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Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens

Titel: Ulysses Moore – Die Häfen des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Ordnung so. Nach der Messe blieben alle vor der Kirche stehen, um sich noch ein bisschen zu unterhalten. In den verschiedenen Grüppchen erzählte man sich Anekdoten und kleine Geschichten, zu denen mal der eine, mal die andere etwas beitragen konnte, denn in Kilmore Cove kannte man sich und erlebte fast immer so ungefähr dasselbe.
    Fred Halbwach kam zu spät. Als er sah, dass der Gottesdienst schon vorbei war, stellte er sich zu einer Gruppe und hörte eine Weile zu. Weil er aber nicht so ganz verstand, worum es eigentlich ging, fragte er irgendwann: »Was soll denn jetzt mit seiner Lok passieren? Und mit der Wohnung im Bahnhof?«
    Die anderen schauten ihn betreten an. Dann fragten sie in dem leicht genervten Ton, in dem die meisten seiner Zeitgenossen auf seine Zerstreutheit reagierten: »Was glaubst du eigentlich, wessen Begräbnis du gerade verpasst hast?«
    Das von Black Vulcano natürlich, dachte er.
    Aber bevor er es noch laut aussprechen konnte, wurde er darüber aufgeklärt, dass hier um die Lehrerin Stella Evans getrauert wurde.
    Fred konnte es nicht glauben. War die alte Dame wirklich gestorben? Aber wie denn? Und wie alt war sie geworden? Diese Fragen konnte ihm jedoch niemand genau beantworten.
    Man plauderte weiter, bis sich die Sonne hinter der Landzunge des Leuchtturms versteckte. So wie sie ihn heute miteinander geteilt hatten, fanden alle, ließ sich der Schmerz um den Verlust der alten Dame leichter verkraften.
    »He, Fred«, sagte Leonard Minaxo, als sie an der Bank auf der Promenade vorbeikamen, auf der er sich den Sonnenuntergang angeschaut hatte. »Kommst du mit uns mit?«
    Fred nahm das Angebot an.

    Nach all diesen anstrengenden Abenteuern waren die Gebrüder Schere wirklich erledigt.
    »Wer in aller Welt hat bloß gesagt, dass Arbeit adelt?«, fragte der Lockenkopf.
    »Einer, der in seinem Leben keinen einzigen Tag gearbeitet hat, da kannst du sicher sein!«, erwiderte der Lockenkopf.
    Dann hatten sie erst einmal nichts mehr gesagt, sondern sich auf dem Strand von Kapitän Spencers Tropeninsel in die Sonne gelegt. Die verlorene Insel kam ihnen wie ein Paradies vor: Hier war es vollkommen still, die Sonne schien und nach allen Seiten hin erstreckte sich ein herrlich blaues Meer. Sie hatten sich aus dem mit Solarenergie betriebenen Kühlschrank ein paar Dosen Eistee genommen und machten nun erst mal Urlaub. Für Notfälle hatten sie ein Radio dabei, das auf die Nullfrequenz eingestellt war.
    Das Ehepaar Bloom hatte angeboten, die vor vielen Jahren von Kapitän Spencer beschädigte Tür zur Zeit nach Spanien zu bringen, in ein kleines erträumtes Dorf in den Pyrenäen.
    Tommaso Ranieri Strambi hatte inzwischen endlich Zeit gefunden, seine Eltern anzurufen und ihnen zu versichern, dass es ihm gut ging. Nun half er Peter Dedalus dabei, die von Black hinterlassenen Notizen und Skizzen sowie die Fotos der Fresken in der Ca’ degli Sgorbi auszuwerten. Tommaso war sich sicher, das Konstruktionsprinzip der Türen perfekt verstanden zu haben, und schließlich staunten alle, wie leicht es ihm und Peter fiel, sich alles Notwendige für den Bau einer solchen Tür zu besorgen. Sie benötigten dafür nur die Unionion enthaltenden Steine, die Jason aus dem Labyrinth mitgebracht hatte, und das Holz des Windwurzelbaums, der die ganze Zeit über im Garten der Villa Argo gestanden hatte und den einer von Spencers Kanonenschüssen gefällt hatte.
    An dem Abend nach dem Begräbnis der alten Lehrerin traf sich eine Gruppe von Leuten bei der Baustelle von Kalypsos neuem Buchladen.
    Fred schüttelte zur Begrüßung den Covenant-Zwillingen die Hand und fragte sie dann, ob das, was man sich im Ort erzählte, stimmte: dass sie demnächst aus Kilmore Cove wegziehen würden.
    Nestor und seine Frau sorgten für einen raschen Themawechsel.
    Peter trug einen Papierhut und hatte eine Packung Luftschlangen dabei. Fred fand es äußerst unpassend, gleich nach einer Bestattung zu feiern, sagte aber nichts.
    »Hier stelle ich euch den neuen Schlüssel vor«, verkündete Peter Dedalus und nahm einen Schlüssel aus der Tasche, dessen Griff die Form einer Ziege hatte. »Er wurde von Morice Moreau entworfen und von Tommaso Ranieri Strambi für uns ausgewählt.«
    Es gab kurzen Applaus.
    Dann wurde der Schlüssel Jason übergeben, der sehr skeptisch reagierte. »Aber seid ihr wirklich sicher? Das letzte Mal, als jemand versuchte, die Tür zu öffnen, wurde die ganze Stadt überschwemmt!«
    »Ja, wir sind wirklich sicher!«,

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