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Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden

Titel: Ulysses Moore – Das Buch der Traumreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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existiert. Einem Hilferuf folgend wagen sich die drei Freunde auf eine gefahrvolle Reise dorthin. Dass sich der Klub der Brandstifter an ihre Fersen geheftet hat, um das Sterbende Dorf ein für alle Mal zu zerstören, merken sie erst in letzter Sekunde …

Kapitel 1
Die Abenteuerschachteln
    Ein Taxi hielt vor einem schmalen Haus, dessen verglastes Eingangsportal sich prunkvoll vor dem bewölkten Nachthimmel abhob.
    »Sind Sie sicher, dass dies die richtige Adresse ist?«
    Die linke Wagentür öffnete sich einen Spalt weit und der Fahrgast sah sich um. Genau in diesem Augenblick löste sich eine Gestalt aus dem Schatten der Hecke und kam auf das Taxi zu.
    »Willkommen, Doktor Voynich«, grüßte eine schneidende Stimme.
    »Warten Sie hier«, befahl Voynich dem Taxifahrer. Er ließ sich von dem Mann, der aus dem Schatten getreten war, die Tür aufhalten und stieg aus.
    Der Mann wich einen halben Schritt zurück. Er streckte die Hand aus, ließ sie aber gleich darauf wieder sinken. Ihm war eingefallen, dass Voynich nie jemandem die Hand gab.
    Er geduldete sich, bis der Präsident des Klubs der Brandstifter sich die Melone aufgesetzt und die Spitze seines Regenschirms auf dem Gehsteig aufgestützt hatte.
    »Ein furchtbarer Ort«, befand Voynich.
    »Es ist eine der begehrtesten Wohnlagen …«
    Voynich schwenkte seinen Schirm durch die Luft. »Pfui Teufel! Bürgerliche Architektur, gespickt mit überflüssigen Schnörkeln! Die Schnörkel und Simse schützen nicht vor Regen oder Kälte. Aber lassen Sie uns hineingehen und uns diese unnütze neue Erfindung anschauen.«
    Der Mann ging Voynich zu dem Gartentor voraus. »Es handelt sich um die Werke des Herrn Farrinor«, flüsterte er und hielt dem anderen eine Visitenkarte hin, auf der geschrieben stand:
    Hopper Farrinor
Abenteuerschachteln
    »Ja und?«
    »Ich würde so weit gehen, sie als interessant zu bezeichnen.«
    Wieder ein gereiztes Schwenken des Schirms.
»Interessant.
Das ist so gut wie eine Kriegserklärung.«
    »Bilden Sie sich selbst ein Urteil, Doktor Voynich.«
    Der untersetzte Mann im schwarzen Anzug und einer Melone, die der von Voynich wie ein Ei dem anderen glich, trat durch das Gartentor auf die Haustür zu. »Mister Farrinor wartet in seinem Wohnzimmer auf uns. Er hat schon mal Tee gekocht …«
    »Ich trinke keinen Tee. Mit Ausnahme von Rhabarbertee natürlich.«
    Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, betraten die beiden Männer das Haus. Sie durchquerten die elegant eingerichtete Eingangshalle und erreichten das Wohnzimmer. Hopper Farrinor sprang augenblicklich vom Sofa auf. Er war ein sehr dünner Mann.
    »Doktor Voynich!«, rief er aufgeregt. »Ich hätte mir nie träumen lassen, eines Tages die Ehre zu haben, Sie …«
    »Wir wissen beide, warum ich hier bin.« Malarius Voynich nahm seine Melone ab und lehnte seinen Schirm gegen einen Tisch. Er sah sich um. »Ersparen Sie sich und uns die Höflichkeitsfloskeln, Mister Farrinor.«
    »Natürlich. Der bedeutendste Literaturkritiker der Welt fährt nicht in der Gegend herum, um Artigkeiten auszutauschen«, erwiderte Farrinor.
    »Richtig. Wo also sind sie, Ihre Werke?«
    »Auf dem Tisch dort, genau vor Ihnen«, erwiderte Mister Farrinor. »Ich habe sie Abenteuerschachteln genannt.«
    Mit einem hämischen Grinsen nickte Malarius Voynich dem anderen Brandstifter zu. »Mister Farrinor ist bescheiden, nicht wahr?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zu dem Tisch hinüber und studierte die seltsamen Objekte darauf. Auf den ersten Blick sahen sie wie Bücher in unterschiedlichen Formaten aus. Bei genauerer Betrachtung aber merkte er, dass sie aus Holz geschnitzt waren. Voynich nahm die
Wilde Reise der Familie Windlich
in die Hand und begutachtete die Holzschachtel von allen Seiten. Mit einem Klicken sprang sie auf, und zum Vorschein kamen beschriebene Seiten und Illustrationen, die wie alte Postkarten aussahen.
    »Schauen Sie, Doktor Voynich, es ist so … Vom Papier zum Holz und vom Holz zum Papier … So etwas wie eine Reise zurück in die Zeit und durch das Reich der Fantasie. Das Holz soll an den Rohstoff der Literatur erinnern, an deren Grundlagen, an das, was die Kunst des Erzählens überhaupt möglich macht. Das Holz soll die Fantasie schützen und …«
    »Man kann damit ein schönes Feuer machen«, fiel Voynich ihm ins Wort.
    Mr Farrinor zuckte kaum merklich zusammen. »Ja natürlich, Holz für ein Feuer, das das Herz erwärmt …«
    Ungeduldig fuchtelte Malarius Voynich mit den Händen in der Luft

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