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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Gatte dabei war, sich in eine Hasstirade hineinzusteigern, hakte sie ihn unter und fragte ihn: »Wohin gehen wir jetzt?«
    Alberto warf einen Blick auf das Gemälde, das sich seine Frau unter den Arm geklemmt hatte und sagte: »Ich schlage vor, wir machen bei dem Rahmen weiter.« Dann zeigte er auf das in Stoff eingeschlagene Buch und fügte hinzu: »Ich wollte das eigentlich zu einem guten Freund bringen, aber das könnte jetzt zu gefährlich werden. Wer weiß, wie viele Geheimagenten noch hinter uns her sind ...«
    »Gut, dann werden wir nun nach eurem Freund Peter suchen«, meinte Rossella entschieden.
    »Ich glaube, ich habe einen weiteren Hinweis gefunden«, sagte Rick daraufhin.
    »Welchen?« Alberto hatte eine seiner Augenbrauen hochgezogen.
    »Das Buch, das Sie verstecken«, antwortete Rick. »Er hat es gedruckt.«
    »Rick!«, schimpfte Julia.
    Alberto blieb wie versteinert stehen. Rossella sah abwechselnd ihren Mann und Rick an und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    »Ich habe nur einen Blick darauf geworfen«, rechtfertigte sich Julias Freund. »Mich interessiert nicht, was drinsteht und ich schwöre, dass ich nicht darin gelesen habe. Aber ...«
    »Aber?«, fragte Alberto wütend.
    »Die D’s auf dem Umschlag!«, rief Rick. Er zog die Ausdrucke der Alten Eule aus der Tasche und zeigte sie Signor Caller. »Es sind die gleichen D’s! Sie sind auf dieselbe Weise durchgestrichen. Es ist Dedalus’ Signatur!«
    »Wo kommen diese Blätter her?«, fragte Alberto.
    »Aus Kilmore Cove in England. Wie ich schon erzählt habe, wurden sie von einer Maschine gedruckt, die Peter Dedalus gebaut hat.«
    »Um Himmels willen, Alberto!«, sagte Rossella, während sie sich die Zettel ansah. »Der Junge hat recht!«
    »Das ändert nichts daran, dass er sich ohne meine Erlaubnis das Buch angeschaut hat.«
    »Verzeihen Sie uns bitte, Signor Caller«, sagte Julia. »Rick wollte nicht ...«
    »Wenn Sie mir sagen, wo das Buch gedruckt wurde, können wir vielleicht mehr darüber herausfinden«, drängte der rothaarige Junge.
    Alberto packte das Buch aus und fuhr mit der Hand darüber. Dann schlug er es auf und blätterte darin herum. »Ich denke nicht, dass die Sache so einfach ist, Junge. Dieses Buch habe ich gedruckt.«
    So schnell sie konnten, kehrten sie auf Schleichwegen nach Santa Marina zurück.
    »Passt auf, dass ihr nicht ausrutscht«, ermahnte sie Alberto, als er in eine kleine Seitenstraße einbog und vor einem Bootsschuppen stehen blieb. Vorsichtig öffnete er dessen Tür und ließ Julia, Rick und Rossella eintreten.
    Auf dem von Algen bedeckten Fußboden stand mehrere Zentimeter hoch das Wasser. Das Quietschen der Mäuse in den dunklen Ecken jagte Julia einen Schauer über den Rücken.
    »Seit die Geheimpolizisten ständig die Stadt durchkämmen«, flüsterte Alberto Caller, »müssen wir Drucker im Verborgenen arbeiten.«
    Über eine kleine Treppe erreichten sie einen Raum, dessen Fußboden mit Sägespänen bedeckt war.
    Rossella bedeutete Julia und Rick still zu sein und Alberto vergewisserte sich, dass draußen nichts anderes zu hören war als das leise Schwappen des Wassers gegen Mauern, Stege und Pfosten. Dann führte er einen Schlüssel in das Schloss einer Tür ein, die fast eins war mit der Holzwand, die sie umgab. »Willkommen in meiner geheimen Druckerei!«
    »Wow!«, rief Julia, sobald Alberto einige der an den Wänden angebrachten Öllampen angezündet hatte.
    In dem Raum standen mehrere schwarze Maschinen, inmitten eines Durcheinanders von auf dem Boden liegenden Papierbögen. Manche davon waren weiß, andere mit Tinte bekleckert oder teilweise bedruckt. Wieder andere hingen zum Trocknen wie Wäsche an einer Leine, die quer durch den Raum gespannt war. Auf breiten Tischen lagen Lineale, Schneidewerkzeuge und Matrizen, mit deren Hilfe Papierbögen zu Buchseiten geschnitten wurden. Im ganzen Raum roch es nach Leim.
    »Wir sind hier nicht weit weg von unserem Haus«, erklärte Rossella.
    »Diese Druckerpresse wurde zusammen mit Penelopes Haus an mich verkauft«, ergänzte Alberto. Er zeigte Rick und Julia den Setzkasten mit unzähligen beweglichen Lettern. Es handelte sich um kleine Metallquader, in die Buchstaben eingraviert waren.
    Signor Caller suchte das Fach mit dem D und holte einen Metallquader heraus. Er presste ihn auf einen mit Tinte getränkten Schwamm und dann auf ein Stück Papier und erhielt ein perfektes D.
    »Das ist nicht das D, das wir suchen«, sagte Julia.
    »Noch nicht«, meinte Caller

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