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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Hose, seine Schuhe und sein Hemd waren mit Pech verschmiert. »Schnell, Junge!«, rief er. »Lass den Alten da stehen und hilf mir die beiden zu fesseln. Ich will nicht der Einzige sein, der sich die Hände schmutzig macht.«
    Zehn Minuten später waren Don Diego und Dieguita gefesselt und betäubt – von dem Schlafmittel, das Leonard ihnen eingeflößt hatte. Dann schleppten der Leuchtturmwärter und Jason die beiden und das Diebesgut in die Kutsche.
    Nestor schaute ihnen zu, stieg dann auf den Kutschbock und ergriff Ariadnes Zügel.
    »Wir gehen zu Fuß, Junge«, sagte Leonard zu Jason. »Wir fahren zur Villa Argo und ...« Nestor mied Leonards Blick. »Wir bringen sie dorthin zurück, wo sie hergekommen sind und holen Julia und Rick ab. Du hast die Schlüssel doch bei dir, Jason?«
    »Sicher.« Jason zog die vier Schlüssel aus der Tasche, die ebenfalls eine gute Portion Pech abbekommen hatten.
    »Gut«, meinte Nestor erleichtert.
    »Und wenn ich sie nicht mitgenommen hätte? Hätten Julia und Rick dann für immer und ewig in Venedig bleiben müssen?«
    »Ich fürchte ja«, antwortete der Gärtner.
    »Und die Tür zur Zeit wäre dann für alle Zeiten verschlossen geblieben?«
    »Oh nein, es ist nicht so einfach, sie verschlossen zu halten«, schaltete Leonard sich ein.
    »Es ist ja auch nicht leicht, sie zu öffnen«, gab Nestor bissig zurück, als wolle er Leonard an irgendein lange zurückliegendes, gemeinsames Erlebnis erinnern.
    »Ich verstehe nicht ...«, murmelte Jason.
    »Die vier Schlüssel kehren stets zurück. Sie wären nicht lange bei Rick und Julia geblieben. Sie wären verloren gegangen«, fügte Nestor hinzu.
    »Und dann?«, fragte Jason.
    »Und dann hätte irgendjemand in Kilmore Cove ein Päckchen bekommen, mit vier Schlüsseln darin. Und alles hätte von vorne angefangen«, erklärte der Leuchtturmwärter.
    »Aber genau das ist uns vor zwei Tagen passiert!« Jason hatte vor Überraschung die Augen weit aufgerissen und fing vor Aufregung an zu zittern.
    »Das glaube ich dir«, entgegnete Leonard ungerührt. »Auf diese Weise fängt es immer an, so, als würde es ganz zufällig passieren.«
    »Achte nicht auf Leonards Worte«, sagte Nestor. »Er redet gerne in Rätseln.«
    »Achte lieber nicht auf das, was Nestor von sich gibt. Seit einiger Zeit redet er sowieso kaum noch. Weißt du, was
er
über Nestor sagte? Ulysses, meine ich.«
    »Leonard, das reicht!«
    Jason sah den Leuchtturmwärter erwartungsvoll an und dieser fuhr fort: »›Wenn ich nicht jeden Morgen sehen würde, dass der Garten gepflegt wird, würde ich wohl vergessen ihn eingestellt zu haben.‹«
    »Sehr witzig«, grummelte Nestor und gab Ariadne zu verstehen, dass es losging. »Wirklich sehr witzig.«
    Jason und Leonard blieben noch eine Weile stehen und lauschten dem Knarren der Kutschenräder und dem Klappern von Ariadnes Hufen. Dann schlugen auch sie den Weg hinunter zur Villa Argo ein.
    Nach einigen Minuten fragte Jason den Leuchtturmwärter: »Hast du denn jemals die Schlüssel geschickt bekommen?«
    »Kann sein«, antwortete Minaxo und sein Gesicht verfinsterte sich.



Rick!«, schimpfte Julia. »Pack das Buch sofort wieder ein!«
    Rick war sprachlos. Der geheimnisvolle Gegenstand, den Alberto Caller so sorgsam versteckt hatte, war ein langweiliges Wörterbuch mit einem langweiligen Titel. Dann stutzte er. Der Buchstaben D war durchgestrichen, wie auf den Ausdrucken der Alten Eule, der von Peter Dedalus erfundenen Maschine. »Das ist ja irre, Julia«, sagte Rick, während er das Buch wieder in den Stoff einschlug. »Jetzt wird alles noch komplizierter.«
    Julia achtete nicht auf ihren Freund, denn gerade hatte sie in der Menge die lächelnden, aber dennoch angespannt wirkenden Gesichter der Callers entdeckt.
    Kaum hatte Alberto sie erreicht, als er auch schon das Buch an sich nahm. »Danke«, sagte er.
    »Entschuldigt bitte diesen bedauerlichen Zwischenfall«, fügte Rossella hinzu.
    »Wer war dieser grau gekleidete Mann?«
    »Sie nennen ihn Graf Cenere«, antwortete Alberto. »Er ist ein Mitglied der Geheimpolizei.«
    »So geheim kann diese Polizei ja nicht sein. Sie wussten schließlich sofort, wer er ist ...«, sagte Rick.
    »Die Maske ist uns bekannt. Wir wissen aber nicht, wer sich dahinter verbirgt«, erwiderte Alberto.
    »Was will er denn von Ihnen?«, wollte Julia wissen.
    »Er lässt nichts unversucht, um in unser Haus zu gelangen und dort herumzuschnüffeln«, erwiderte Alberto.
    Weil Rossella merkte, dass ihr

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