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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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anschließen, die Larry an den Kapitän gerichtet hatte. Mir blieb gar nichts anderes übrig, obwohl mich eine böse Vorahnung beschlich, wenn ich daran dachte, was Paul dazu sagen würde, besonders wenn er erfuhr, daß ich schon wieder an einer von Larrys Verschwörungen beteiligt war. »Unsinn«, meinte Larry schnippisch, als ich ihr am gleichen Abend von dieser Vorahnung erzählte. »Welchen Schaden können wir schon damit anrichten, wenn wir den netten, alten Knaben bitten, ein paar Tage bei uns zu verbringen? Er war ganz einfach riesig nett zu uns, und irgendwie sollten wir uns doch revanchieren. Ich muß schon sagen, Susan, ich bin sehr erstaunt über deine Ansichten. Gerade du hast immer so großartig von der Gastfreundlichkeit der Leute auf dem Lande erzählt.«
    Alle notwendigen Vorbereitungen wurden getroffen, und der Kapitän meldete ein teures Ferngespräch an, so daß Larry Sam die ganze Geschichte erklären und zumindest nach außen hin dessen Zustimmung einholen konnte, den alten Wagen stehenzulassen, um in dem letzten Modell, dem Wagen des Kapitäns, nach Hause zurückzukehren. Ich wußte natürlich nicht, was Sam davon halten würde, aber Larry hatte mich instruiert, laut und eindringlich auf den Kapitän einzureden, wenn das Ferngespräch durchkam. Später meinte sie dann noch, sie glaube, es sei nicht angebracht, von unserem mitternächtlichen Mißgeschick zu erzählen. Sie hatte Sam nur erklärt, wir hätten uns mit einem alten Herrn, dem Nachbarn von Mrs. Anstruther, ein wenig angefreundet. Dieser Mann kenne Mrs. Anstruther sehr gut und habe darauf bestanden, uns mit seinem eigenen Wagen nach Hause zu fahren.
    »Ich sagte Sam, meines Erachtens sei das alles ziemlich unnötig, weil unser eigener Wagen die Strecke schaffen würde. Aber wir hätten auf der Hinfahrt etwas Ärger gehabt, und ich würde ihm alles erzählen, sobald wir wieder zu Hause seien. Der Kapitän würde ihm sicher gefallen und sei außerdem ein großartiger Angler... denn du weißt doch, wie begeistert Sam angelt, und daß er nie richtig dazu kommt, weil er in den Bergen lebt.«
    Ich nahm an, daß selbst dieses gemeinsame Interesse Sam nicht wirklich überzeugt hatte, so daß Larry dreist fortgefahren war: »Er wird dich mit zurücknehmen, so daß du unseren Wagen abholen kannst. Ich weiß schon jetzt, daß er dich bitten wird, einen oder mehrere Tage sein Gast zu sein und gemeinsam mit ihm angeln zu gehen. Das wird dir bestimmt großen Spaß machen.« Ich hatte den Eindruck, daß in diesem Augenblick der ganze Widerstand Sams zusammengebrochen war.
    Es bereitete meiner einfallsreichen Freundin nicht die geringsten Schwierigkeiten, den Kapitän davon zu überzeugen, es sei seine Idee gewesen, »gemeinsam mit Sam in dem kleinen Motorboot ein paar Tage zu angeln«. Ich werde nie ganz dahinterkommen, wie Larry das fertigbringt, aber laut Paul handelt es sich hierbei um eine der gefährlichsten Begabungen meiner Freundin. »Sie kann praktisch jedem das Gefühl geben, das, was sie ausgeheckt hat, sei seine Idee«, meinte er einmal düster.
    Immerhin hatte der Kapitän nicht die geringste Ahnung, was Larry im Schilde führte. Voller Begeisterung sagte er, daß auch er einen kleinen Plan gefaßt habe. »Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, meine Liebe, ich glaube, auch Ihre Männer könnten ein paar Tage Entspannung gut gebrauchen. Warum sollte man die beiden nicht dazu überreden, hierherzukommen? Ein bißchen Bootfahren wird ihnen nicht schaden, wie ich annehme, wenngleich ihre Frauen auch ganz entzückend sind. Was halten Sie davon?«
    Alles würde sehr spaßig werden, so eine Art von Jungentreffen. »Eine großartige Sache. Nach vielen Jahren sehen er und Patty sich wieder, und die alte Liebe lebt auf«, sagte Larry gefühlvoll.
    Nichts hätte sich so von unserer Anreise unterscheiden können, wie unsere Abfahrt vom See nach Hause. Eine sehr vornehme Sache. Der Kapitän meinte: »Nicht nötig, vor dem frühen Nachmittag aufzubrechen. Zweihundert Meilen? Ein Kinderspiel. Wenn wir gegen ein Uhr abfahren, sind wir lange vor Einbruch der Dunkelheit am Ziel. Es sei denn, zu Hause wartet noch Arbeit auf Sie, die Sie heute erledigen möchten?« Natürlich gab es dort eine Menge Arbeit, aber wir waren nicht daran interessiert, noch heute irgend etwas zu tun. Wir wollten die Arbeit so lange wie möglich vergessen, noch einen Morgen lange und ausgiebig in bequemen Betten verbringen, zwar, wie üblich, ziemlich früh aufwachen, aber mit dem

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