Echo des Urknalls, jener Explosion, mit dem die Entstehung des Universums begonnen hatte.
    Nestor setzte das Headset auf und drückte auf die Sendetaste. »Leonard? Leonard Minaxo, kannst du mich hören? Hier ist Nestor. Leonard? Antworte! Hier ist Nestor aus Kilmore Cove.« Dann ließ er die Taste wieder los und lauschte. Er wiederholte den Vorgang ein Dutzend Mal, ohne eine Antwort zu erhalten, und kontrollierte mehrmals, ob er die richtigen Tasten gedrückt und die richtigen Knöpfe gedreht hatte. Nach einigen weiteren ergebnislosen Versuchen gab er auf.
    Vielleicht war es besser, Julia einzusammeln und zu versuchen, vom Haus der tausend Rufe aus über Anitas Handy Kontakt zu den dreien in den Pyrenäen aufzunehmen. Das Häuschen mitten im Wald war der einzige Ort in Kilmore Cove, von dem aus man nach draußen telefonieren konnte.
    Mit dem Radio unter dem Arm kehrte er in Leonards Zimmer zurück.
    »Hier wären dringend ein paar Reparaturen und Erneuerungen nötig, mein lieber Peter«, murmelte er. »Es funktioniert ja gar nichts mehr.«
    Er stellte das Radio auf einen Tisch und drehte ein letztes Mal an dem Regler, um es wieder auf Black Vulcanos Musiksender einzustellen.
    »…or«, krächzte es da aus dem Lautsprecher. Ein statisches Knistern folgte.
    Nestor zuckte zusammen. Er drehte den Knopf rasch wieder auf die Frequenz null und drückte auf die Sendetaste. »Leonard? Hörst du mich? Over.«
    Nachdem er die Taste losgelassen hatte, herrschte fünf Sekunden lang Schweigen, bevor aus dem Lautsprecher ein ohrenbetäubendes Krächzen drang. »N…stor! …ier Leo…ard! …stehe ganz …lecht! …ver.«
    Sendetaste. »Ich verstehe dich auch ganz schlecht. Wo seid ihr? Over.«
    »Du würdest es mir nicht glauben«, antwortete Leonard, oder zumindest glaubte Nestor, dass sein Freund das gesagt haben könnte.
    »Versuche es mir zu erklären. Over.«
    »…meer… Was

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