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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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runter und auf der anderen Seite wieder nach oben zu klettern – und auf dem Rückweg müssen wir das Gleiche schließlich noch mal tun.“
    Olivia schenkte ihm einen zornigen Blick, dann nickte sie Corelli zu.
    Dieser drückte daraufhin den Lauf seiner Pistole an Drakes Schläfe. „Lass die Pistole fallen, Arschloch. Du bist hier in der Unterzahl.“
    Als er anschließend auch noch lachte, machte es Klick in Drakes Kopf.
    „Ich lass sie fallen, versprochen. Nur bitte, mach den Mund zu. Dein Atem stinkt erbärmlich.“
    Die Waffe bohrte sich noch fester in seine Haut, während er den Arm mit der Pistole ausstreckte, sich nach vorne beugte und die Glock langsam auf den Boden legte.
    „Nicht zu fassen, dieser Kerl“, knurrte Corelli, dann blickte er Olivia an. „Darf ich ihn jetzt endlich abknallen, oder was?“
    In dem Moment, in dem er die Augen abwandte, schlug Drake Corellis Arm beiseite und trat ihm gegen die Brust. Corelli taumelte mit rudernden Armen nach hinten über den Rand des Abgrunds hinaus. Er schrie, während er in die Tiefe stürzte und drückte zweimal den Abzug, aber die Kugeln verschwanden in der Düsternis des senkrechten Schachtes.
    „Verdammter Hurensohn!“, schrillte Olivia. Sie kam mit erhobener Waffe auf Drake zu, während Graza und ein anderer Söldner Henriksen im Auge behielten.
    Einen Moment später waren auch schon Perkins und Massarsky bei Drake und richteten ihre Gewehre auf seinen Kopf, aber Drake war nicht dumm. Er versuchte nicht seine Pistole aufzuheben, sondern blieb ruhig stehen und faltete die Hände hinter dem Nacken.
    „Kommt schon, Leute“, sagte er. „Ihr könnt mir nicht weismachen, dass ihr nicht auch schon daran gedacht hattet. Ich meine, ich weiß, ihr werdet uns erschießen, aber ich musste das tun, sonst könnte ich nicht in Frieden ruhen.“
    „Nate?“, hauchte Jada.
    Drakes aufgesetzte Gelassenheit bröckelte, als er das Zittern in ihrer Stimme bemerkte. Schuldgefühle hatte er aber trotzdem keine. Corelli war im Begriff gewesen, sie zu töten, was bedeutete, dass er ihnen zumindest ein paar weitere, kostbare Minuten Leben verschafft hatte. Olivia hatte nun außerdem keinen Handlanger mehr, niemanden, mit dem sie ihren Plan teilen konnte, niemanden, der wusste, wo sie finden würden, was sie suchten. Perkins war gerade zu ihrem besten Freund hier unten geworden, aber den kümmerte nur das Gold. Olivia war also alleine, und das hatte sie auch verdient.
    „Worauf warten Sie noch?“, schnappte Olivia. Sie blickte zu Perkins hinüber, richtete ihre Waffe nun aber wieder auf Henriksen.
    „Was ist denn los, Olivia?“, fragte der Norweger. „Willst du dir nicht die Hände schmutzig machen?“
    Drake hatte die ganze Zeit über gegen seinen Instinkt angekämpft, den Mann sympathisch zu finden, aber jetzt, wo sie beide erschossen werden sollten, standen sie wohl auf derselben Seite, und so unterdrückte er die Bewunderung nicht, die er für die Furchtlosigkeit des Norwegers empfand.
    „Ich warte nur noch auf Ihren Befehl“, erklärte Perkins.
    Vierzehn Söldner und eine kaltherzige Hexe hatten alle ihre Waffen auf das Trio in ihrer Mitte gerichtet. Eine schreckliche Trauer breitete sich in Drakes Herz aus, als er an Sully dachte und erkannte, dass diese Mistkerle ihn ebenfalls ermorden würden, wenn sie ihn fanden.
    Er richtete sich auf, ohne auf die drohenden Rufe der Söldner zu achten, die ihm befahlen, sich nicht vom Fleck zu rühren, und streckte den Arm nach Jadas Hand aus. Verdammt, sie gehörte schließlich fast zur Familie. Sie fasste danach und drückte sie.
    „Jetzt weiß ich, wie Butch und Sundance sich gefühlt haben“, murmelte sie, aber ihr Lächeln war angestrengt, und in ihren Augen schimmerten zurückgehaltene Tränen.
    „Tun Sie’ s“, sagte Olivia. „Töten Sie … “
    Massarsky schrie und sprang von der Felskante zurück, dann riss er sein Gewehr herum und zielte über den Rand in den Abgrund.
    „Heilige Scheiße!“, schrie einen Moment später auch Garza, während sie ihr Gewehr abfeuerte.
    Alle Augen richteten sich auf die Kluft, aus der nun plötzlich vermummte Männer mit Metallklauen an den Händen auf den Sims kletterten. Ihre Bewegungen waren übermenschlich schnell – aber nicht schneller als Kugeln. Garza durchlöcherte einen von ihnen, und sein Körper stürzte in die Tiefe. Kurz darauf war ein dumpfer Aufprall zu hören. Nun feuerten auch die anderen Söldner, und die Schüsse hallten laut im Tunnel wider. Es gab auch

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