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Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 8: Der Herr der Blitze (Staffel 2 Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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sie.
    Ohne lange nachzudenken, tastete sich Anita vorsichtig weiter nach oben vor. Dann spürte sie mit einem Mal, wie jemand nach ihr griff und sie über den Rand des Abhangs zog.
    Sie rollte sich auf die Seite. »Wahnsinn …«, flüsterte sie. »Wahnsinn.«
    Jason kniete sich neben sie und sah ihr in die Augen, als Ricks Kopf über dem Abgrund auftauchte und ihr Freund sich im nächsten Augenblick neben sie rollte.
    Dankbar lächelte Anita ihn an.
    »Wow! Wir haben es tatsächlich geschafft!«, rief Rick und ließ seinen Rucksack auf den Boden plumpsen.
    Anita sprang auf und umarmte ihn. »Ohne dich hätte ich es nie hinbekommen. Danke.«

Kapitel 22
Et in Arcadia ego
    In der Ferne erklang ein Grummeln, erstes Vorzeichen eines herannahenden Gewitters. Die drei waren eine Weile unter den Bäumen sitzen geblieben, um sich auszuruhen.
    Als der Himmel immer finsterer wurde und am Horizont die ersten Blitze aufflackerten, stand Jason auf und bedeutete Anita und Rick, ihm zu folgen.
    Schweigend liefen sie einen steinigen Pfad entlang, der zwischen Sträuchern und hohen Gräsern durch den Wald führte.
    »Ich finde es hier unheimlich«, sagte Anita zu Rick, nachdem sie einige Minuten lang nebeneinander hergelaufen waren, und blieb stehen.
    Rick stützte seine Arme auf den Knien ab und sah sich um. »Geht mir auch so. Und ich habe das Gefühl, beobachtet zu werden.«
    »Hey, ihr beiden!«, rief Jason ihnen zu und zeigte nach vorn. »Da unten … da ist eine Stadt.«
    Auf einer großen Lichtung zwischen Bäumen und Sträuchern entdeckten sie Reste alter, von Efeu überwucherter Säulen. Dann die Fassade eines antiken Tempels mit vier Säulen und die Statue einer Frau auf einem Podest. Weiter hinten kamen spitzgiebelige Gebäude, aus deren Fenstern blühende Pflanzen herauswuchsen. Eine Kirche mit einem hohen Kirchturm, von Glyzinien umrankt. Ein Turm von üppigem Pflanzenwuchs fast vollständig bedeckt.
    Jason, Anita und Rick kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es sah aus, als hätte die Natur die Stadt zurückerobert. Aus den Dachfenstern mittelalterlicher Häuser ragten Äste, Wurzeln waren um ausgetrocknete Springbrunnen herumgewachsen. Überall dort, wo es schattig war, gedieh dunkelgrünes Moos, und aus den einstigen Plätzen waren saftige, von weißen Blumen übersäte Wiesen geworden. Vögel nisteten unter den Dächern und auf den erloschenen Schornsteinen. Kaninchen bevölkerten die Keller. Generationen von Nagetieren und Insekten hatten die Dachstühle vieler Gebäude zerstört.
    »Das muss das Sterbende Dorf sein.« Anita schob die Ranken zur Seite, die von einer Statue herunterhingen.
    »Ein vollkommen verlassener Ort«, sagte Jason, der durch ein Fenster ins Innere eines der verfallenen Häuser schaute.
    Es war, als hätten seit Tausenden von Jahren Baumeister und Architekten auf diesem Berg Zuflucht gesucht und eine Probe ihres Könnens hinterlassen.
    Mit dem Fortschreiten der Abenddämmerung wurden die Rufe der Vögel leiser.
    »Äh, Jungs?«, sagte Anita plötzlich und griff nach Jasons Arm.
    »Was ist?«
    »Da drüben am Brunnen hat sich gerade etwas Größeres bewegt.«
    »Ist da jemand?«, rief Rick und ging näher an den moosbedeckten Springbrunnen heran.
    Anita kniff die Augen zusammen. »Wartet. Ich hab eine Idee.« Sie setzte sich auf den Boden und holte aus dem Rucksack Morice Moreaus Buch. Sie schlug es auf und suchte nach der Seite mit dem Rahmen, in dem ihr die Frau erschienen war. Aber er war leer. »Schade«, murmelte sie, doch dann füllte sich der Rahmen plötzlich. Anita lächelte. »Ich bin jetzt da.«
    »Ich habe dich gesehen.«
    »Dann weiß du schon, dass ich nicht allein bin«, sagte Anita schnell. »Wir sind zu dritt, meine Freunde und ich. Wir sind gekommen, um dir zu helfen.«
    »Mir helfen? Seit vielen Jahren war niemand mehr an diesem Ort.«
    Jason spitzte die Ohren. Hatte er da nicht gerade eine Stimme gehört? Er griff nach Ricks Hand und bedeutete seinem Freund, ihm zu folgen.
    »Aber jetzt sind wir da. Wo bist du?«
    »Ich habe mich versteckt.«
    Jason näherte sich einem schmalen Haus, während Rick von der Seite her im großen Bogen darauf zupirschte.
    »Ich sitze auf dem Platz mit dem Springbrunnen«, erzählte Anita. »Wenn du mich kennenlernen willst, kannst du herkommen. Ich heiße Anita Bloom.«
    »Wie habt ihr das Sterbende Dorf gefunden?«
    »Wir hatten einen guten Reiseführer: Morice Moreaus Buch.«
    »Ach, Morice«, seufzte die Frau.
    »Hast du Morice

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