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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Ende der Treppe zersprang in tausend Scherben und Jason ging gerade noch rechtzeitig wieder in Deckung.
    Als er aufsah, lag die zerstörte, herausgerissene Tür am Boden, und aus dem, was vom Turmzimmer übrig geblieben war, strömte eisig kalte Luft. Schnell stieg Jason über die Trümmer der Tür und des Spiegels hinweg.
    Das Turmzimmer war komplett zerstört. Der Fußboden war aufgebrochen und die Dielenbretter bildeten einen scharfkantigen, steil nach unten abfallenden Fächer. Tisch, Stühle, Truhe, Schiffsmodelle, Tagebücher und alle übrigen Besitztümer von Ulysses Moore waren in die hinterste Ecke des Zimmers gerutscht. Jason hielt sich an dem zerstörten Türrahmen fest und kämpfte mit einem Schwindelanfall.
    »Nein!«, befahl er sich selbst. »Nicht jetzt!«
    Durch die zerbrochenen Fensterscheiben konnte er die Bucht, das dunkle Meer und das Schiff mit den schwarzen Segeln sehen. Fackeln beleuchteten dessen Brücke, auf der ein seltsames Heer von Affen hektisch hin und her rannte.
    Jason versuchte zusammenzuzählen, wie viele Schüsse er bisher gehört hatte. Die Kugel, der die Spiegeltür zum Opfer gefallen war, musste die siebte sein. Nein, sogar die achte, wenn er auch den Schuss zählte, der sie geweckt hatte.
    Er überlegte, ob sie auf dem Schiff gerade nachluden, weil sie nun schon einige Augenblicke lang nicht mehr geschossen hatten. Draußen hörte er nur Schritte auf dem Kies und das Anlassen des Autos, das er als sehr beruhigendes Geräusch empfand. Dann rief seine Mutter mit angsterfüllter Stimme: »Jason, wo bist du? Jason!«
    Im selben Moment sackte die hintere Ecke des Turmzimmerfußbodens um ein paar weitere Zentimeter ab. Ulysses Moores Truhe kam ins Rutschen, stürzte um und der Deckel sprang auf. Beschriebene Blätter und Notizbücher fielen heraus. Jason sah ein, dass ihm keine Zeit blieb, auch sie mitzunehmen. Mit zusammengebissenen Zähnen hielt er nach dem Gegenstand Ausschau, den er retten wollte.
    Er entdeckte ihn in der hintersten, niedrigsten Ecke inmitten eines Haufens aus Büchern und zerbrochenem Porzellan. Es war eine kleine achteckige Spieluhr in Form eines Karussells, mit acht Gondeln anstelle der Pferdchen. Lange Zeit war sie nur eines der vielen Dinge gewesen, die in der Villa Argo in und auf Schränken, Regalen und anderen Möbelstücken herumstanden und Staub fingen. Eines der tausend Souvenirs, die auf Reisen zu erträumten und wirklichen Orten gesammelt worden waren. Aber ausgerechnet am Abend zuvor hatten Black Vulcano, Julia und er erfahren, dass sich diese Spieluhr schon länger im Besitz der Familie Moore befunden hatte. Sie war ein Geschenk einer Frau namens Elisabeth Kapler an Ulysses’ Vater John Joyce Moore gewesen. Und es gab ein Geheimnis, das mit ihr verbunden war.
    Er stellte einen Fuß auf den Boden des Zimmers und belastete ihn versuchsweise mit seinem Körpergewicht. Dielen und Balken knarzten und ächzten, aber brachen nicht. Die alten Mauern der Villa Argo hielten stand! Jason setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Dann hockte er sich hin und kroch auf allen vieren weiter, aber nur sehr langsam, und ohne den Fußboden aus den Augen zu lassen.
    Trotz aller Konzentration musste er dabei die ganze Zeit an das schwarze Schiff denken. Hatten sie es herbeigerufen, indem sie die Spieluhr angestellt hatten? Ein absurder Gedanke, aber inzwischen hatte Jason gelernt, dass in Zusammenhang mit Kilmore Cove und den Türen zur Zeit die absurdesten Gedanken oft die vernünftigsten waren. Und wenn sie das verdammte Schiff mit der Spieluhr herbeigerufen hatten, würde es ihnen vielleicht auch gelingen, es mithilfe ebendieser wieder verschwinden zu lassen. Es gab nur eine einzige Methode, um herauszufinden, ob das tatsächlich so war. Er robbte auf dem steil abfallenden Fußboden dichter an den Bücherhaufen in der Zimmerecke heran …
    »Jason!« Die Rufe seiner Eltern wurden von einem markerschütternden Donnern übertönt.
    Der Junge richtete sich vorsichtig auf, um aus dem Fenster zu schauen, und sah zwei riesige, züngelnde Flammen, die sich für Sekundenbruchteile auf der Oberfläche des Meeres spiegelten. »Nein!«, schrie er wütend.
    Er hatte die Füße gegen die Truhe gestemmt. Kaum einen Atemzug später hörte er das Klirren von Glas und sofort darauf unzählige dumpfe Aufschläge. Die Kanonenkugel hatte mitten in der Bibliothek der Villa eingeschlagen.
    »Teufel noch mal!« Jason schnellte nach vorne.
    Seine Finger streiften die lederbezogene

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