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Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Titel: Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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entlang, der zu den Bahnsteigen führte. Auf der anderen Seite des Gebäudes angelangt, sah er die Lokomotive. Ihre Scheinwerfer waren noch dunkel, doch aus dem Schornstein quoll der Rauch in dicken Wolken.
    Black Vulcano wartete auf dem Gleis. »Das nenne ich pünktlich! Los, Jungs, an Bord mit euch!«, rief er.
    »Wo ist denn Rick?«, fragte Jason atemlos.
    »Ist er nicht bei dir?«, fragte der Stationsvorsteher.
    »Nein, ich dachte, er sei bei dir.« Jason reichte Black seinen Rucksack. »Ich verstehe das nicht«, murmelte er. »Vorne auf dem Platz war er auch nicht.« Er machte auf dem Absatz kehrt.
    »Hey! Wo willst du hin?«
    »Ich will wissen, wo Rick abgeblieben ist.«
    Black schaute auf die Uhr. »Wir müssen in wenigen Minuten los.«
    »Rick wohnt hier ganz in der Nähe!«
    »Dreizehn Minuten!«, sagte Black Vulcano streng. »Spätestens in dreizehn Minuten müssen wir starten, Covenant, sonst geht es nicht mehr. Hast du mich verstanden?«
    »Weichei!«
    »Rotznase!«
    »Warmduscher!«
    Die drei Flint-Vettern umkreisten Rick.
    »Um diese Zeit solltest du nicht mehr aus dem Hausgehen!«
    »Draußen ist es nachts nämlich ziemlich gefährlich …«
    »Dann dürfen nur noch Große raus auf die Straße.«
    »Und du bist nicht groß, du nicht.«
    Rick sagte nichts. Er rechnete nach, wie viel Zeit ihm noch blieb. Innerlich fluchte er.
    »Dein Rucksack gefällt mir gut, Karottenkopf.«
    »Mir gefällt er auch.«
    »Ich glaube, du solltest ihn uns schenken, Banner.«
    »Denn sonst müssen wir ihn dir wegnehmen.« Der große Flint streckte einen Arm danach aus.
    Doch geschickt wich Rick ihm aus. »Hört mal, ihr drei«, sagte Rick. »Ich habe keine Lust, mich mit euch zu streiten. Lasst mich gehen und ich mache euch keinen Ärger.«
    »Du willst uns keinen Ärger machen?« Die drei Cousins kamen dichter auf ihn zu. Rick wollte zurückweichen, stellte aber fest, dass sie ihn an die Wand gedrängt hatten. »Das hier ist nicht sehr sportlich«, sagte er. »Ihr seid drei gegen einen.«
    Er sah sich nach Fluchtmöglichkeiten um und überlegte sich rasch eine Taktik. »Besser gesagt, zweieinhalb gegen einen.«
    Mit einem Sprung nach vorne stieß er den kleinen Flint beiseite. Der stürzte und Ricks Fluchtweg zum Bahnhof war frei. Schnell rannte er los, doch etwas Hartes traf ihn am Knöchel: Der große Flint hatte ihn mit einem Tritt gerade noch erwischt. Rick verlor das Gleichgewicht und spürte einen scharfen Schmerz an der Schulter. Bruchteile von Sekunden später fielen die drei Flints über ihn her. Sie zogen ihn hoch und einer von ihnen riss ihm den Rucksack aus den Händen.
    »Lass den Rucksack los!«
    »Du hast uns nichts zu befehlen, Banner!«, schrie der große Flint.
    »Das hat nicht er gesagt«, berichtigte ihn der mittlere Flint.
    Das verunsicherte den großen Flint. »Was soll das heißen, das hat nicht er gesagt?«
    Rick nutzte die Gelegenheit, um dem großen Flint, der ihn unter den Achseln gepackt hielt, einen Tritt gegen das Schienbein zu verpassen. Dann wand er sich aus dessen Griff.
    »Lasst ihn los!«, ertönte noch einmal eine Stimme hinter ihnen.
    »Was ist denn da los?«, wunderte sich der kleine Flint und sah sich um.
    Etwas Glänzendes blitzte auf, flog durch die Luft und landete zwischen ihnen.
    »Wahnsinn! Das ist eine Goldmünze!«, rief einer der Flints.
    Der kleine Flint ließ den Rucksack los, sodass Rick ihn an sich reißen konnte. »Sie gehört mir!«, brüllte er. »Ich habe sie zuerst gesehen!«
    »Nein! Sie gehört mir!«
    »Eine Goldmünze!«
    Alle drei Flints stürzten gleichzeitig darauf zu. Rick sah sich verwundert um, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.
    »Alles in Ordnung?« Es war Jason. »Uns bleiben nur noch knapp vier Minuten!«
    »Na, dann nichts wie los!«
    Als sie am Bahnsteig ankamen, pfiff die Lokomotive des Zuges Clio 1974 so laut und ungeduldig, als könne sie die Fahrt kaum noch erwarten.
    Black Vulcano lehnte aus dem Seitenfenster des Führerstands. »Beeilt euch!«, rief er ihnen zu. »Wir müssen sofort los!«
    Die alte Lokomotive spuckte eine weitere Dampfwolke aus, bevor sich die riesigen Räder in Bewegung setzten.
    Rick und Jason verdoppelten ihr Tempo. Jason erreichte als Erster das Trittbrett, bekam die senkrecht daneben angebrachte Stange zu fassen und zog sich hoch. Dann streckte er Rick eine Hand entgegen. »Los!«, brüllte Jason.
    Die Lokomotive legte an Geschwindigkeit zu. Nur wenige Meter weiter war der Bahnsteig zu Ende. Rick setzte all

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