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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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dieser Vorstellung mußte ich lachen, und als die Kinder zu Bett gegangen waren, erzählte ich Paul und Tony von unserem Mißgeschick und welches gute Ende die ganze Geschichte dann noch genommen hatte. Ich war zu müde, einfach zu müde, um noch auf die unglaublichen Hintergründe der Verbindung zwischen den Anstruthers und dem Kapitän einzugehen, wie auch auf Larrys Plan.
    Aber kurz bevor ich einschlief, fragte Paul mich plötzlich: »Was steckt eigentlich dahinter? Warum hat Larry diesen Kerl mit nach hier gebracht? Ich glaube kein Wort von der Geschichte mit dem Wagen. Ihr wärt doch sicher auch mit Sams Wagen wieder nach Hause gekommen. Warum der Kapitän? Ich kenne doch den verschlagenen Gesichtsausdruck Larrys. Was führt sie im Schilde?«
    Es tat so gut, wieder bei Paul zu sein, daß mein fester Vorsatz, nichts über diese Dinge zu erzählen, dahinschwand, und ich sagte: »Sie möchte ihn mit Patty verheiraten. Wußtest du eigentlich, daß Mrs. Anstruther auch Patty genannt wurde?« Dann kicherte ich albern vor mich hin.
    Einen Augenblick lang schaute Paul mich überrascht an. Dann klopfte er mir leicht auf die Schulter und sagte: »Du hast eine lange Fahrt hinter dir, und ich nehme an, ihr beiden habt euch ganz nett amüsiert, während ihr allein wart. Immer sehr spät zu Bett.... Ich habe immer schon gesagt.... nichts ist so anstrengend wie ein Urlaub. Schlaf jetzt erst einmal richtig. Morgen wirst du dich viel besser fühlen.«
     
     
     

8
     
    Tony machte uns allen wirklich Freude. Inzwischen galt sie für unsere Kinder als das Musterbeispiel für all das, was Larry und mir in ihren Augen fehlte. Sie sahen sehr wohlgenährt aus, und Tony meinte, sie habe sich keine Minute überarbeiten müssen. Einen Tag hatten die Kinder bei Anne verbracht, und Alison war einen Nachmittag dagewesen. An einem weiteren Nachmittag hatte der Colonel die Kinder zu einem herrlichen Picknick eingeladen. Ich fragte Tony, ob sonst noch Besuch dagewesen sei.
    »Barry Lusk war zweimal hier. Bücher... oder er sprach mit Paul über die Schule oder andere Dinge. Einen Abend blieb er besonders lange, und ich fühlte mich verpflichtet, ihn zum Abendessen einzuladen.«
    Dann sagte sie etwas zu gleichgültig: »Ach ja, und als wir von dem Picknick beim Colonel zurückkehrten, trafen wir auf Mr. Craig. Er war mit diesem schrecklichen alten Auto mitten auf der Straße steckengeblieben. Wir schoben ihn an, aber er sah sehr abgespannt aus. Er war auf dem Wege zu diesem leeren Haus, um sich dort ein kleines Essen zuzubereiten. Am nächsten Morgen mußte er schon sehr früh aufstehen, schließlich war es Sonntag. Auf dem Wege zu dem kleinen Saal, auf der anderen Seite vom Hügel, wo er einen Gottesdienst abhalten sollte, mußte er bei uns vorbei. Also war es eigentlich doch besser für ihn, mit uns zu kommen und die Nacht hier zu verbringen. So sparte er eine ganz schöne Fahrstrecke.« Sie erzählte das Ganze in einem leicht verteidigenden Tonfall, und schnell sagte ich: »Hm. Eine gute Idee. Hast du ihn zeitig geweckt?«
    »O ja. Er sah so krank aus und konnte nichts essen. Er trank nur eine Tasse Tee. Ich glaube, das Bein macht ihm schwer zu schaffen.«
    Ich seufzte. Es konnte keinen Zweifel mehr daran geben, daß der Weg zu dem Herzen dieses Mädchens über Unglück und Leid führte. Sosehr ich Mr. Craig auch mochte: ich wünschte nichts sehnlicher, als daß seine Zeit abgelaufen wäre und unser gesunder, lustiger Pfarrer wieder nach Tiri zurückkehren würde.
    Später meinte Paul, für einen Mann, der soviel mitgemacht hatte wie Craig, sei eine solche Aufgabe auf dem Lande einfach nicht das richtige. »Der arme, kleine Kerl hält sich sehr tapfer, aber sich mit dieser alten Kiste und einem Bein herumzuschlagen ist einfach zuviel für ihn.«
    »Er ist nur stellvertretender Pfarrer. Er wird nicht lange bei uns sein.«
    Paul hielt für einen Augenblick inne, während er an seiner Pfeife zog. Dann meinte er: »Tony ist ein komischer, kleiner Kerl. Ganz anders als Dawn. Der Bursche Lusk ist ein netter Typ, und wenn er uns besucht, gibt sich Tony sehr lustig und fröhlich, aber sie macht sich in Wirklichkeit nichts aus ihm. Wenn es um den Pfarrer geht, dann ist sie aufgeregt wie eine kleine Henne. Ich mag Craig wirklich sehr gerne, kann mir aber einfach nicht vorstellen, was er einem Mädchen bedeuten kann, wenn man ihn mit einem gutaussehenden und athletisch gebauten Lusk vergleicht.«
    »Ich fürchte, Tony ist eher ein mütterlicher Typ.

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