Unbeugsam
Falschmeldung herausstellt. Im letzten Krieg kamen zahlreiche solcher Fälle vor, und viel Leid und Schmerz hätte verhindert werden können, wenn den betroffenen Instanzen verlässliche Informationen bezüglich des Aufenthaltsortes der Männer übermittelt worden wären. Eine der Absichten dieses Programms besteht darin, zu dieser wesentlichen Voraussetzung beizutragen und einen zügigen, verlässlichen und authentischen Nachrichtendienst für die Verwandten und Freunde der Männer zur Verfügung zu stellen, die in Kriegsgefangenenlagern in ganz Japan interniert sind. Wir hoffen inständig, dass Louis’ Mutter heute Abend zuhört oder dass sie anderweitig das erfährt, was wir zu sagen haben.
Der Name Louis Zamperini wird für uns noch lange lebendig bleiben. Diejenigen unter uns, die aus Südkalifornien stammen, werden sich noch genau an die Zeiten erinnern, als Louis die Rekorde in sämtlichen Rennen über eine Meile brach. Sein bis heute ungebrochener nationaler schulübergreifender Rekord über eine Meile stellt nach wie vor für die Aspiranten auf den (Ginger Cup) eine Herausforderung dar. Wir haben Zamperinis Anstrengungen bei den Olympischen Spielen in Berlin im Jahr 1936 sehr genau verfolgt. Seine Gegner und einige der führenden Athleten des Landes sprechen noch immer voller Hochachtung von ihm. Er ist gegen Koryphäen wie (Bensig) und Cunningham angetreten. Eben die Person, die uns so ans Herz wuchs, als Louie sich auf den Rennbahnen der Welt um Bestzeiten bemühte, ist nicht tot, sondern lebt und weilt noch unter uns. Wir bedauern den Schmerz, den die Nachricht von seinem angeblichen Tod sicher ausgelöst hat, aber wir hoffen, dass die Anstrengungen seiner Mitgefangenen in dieser Sendung »Postman Calls« den Irrtum wenigstens ansatzweise wieder gutmachen können.
Wir rufen daher Mrs. Louise (der Mutter von Louis) Zamperini aus Torrance, Kalifornien zu: Kopf hoch, Louis ist hier; genau derselbe alte Louis, gut gelaunt, sportlich, das Idol all unserer südkalifornischen Fans und Hochschulabsolventen. Mrs. Zamperini, es wäre nett, wenn Sie die frohe Botschaft weiter verbreiten würden, denn wir sind sicher, dass alle Anhänger des Laufsports überglücklich sein werden, wenn sie erfahren, dass Louis am Leben ist. Louis ist als Läufer nicht mehr aktiv, und das tut uns leid. Man wird ihn auf der Bahn vermissen. Louis ist weder als vermisst gemeldet, noch ist er tot, wie es in offiziellen Meldungen hieß, und das macht uns überglücklich. Und wir sind sehr froh, dass wir diesen Service für unsere Gefangenen und ihre Angehörigen leisten können, und wünschen uns inständig, dass zukünftig keine weiteren ähnlichen Fälle von Fehlinformation vorkommen. Wir hoffen, die |298| kleine Gruppe von Gefangenen, die mit dem Programm »Postman Calls« zusammenarbeitet, kann auch in Zukunft weiterhin behilflich sein. Dafür sind wir da, also: Schalten Sie uns wieder ein, Mrs. Zamperini, und glauben Sie uns, dass wir das gern getan haben; die Freude ist ganz auf unserer Seite.
Moody tippte so schnell sie konnte, in ihrer Aufregung machte sie eine ganze Reihe Tippfehler. Ungefähr eine Stunde später kam die Frau von der FCC zurück. »Ich bin praktisch um sie herum und durch den ganzen Raum getanzt, als ich ihr davon erzählte«, schrieb Moody später.
Weiter unten im Süden, in Torrance, mussten sich die Zamperinis mit den Reaktionen auseinandersetzen, die die Nachricht vom Tod Louies in der Öffentlichkeit ausgelöst hatte. Die Post brachte ein Päckchen mit dem an Louie verliehenen Orden des Purple Heart, später dann kam ein Brief, der die Auszahlung von Louies Lebensversicherung in Höhe von 10 000 Dollar ankündigte. Louise brachte das Geld auf die Bank und gab keinen Cent davon aus. Es sollte komplett Louie zur Verfügung stehen, wenn er heimkam. Und nachdem die Nachricht von Louies Tod allgemein bekannt war, tauchte der Filmregisseur Cecil B. DeMille bei den Zamperinis auf. 20 Er wollte für die 6. Anwerbungskampagne für Kriegsanleihen ein Interview mit der Familie machen. Sylvia und Louise bekamen Texte ausgehändigt, die sie verwenden sollten und in denen es so klang, als hielten sie Louie für tot. Aus Höflichkeit verlasen sie die Skripts so wie sie ihnen vorgelegt wurden.
In dieser Phase kam irgendwann auch einmal ein Lieferant, der einen riesigen Blumenstrauß für Sylvia abgab. Es war ein Geburtstagsgeschenk von Harvey, ihrem Mann, der jetzt als Panzerschütze in Holland eingesetzt war.
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