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Und alles nur der Liebe wegen

Und alles nur der Liebe wegen

Titel: Und alles nur der Liebe wegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Spritzenhaus! Ich werde dem Landeshauptmann davon Mitteilung machen.«
    Der Bürgermeister sprang auf und rang nach Luft. »Polizei«, schrie er, »Hubschrauber, Militäreinsatz, was wollen Sie noch mehr?«
    »Das Haus!« schrie Dr. Schachtner zurück. »Und ich will, daß Sie endlich aus Ihrer dickfelligen Ruhe aufwachen!«
    »Da muß einer aus Deutschland kommen, was?« brüllte der Bürgermeister.
    »Jawohl! Und diese Bemerkung kann Sie das Amt kosten!«
    »Irrtum, ich bin Beamter auf Lebenszeit!«
    »Meine Herren!« Der Kriminalrat stand am Telefon. Während sich die anderen stritten, hatte er über das Fernamt die Polizei von Giorvienna, dem Dorf auf der anderen Seite, angerufen.
    Der italienische Carabinieri-Leutnant war gerade beim Essen, als der Anruf kam. Im Gegensatz zu dem österreichischen Bürgermeister reagierte er freundlich. »Hier gibt es viele Häuser«, sagte er bereitwillig. »Das am höchsten gelegene, fast an der Grenze zu Ihnen, ist die Felsenvilla eines gewissen Erhard von Hallmann. Wie bitte? Erpressung? Aber Signore, Herr von Hallmann ist Millionär, hat in Deutschland Fabriken. Das wäre ein dummer Verdacht!«
    Der Kriminalrat hielt die Sprechmuschel zu und wandte sich an Dr. Schachtner. »Fehlanzeige«, sagte er leise. »Es gibt eine Felsenvilla auf der anderen Seite, aber die gehört einem Millionär.«
    »Hat er zwei große Hunde?«
    Der Kriminalrat wiederholte die Frage an den Leutnant. Erstaunt sah er nach dessen Antwort den Anwalt an. »Ja«, meinte er gedehnt.
    »Aha. Die italienischen Kollegen sollten sich mal die Villa ansehen. Vielleicht erlaubt man uns mitzukommen.« Der Kommissar sprach einige Zeit mit dem Leutnant, dann legte er auf. »Sie rufen wieder an«, sagte er.
    Es dauerte fünf Stunden, bis sich Giorvienna wieder meldete. In der Zwischenzeit waren Ludwig Etzel, Monika und Peter in dem einzigen Gasthaus von Retzenhaus zum Essen gegangen. Dr. Schachtner und der Kriminalrat blieben in der Amtsstube. Man brachte ihnen das Essen dorthin. Dann endlich klingelte das Telefon.
    Die Stimme des Carabinieri-Leutnants klang aufgeregt. »Wir haben zunächst die beiden Hunde gefunden. Erschossen. Sie liegen in der Schlucht. Im Haus fanden wir alles so, wie Sie es gesagt haben; sogar das Milchglas des Jungen stand noch dort. Wir haben sofort in Deutschland nachfragen lassen. Herr von Hallmann hat seit drei Monaten ein Konkursverfahren laufen und soll in Monte Carlo Unsummen verspielt haben. Er ist achtunddreißig Jahre alt und war Alleinerbe der Fabriken. Ein Erpressungsversuch ist unter diesen Umständen schon möglich. Interpol ist bereits eingeschaltet.«
    Der Kriminalrat legte den Hörer auf und sah Dr. Schachtner mit einem schiefen Lächeln an. »Sieg auf der ganzen Linie für Sie, Herr Doktor. Die Großfahndung rollt. Ich muß mich für uns alle entschuldigen. Sie können den Jungen mitnehmen. Er ist ein kleiner Held!«
    Zufrieden verließ Dr. Schachtner das Bürgermeisteramt und ging zum Gasthaus hinüber, wo Ludwig Etzel, Monika und Peter warteten. »Eine Flasche Wein«, rief er dem Wirt zu und ging an den Tisch, »den besten, den Sie haben!« Er strich Peter über den Kopf. »Du Lausejunge!«
    »Seht ihr?« Peter sah sich stolz um. »Ich habe nicht gelogen!«
    »Das habe ich auch nie angenommen«, erwiderte sein Vater leise. Er dachte an seine gescheiterte Ehe. Drei so prächtige Kinder; in ein paar Wochen ist unsere Familie auseinandergerissen. War Lucia allein schuld? War er nicht tatsächlich immer unterwegs gewesen? Bis auf ein paar Briefe und Ermahnungen aus der Ferne hatte er sich kaum um die Kinder gekümmert. Es war fast ein Wunder, daß sie so gut gediehen waren. Aber dann dachte er an den dicken Tenor Beljonow, und sein Herz wurde wieder hart. Das werde ich Lucia nie verzeihen können, nie! Ich habe die ganzen Jahre doch nur geschuftet, um meine Familie glücklich zu machen. Soll das der Dank sein? Wir werden auch weiterleben können ohne eine Frau und Mutter. Wir müssen es!
    Pünktlich um vier Uhr traf Karin vor der Oper ein. Sie trug ein geblümtes Sommerkleid und zog, wie immer, bewundernde Blicke auf sich.
    Thomas' Vater saß bereits auf der Opernterrasse unter dem riesigen Sonnendach und trank einen Aperitif. Er und Thomas waren zusammen bis zum Parkplatz gefahren und hatten sich dann wie zwei Verschwörer getrennt.
    Thomas ging Karin ein paar Schritte entgegen. Seine Miene war finster. »Ich denke, du bist mit deinem Vater gefahren, um Peter zu holen?« fragte

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