Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
Vom Netzwerk:
lächelnd. »Seht ihr die Maschine dort? Nachdem ich eine Seite mit diesen Lettern gesetzt habe, stecke ich den Matrizenrahmen da hinein und betätige den Hebel dort drüben. Die Druckerpresse gibt Tinte auf die Lettern, legt ein Blatt Papier darüber und druckt die Buchstaben darauf. Wenn das Blatt herauskommt, um geschnitten und gebunden zu werden, haben sich alle D’s in solche verwandelt, wie sie im Wörterbuch stehen.«
    »In das Zeichen von Peter Dedalus«, sagte Rick.
    »Einigen Sammlern in Frankreich ist das auch schon aufgefallen«, fuhr Alberto fort. »Meine Ausgaben sind sehr begehrt. Aber es ist nicht einfach, in diesem Bootshaus zu drucken und ständig vor den Geheimagenten auf der Hut zu sein.«
    »Warum müssen Sie sich verstecken?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, seufzte Alberto.
    »Bis vor Kurzem genossen die Drucker in Venedig den besten Ruf«, erklärte Rossella. »Doch dann erschienen auf einmal Bücher über Zauberei, also verbotene Bücher und der Rat der Zehn beschloss die Druckereien stärker zu kontrollieren.«
    »Und diese Enzyklopädie ist so ein verbotenes Buch?«, fragte Julia.
    »Für ungebildete Menschen wie Graf Cenere ist sie das«, polterte Alberto. »Tatsächlich aber ist sie eine hervorragende Idee, die aus Frankreich zu uns gekommen ist.«
    Rick sah ihn verblüfft an. »Bei uns kann man Enzyklopädien überall kaufen.«
    »Ach, die Idee ist in England auch schon bekannt?«, wunderte sich Alberto.
    »Na klar«, erwiderte Rick.
    »Siehst du, Rossella?«, sagte Alberto und klatschte in die Hände. »Die Engländer sind uns immer einen Schritt voraus!«
    Rick war inzwischen zu der Druckerpresse gegangen und ließ eine Hand über ihr glänzendes Metall gleiten. An einigen Details erkannte er Peters Stil: die unterschiedlich großen Zahnräder, die Art und Weise, wie Getriebe und hölzerne Teile angeordnet waren ... Die Maschine war von ihm, daran gab es keinen Zweifel. Peter war in Venedig gewesen, als Penelope dort lebte. Als er noch mit Ulysses Moore befreundet gewesen war.
    »Rick, hast du eine Idee, was wir jetzt machen?«, rief Julia von der anderen Seite des Raums zu ihm herüber.
    »Nein, keine Ahnung.«
    Julia las nochmals die von der Alten Eule gedruckte Notiz zu Peter Dedalus. »Mal sehen ... Um mit Peter Kontakt aufzunehmen, sollen wir den richtigen Schlüssel benutzen und DEDA schreiben.«
    »Ich habe schon in Kilmore Cove versucht DEDA zu schreiben«, sagte Rick, während er weiter um die Maschine herumging. »Aber es ist nichts dabei herausgekommen.«
    »Was hattest du denn für einen Schlüssel? Vielleicht war es nicht der richtige.«
    »Möglicherweise ist der richtige Schlüssel in Oblivias Besitz«, erwiderte Rick und dachte dabei an den Schlüssel, der die Tür zur Zeit im Haus der Spiegel geöffnet hatte.
    »Wenn ihr wollt, schreiben wir mit dieser Presse DEDA«, schlug Alberto vor.
    Signor Caller band sich eine tintenverschmierte Schürze um, nahm einen leeren Rahmen und fügte die vier Buchstaben für DEDA ein. Er legte den Rahmen in die Druckerpresse, setzte die Maschine über ein Rad in Gang und betätigte einen Hebel. Dann wartete er darauf, dass etwas geschah. Die Maschine ächzte, zog plötzlich den Rahmen ein, tauchte ihn in die Tinte und spuckte auf der anderen Seite ein weißes Blatt Papier aus, auf dem DEDA stand.
    Alberto nahm das Blatt, auf dem die Tinte noch vor Nässe glänzte und zeigte es den anderen. »Ich würde sagen, da hat sich nichts getan.«
    Rick war enttäuscht. »Jetzt bräuchten wir Jason«, sagte er und dachte an die Geistesblitze, die sein Freund manchmal hatte. Mutlos fügte er hinzu: »Aber wenn Peter doch eine Spur hinterlassen ...«
    »Vielleicht wollte er, dass seine Freunde ihn finden, falls sie ihm verzeihen konnten. Erinnerst du dich, was er auf der Schallplatte gesagt hat?« Julia war plötzlich Feuer und Flamme. »Dass er floh, weil er sich schämte. Weil er nicht den Mut hatte, zu ihnen zu gehen und zu gestehen, was er Oblivia verraten hatte.«
    »Stimmt«, sagte Rick.
    »Doch weder Ulysses noch Penelope noch Oblivia haben die Schallplatte gefunden. Entdeckt haben wir sie. Niemand konnte wissen, was mit Peter geschehen war und dass er durch die Tür in seinem Haus nach Venedig geflüchtet war. Erinnerst du dich? Nachdem er die Tür geöffnet hatte, hat er Ulysses den Schlüssel mit dem Löwen geschickt.«
    »Was für eine bizarre Geschichte«, murmelte Rossella.
    »Aber in Wirklichkeit wollte er gefunden werden,

Weitere Kostenlose Bücher