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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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glücklichen Gefühl, daß es keinen Grund auf dieser Welt dafür gab, sofort aufzustehen. Wir wollten dann noch vor uns hindösen und plötzlich durch den unwiderstehlichen Duft von gebratenem Speck aus den Betten gelockt werden. Dann würden wir mit tausend unwahren Entschuldigungen aus den Betten springen, und mit der herzlichen Bemerkung des Gastgebers begrüßt werden, daß es Männersache sei, das Frühstück vorzubereiten, wenn junge Damen Urlaub machten.
    Am darauffolgenden Tag würden wir dann natürlich bereits um sechs Uhr früh aufstehen, uns mit dem Vieh und kleinen Kindern herumschlagen, mit Butterbroten und dem zünftigen Frühstück für unsere Männer. Wir würden die Schulponys einfangen und Ohren und Fingernägel unserer Kleinen inspizieren müssen. So war unser Leben nun einmal, und wir wollten es auch gar nicht anders.
    Den letzten Morgen verbrachten wir damit, zu baden, in der Sonne zu liegen und schläfrig den See und die Berge zu betrachten. Gerade als wir daran dachten, schnell zu packen und noch etwas zu essen, erschien unser Gastgeber auf der Bildfläche und erklärte, sein Wagen stehe pünktlich um halb eins vor der Tür bereit. Der Lunch sei für uns drei bereits im Hotel bestellt. Ein letzter, königlicher Luxus!
    Die Reise verlief ohne jeden Zwischenfall. Larry seufzte, als sie sich ein letztes Mal umdrehte, um den blauen See und die schneebedeckten Berge, die von leichtem Dunst umgeben waren, zu betrachten. »Diese Ferien waren einmalig, Kapitän, nochmals tausend Dank«, sagte Larry mit einer engelsgleichen Stimme und ohne die geringsten Anzeichen von Skrupeln wegen der Verschwörung, die sie angezettelt hatte und deren Mittelpunkt der Kapitän selbst sein sollte.
    »Auch für mich war es eine sehr nette Abwechslung. Nur daß es mir jetzt natürlich sehr leid tut, Sie an dem ersten Morgen so angebrüllt zu haben. Was würde Patty wohl gesagt haben?«
    Ich beobachtete Larrys Gesichtszüge in diesem Augenblick sehr genau und bemerkte, wie sich ihre Nüstern blähten, ähnlich wie die einer Hundeschnauze, die einen ihr sympathischen Geruch wahrnimmt. Süß flötete sie: »Es ist wirklich sehr interessant, daß Sie beide so gute alte Freunde sind. Kannten Sie sich auch schon näher, als Sie noch Kinder waren?«
    »O ja, Sie wissen schon, Dorfleben und so. Nachbarn und dergleichen. Dann heiratete sie Gerald. Guter Junge, der Gerald. Aber völlig seiner Farm verschrieben. Ich verlor sie nach dem einen Besuch aus den Augen, aber ich hörte, Gerald, der arme Kerl, sei inzwischen gestorben. Ich schrieb Patty, und sie schrieb mir zurück. Süßes Mädchen, diese Patty!«
    Ich war froh, daß ich für den ersten Teil der Strecke auf dem Rücksitz des Wagens saß. Ich genoß diese Stille. Ja, wahrscheinlich war Mrs. Anstruther wirklich ein süßes Mädchen gewesen. Und wenn, man die Taktik, die sie anwandte, nicht erkannte, dann war sie heute sogar noch eine sehr reizende Frau. Vielleicht hätten sich bei ihr diese negativen Eigenschaften bei einem weniger selbstlosen und ergebenen Ehemann nie so stark entwickelt. Ich neigte dazu, Larrys Meinung zu teilen, unter dem Kommando eines Kapitän Saunders würden sich diese Eigenschaften sehr bald schon abschleifen müssen.
    Larry meinte: »Sie ist keine besonders kräftige Natur, nicht wahr? War sie nicht auch schon als Mädchen ziemlich anfällig?«
    Saunders brummte: »Anfällig.... überhaupt nicht. Sie war sehr sportlich, trieb alle möglichen Sportarten, sehr unternehmungslustig. Ich nehme an, daß Gerald sie verdorben hat, ihr einredete, sie sei nicht kräftig und sei sehr anfällig. Er zählte zu den Typen, die um eine Frau viel Theater machen.«
    Larry stimmte dieser Meinung von Herzen zu und schwätzte weiter, bis wir uns abwechselten und ich den Vordersitz neben dem Kapitän einnahm. Die Fahrt ging sehr schnell vonstatten, und gerade vor Einbruch der Dunkelheit kamen wir zu Hause an. Es tat richtig gut, Paul, Tony und die Kinder wiederzusehen. Sam hatte seine beiden Kleinen schon nach Hause geholt, und Tony berichtete, daß alles glatt verlaufen sei: Larry verschwendete keine Zeit. Ich sah, daß auch sie sich, ebenso wie ich, danach sehnte, ihre Familie wiederzusehen. Wir hatten vereinbart, daß der Kapitän die erste Nacht bei Sam und Larry und die zweite Nacht bei uns verbringen würde.
    Als die beiden gegangen waren, wandte Paul sich mit einem erstaunten Blick mir zu: »Netter, alter Knabe, aber wie habt ihr den bloß aufgegabelt?«
    Bei

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