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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Seil, dessen eines Ende mit einem Karabinerhaken um Jasons Taille geknotet war.
    Sobald Anita das Signal gegeben hatte, blieben Jason fünf Sekunden, um die Kante der Felsterrasse zu erreichen und zu springen. Rick sollte ihm bis kurz vor den Felsrand folgen und sich dann bäuchlings auf den Boden werfen, um ihn notfalls zu sichern.
    Gebannt starrte Anita auf die Windmargerite und spürte, wie ihr das Herz bis zum Hals klopfte. Da drehte sich die Blütenkrone der Margerite nach links.
    Anita sprang auf. »Los, Jason! Los!«
    Für die zehn Schritte bis zum Felsrand brauchte Jason drei Sekunden. In der vierten Sekunde war er schon abgesprungen. Und in der fünften … drehte sich der Wind und blähte Jasons T-Shirt und Hose auf. Er schob ihn an. Er stützte ihn in der Luft ab.
    Jason ruderte mit den Armen.
    Er legte einen Meter zurück, zwei Meter, drei Meter.
    Vier Meter.
    Rick hechtete zu Boden.
    Der Wind wurde stärker.
    Fünf Meter.
    Jason hatte schon fast den gegenüberliegenden Felsvorsprung erreicht, als der Wind sich drehte.
    Anita schrie auf, als Jason in die Tiefe stürzte. Doch im letzten Moment bekam er den Rand des Vorsprungs zu fassen. Er zog sich daran hoch, rollte sich auf den Rücken und blieb nach Luft ringend liegen.

Kapitel 15
Radio Universum
    Der Wind wehte mit unglaublicher Kraft vom Meer her und wirbelte heulend um den Leuchtturm. Die Tür unten im Turm war verschlossen, doch der Gärtner der Villa Argo hatte einen Schlüssel dabei. Als er eintrat und die Wendeltreppe vor sich sah, verließ ihn der Mut. Er hatte vergessen, wie mühsam es war, bis ganz nach oben zu gelangen.
    »Verdammt, Leonard«, brummte er. »Du und deine verflixten Reisen. Das ist das letzte Mal, dass ich dich suchen komme.«
    Leonards Zimmer direkt unter der Laterne war genau so, wie Nestor es in Erinnerung gehabt hatte. Sämtliche Tische waren mit Seekarten bedeckt. Dazwischen und auf dem Fußboden lagen Stapel von Büchern, und an den Wänden hingen mehrere dicke Korkplatten, an die Leonard Zettel in allen Größen geheftet hatte.
    Nestor setzte sich auf einen Stuhl, um zu verschnaufen. Er sah zu den Karten an der Wand hinüber, in die der Leuchtturmwärter Routen und Positionen eingezeichnet hatte. Er schmunzelte, als er an Kalypso dachte, die nun mit Leonards Leidenschaft für das Abenteuer leben musste. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er die zierliche Buchhändlerin das erste Mal gesehen hatte. Das war vor fünfzig Jahren gewesen, als sie mit ihren beiden kleinen Pudeln im Park gespielt hatte. Er dachte daran, wie genau sie in allem war, wie sorgfältig sie in ihrem Geschäft Buch führte, und stellte sich vor, wie sie Leonard zu überreden versuchte, sein Zimmer im Leuchtturm in Ordnung zu bringen.
    »Gut, Leonard, du verflixter Dickkopf«, sagte Nestor und stand mühsam auf. »Wo steckst du denn dieses Mal?«
    Leonard und Kalypso waren mit dem Boot weggefahren, ohne vorher zu sagen, wohin ihre Reise gehen sollte. Nicht dass sie irgendjemand eine Erklärung schuldig waren, sie waren schließlich erwachsen. Sie hatten ja nicht ahnen können, dass ausgerechnet nach ihrer Abreise Anita Bloom mit ihrem kleinen Buch nach Kilmore Cove kommen würde. Und dass sich der Klub der Brandstifter zurückmeldete. Nestor glaubte zwar nicht, dass sein Exemplar des Fensterbuchs hier im Leuchtturm war, aber er wollte trotzdem sicherheitshalber nachschauen.
    Er sah zuerst die Bücher durch, die Leonard im gesamten Raum verstreut hatte herumliegen lassen. Wie immer ging es darin um Reisen und Forschungen, die sich mit der Suche nach den Erbauern der Türen von Kilmore Cove befassten. Bisher hatte Leonard über sie jedoch nur wenig herausfinden können. Er wusste eigentlich nur, dass sie ihre Werke mit Abbildungen von Tieren signierten und dass sie dafür häufig das Symbol der drei Schildkröten verwendeten.
    Leonard meinte, die Schildkröten wären ein Wahrzeichen des Meeres und deshalb müssten die Erbauer der Türen über das Wasser nach Kilmore Cove gekommen sein. Aber was war aus ihnen geworden?
    Nestor seufzte und überflog einige von Leonards Notizen. »Wo bist du gerade?«, brummte er vor sich hin.
    Er betrachtete eine Seekarte, die den Meeresarm zwischen Cornwall und Irland abbildete. Leonard hatte auf die Karte einen Satz geschrieben, dem Nestor nur zustimmen konnte. »Die Erbauer der Türen sind alle tot.«
    »Tja«, murmelte der Gärtner. »Hast du es endlich eingesehen? Alles, was uns zu tun bleibt, ist, die

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