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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Cove. Sie hatte auch eine Grußkarte beigelegt.
    Von diesem Weihnachtsfest an begann Tommaso, ernsthaft seine Laufbahn als Naturforscher zu planen.
    Alle anderen Helden dieser Geschichte nahmen ihren gewohnten Alltag wieder auf. Allerdings mussten sie nun nicht mehr befürchten, eines Tages von einem Herrn mit Schirm und Melone beschattet zu werden.

Kapitel 32
Der Klub der Traumreisenden
    Jason stand vollkommen still und lauschte angestrengt. In diesem Wohnzimmer herrschte ein leichter Luftzug, der ferne Geräusche mitbrachte. Das Knarzen von altem Holz, das Pfeifen des Windes, das Trappeln von Tieren. Schon einige Male zuvor war es Jason vorgekommen, als führten die Möbel im alten Londoner Haus der Moores ein Eigenleben: Sobald niemand mehr im Raum war, wanderten sie einen Millimeter weit. Nur einen Millimeter weit, damit es nicht auffiel.
    Dieses Mal aber war es anders. Dieses Geräusch konnte nicht von einem wandernden Möbelstück hervorgerufen worden sein. Und auch nicht von einem Raben auf dem Dach, von Eidechsen an der Hauswand oder von den Mäusen auf dem Dachboden. Nein, auf keinen Fall.
    Dieses Mal war es ein anderes, lauteres Geräusch gewesen: eilige Schritte im Stockwerk über ihm. Er war sofort stehen geblieben und das Geräusch hatte sich wiederholt.
    Besorgt biss sich Jason auf die Unterlippe.
    »Dann befindest du dich also oben …«, sagte er leise zu seinem geheimnisvollen Feind, so als ob dieser ihn herausgefordert hätte.
    War es wirklich möglich, dass keiner aus seiner Familie es bemerkt hatte? Hatten tatsächlich weder sein Vater noch seine Mutter oder seine Schwester bemerkt, dass in diesem riesigen Haus außer ihnen auch noch jemand anders wohnte?
    Jason hatte es sofort wahrgenommen, schon in dem Augenblick, als er die Koffer aus dem Auto geholt hatte. Das alte Londoner Haus war viel zu groß, um es restlos erforschen zu können. Ein Gebäude voller Räume und Geheimnisse, voller faszinierender und mysteriöser Dinge.
    Als das Haus und er einander zum ersten Mal gegenübergestanden hatten, war es ihm vorgekommen, als flüstere es ihm zu: »Nicht alles ist so, wie es scheint. Entdecke mein Geheimnis, Jason.«
    Und er hatte unwillkürlich genickt.
    Von dem Luftzug eingehüllt, der durch die geöffneten Fenster hereinströmte, schaute sich Jason die Porträts an den Wänden des großen Salons im ersten Stock an. Sein Vater hatte vorgeschlagen, die dunklen alten Gemälde durch etwas Heitereres zu ersetzen, vielleicht durch schöne Landschaftsbilder. Doch sowohl Jason als auch seine Schwester waren dagegen gewesen. Diese Porträts hatten die Zeiten des Klubs der Traumreisenden und die des Klubs der Brandstifter überstanden und sie verdienten es, dort bleiben zu dürfen.
    Er schlenderte zwischen Sesseln und Tischchen entlang und hing seinen Gedanken nach. Eigentlich sollte er sich dringend auf die anstehende Prüfung für die Aufnahme in seiner neuen Schule vorbereiten.
    Aber heute hatte er keine Zeit dafür.
    »Jason!«, rief seine Schwester. »Es ist so weit!«
    Seit sie nach London zurückgekehrt waren, trug sie jeden Tag ein anderes Kleid. Jason lächelte sie an und erklärte insgeheim seinen Kontrollgang für beendet. Es schien alles in Ordnung zu sein. Auf der Anrichte standen Getränke und Papier, Landkarten und Bücher lagen bereit, und …
    »Haben wir das Mitgliederregister herausgelegt?«, fragte ihn Julia.
    »Ja, ich glaube, schon«, antwortete er.
    Sie blieben beide vor der Schwelle des Salons stehen und kontrollierten von hier aus zum letzten Mal das alte Hauptquartier des Klubs der Traumreisenden im ersten Stock des Hauses der Familie Moore, in das sie vor Kurzem eingezogen waren.
    »Dann kann es ja losgehen«, meinte Jason.
    Sie wollten gerade die Doppeltür des Salons öffnen, als sie von allein aufging.
    »Miss Julia … Master Jason …«, grüßte Pirès sie mit einer kleinen Verbeugung. »Ihre Gäste kommen.«
    »Wunderbar!«, freute sich Julia.
    Rasch liefen die Covenant-Zwillinge die Treppe hinunter und rissen die Haustür auf.
    Sie standen schon alle da und warteten auf sie.
    Jason war unglaublich stolz. Viele erkannte er wieder, aber er sah auch neue Gesichter. »Willkommen!«, rief er und breitete die Arme aus. »Willkommen zur offiziellen Neueröffnung des Klubs der Traumreisenden!«





»Eine ausgezeichnete
Reihe von abenteuerlich-spannenden
Geschichten (…)«
    Alliteratus über die erste Staffel von ‚Ulysses Moore‘
    www.coppenrath.de

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