Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
Vom Netzwerk:
ist, musst du gut zielen.«
    Etwas später in der Nähe des Turtle Parks ließ sich Dieguita mitten auf dem Weg auf den Boden fallen. »Das reicht!
Por favor!
Ich kann nicht mehr!«
    Don Diego, der ein Stück weiter vor ihr ging, setzte das zu einem Bündel geknüpfte Laken ab, in dem er das Diebesgut aus der Villa Argo getragen hatte. Er streckte sich und massierte sich das Kreuz. »Dieguita, sei doch vernünftig! Hör mal, Alter, wie lange müssen wir denn noch laufen, bis wir endlich dieses verdammte Pferd finden?«
    Nestor zeigte auf den Hang. »Nur noch wenige Schritte. Man kann die Höhle von hier aus schon sehen.«
    Don Diego stellte sich neben den Gärtner und schaute in die Richtung, in die Nestor wies. »Ein Pferd in einer Höhle? Führst du mich etwa an der Nase herum?«
    »Du hast mir befohlen dich zu dem nächstgelegenen Stall zu bringen. Nicht zu dem besten. Wenn dir das lieber ist, können wir hinunter in den Ort gehen, aber ich warne dich ...« Nestor streckte dem Bettler die gefesselten Hände entgegen. »Wenn sie mich dort so sehen und mitbekommen, was ihr da bei euch habt, dann wird das für euch nicht gut ausgehen.«
    »Vamos, vamos!
Wir behalten das Zeug. Und du bleibst auch bei uns, und keine Tricks!«
    »Ich bin am Ende! Ich sterbe!«, jammerte Dieguita.
    In diesem Augenblick erklang ein Wiehern.
    »Na also!«, sagte Nestor zufrieden. »Es ist genau, wie ich gesagt habe. Das Pferd ist nur wenige Schritte von hier entfernt.«
    Das Wiehern schien den beiden Bettlern neue Kraft zu verleihen.
    Don Diego warf sich wieder sein Bündel über die Schulter und forderte seine Gefährtin auf es ihm gleichzutun. »Komm,
mi amor!
Wir haben es fast geschafft. Nur noch ein paar Meter und wir werden reich sein, sehr, sehr reich sein.«
    Sie erreichten den Eingang zur Höhle. Mehrere aufgeschreckte Vögel flatterten ihnen entgegen. Innen roch es stark nach Schwefel.
    In der Höhle nisteten nämlich ganze Kolonien von Möwen, Tölpeln und anderen Vögeln, die über die Eindringlinge alles andere als erfreut waren.
    Diego und Dieguita merkten irgendwann, dass sie über einen Teppich aus Federn, Daunen und getrocknetem Vogelkot liefen.
    »Igitt!«, sagte die Bettlerin, die gleich hinter Nestor ging. »Wie kann denn hier nur ein Stall sein?«
    »Seid gegrüßt!«, sagte plötzlich eine Stimme ganz hinten in der Höhle.
    Sobald ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen die drei einen großen, kräftigen Mann vor sich stehen, der ein Pferd mit heller Mähne bei sich hatte. »Wie komme ich zu der Ehre eures Besuchs?«
    Nestor wollte schon etwas sagen, doch Don Diego kam ihm zuvor. »Pferde. Wir suchen zwei Pferde. Schön und schnell sollten sie nach Möglichkeit sein.«
    »Pferde? Aber sicher!«, antwortete Leonard und trat näher. Ein Lichtstrahl, der in den Brunnenschacht fiel, erhellte sein Gesicht. »Und wie wollt ihr für die Pferde bezahlen?«
    »Mit ... mit einem Silberteller«, stammelte Dieguita und starrte auf die Augenbinde des Leuchtturmwärters.
    »In Ordnung. Sucht sie euch aus«, sagte Leonard und ging einen Schritt zurück.
    »Endlich jemand, mit dem man vernünftig reden kann«, freute sich Don Diego. »Komm, Dieguita. Lass den Sack dort stehen und folge mir!«
    Doch Dieguita war misstrauischer als ihr Freund und nahm den Sack vorsichtshalber mit.
    Die beiden Bettler folgten Leonard und gelangten in den einzigen Teil der Höhle, in den Tageslicht fiel.
    »He, wo bist du?«, fragte Don Diego ahnungslos.
    »Jetzt!«, schrie Minaxo.
    Jason hatte vom Brunnenrand aus hinuntergespäht. Auf den Ruf des Leuchtturmwärters hin stieß er das erste Fass an, sodass dessen zähflüssiger Inhalt in den Brunnen rann. Ohne lange zu warten, kippte er anschließen auch das zweite Fass um. Als er die entsetzten Schreie hörte, rannte er den Weg entlang zum Eingang der Höhle, aus dem ihm ein Schwarm kreischender Vögel entgegenkam.
    »Leonard, wie geht es den Tauben?«, fragte Nestor.
    Jason stürmte in die Höhle und kam auf dem verdreckten Boden gefährlich ins Rutschen. »Nestor!«, rief er. Er stürmte auf den Gärtner zu und durchschnitt dessen Fesseln mit Leonard Minaxos Messer.
    »He! Vorsichtig! Du amputierst mir ja die Hände!«, meinte Nestor lachend. Sobald er frei war, umarmte er Jason.
    Sie hörten ein dumpfes Geräusch und sahen Don Diegos pechschwarze Gestalt zu Boden gehen, wo Dieguita bereits inmitten von Pech und Federn lag.
    Drohend stand Leonard Minaxo über den beiden Bettlern. Seine

Weitere Kostenlose Bücher