Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Schlaganfall gelähmt.
    »Ich bin so froh, daß Sie doch noch gekommen sind«, sagte Regan liebenswürdig, als hätte sie die Versammelten als Gäste zu einer Party geladen.
    »Siebenhundertzweiundvierzig!« rief ein Mann. »Und die letzte ist aus Glas und hat die weite Reise von Europa bis hierher gemacht!«
    »Wie hat sie das nur überstanden, ohne zu zerbrechen?«
    »Und ich frag’ mich, wie er auf meinen Heuboden gekommen ist! Die Leiter ist nämlich vor zwei Tagen zusammengebrochen, und ich hatte noch nicht die Zeit gefunden, sie zusammenzuflicken. Aber da lag das Bündel, so sauber gebunden, wie man sich’s nur wünschen kann, und auf der Schleife steht, ob sie ihn heiraten will.«
    Ein Mann stand an der Wand hinter der Theke, malte eine lange rankende Rose auf das getäfelte Holz und daneben eine Skala mit Zahlen: 05 Uhr 00—1 Rose; 05 Uhr 30 — 2 Rosen bis hinunter zu den 38 Rosen um 23 Uhr 30. Dann malte er noch die gläserne Rose um Mitternacht dazu und rechnete die Summe unter einem Strich zusammen. Regan mochte nicht erst fragen, wer dem Künstler dieses Werk in Auftrag gegeben oder ihm erlaubt hatte, es an ihrer Thekenwand anzubringen — sie war selbst viel zu sehr damit beschäftigt, neugierige Frager abzuwehren.
    »Regan, stimmt es, daß dieser Mann Jennifers Vater ist, Sie aber nicht mit ihm verheiratet sind?«
    »Wir waren damals, als Jennifer zur Welt kam, miteinander verheiratet«, versuchte Regan den verwirrenden Sachverhalt zu erklären. »Da ich jedoch bei meiner Trauung noch nicht volljährig war und . . .«
    Ein anderer Mann schnitt ihr mit seiner Frage das Wort ab: »Diesem Mann soll angeblich halb Virginia gehören, ist das richtig?«
    »Nicht ganz, nur ein gutes Drittel.« Sarkasmus vermochte die allgemeine Wißbegierde nicht zu dämpfen.
    »Regan, mir gefällt das nicht, daß dieser Mann Notizen in meinem Safe hinterläßt! Ich bewahre dort vertrauliche Unterlagen auf, und das Wort eines Anwalts und seiner Klienten ist heilig.«
    So ging es stundenlang weiter, bis Regans Lächeln nur noch eine starre Maske war. Erst eine kleine, schüchterne Stimme lockte diese wieder auf: »Mommie!«
    Sie sah hinunter und erblickte ihre Tochter, die ihr kleines Gesicht zu ihr emporhob. Offensichtlich bedrückte sie etwas.
    »Komm zu mir, Jennifer«, sagte sie, hob ihre Tochter auf den Arm und trug sie in die Küche. »Mal sehen, ob Brandy uns etwas zu essen einpacken kann. Dann machen wir ein Picknick.«
    Eine Stunde später saßen Regan und ihre kleine Tochter allein am Ufer eines kleines Flusses nördlich von Scarlet Springs. Sie hatten einen Korb mit kaltem Hühnerbraten und Kirschtörtchen fast leergegessen.
    »Warum will Daddy denn nicht nach Hause kommen?« fragte Jennifer. »Und warum bekommen alle anderen Briefe von ihm, nur ich nicht?«
    Da wurde sich Regan erst bewußt, daß ihre Tochter bei der Flut von Billetts und Rosen nicht bedacht worden war. Tatsächlich hatte sie auch nicht einen Zettel mit einem Heiratsantrag in Jennifers Zimmer gefunden.
    Sie zog ihre Tochter auf ihren Schoß. »Er bemüht sich doch so sehr darum, mich zu heiraten, weil er weiß, daß du zu ihm kommst, wenn ich seine Frau werde. Das ist der Grund.«
    »Will Daddy mich denn nicht auch heiraten?«
    »Er möchte, daß du bei ihm lebst. Und ich glaube, daß mindestens die Hälfte der Rosen für dich bestimmt waren, um dich zu bitten, zu ihm zu ziehen.«
    »Ich wünschte, er würde mir auch Rosen schicken. Timmie Watts sagt, Daddy will nur dich haben, und ich müßte hier bei Brandy bleiben, wenn du fortziehst.«
    »Wie kann er nur so etwas Abscheuliches behaupten! Das ist absolut falsch! Dein Daddy liebt dich sehr. Hat er dir nicht gesagt, daß er dir ein Pony gekauft und eine Baumhöhle gebaut hat? Und das hat er getan, ehe er dich kennenlernte. Was wird er jetzt erst alles für dich tun, seit er weiß, was für einen Schatz er an dir hat.«
    »Du meinst, er wird auch um meine Hand anhalten?«
    Regan wußte nicht, was sie darauf antworten sollte. »Wenn er mich um meine Hand bittet, gilt das gleichzeitig für dich. Er heiratet uns beide.«
    Seufzend lehnte sich Jennifer an ihre Mutter. »Ich wünschte, Daddy würde nach Hause kommen. Ich wünschte, er ginge nie mehr fort. Und daß er mir Rosen schickte und Briefe schriebe.«
    Während Regan ihre Tochter auf ihrem Schoß wiegte und ihr über die Haare strich, merkte sie erst, wie traurig Jennifer war. Travis würde sich heftige Vorwürfe machen, wenn er wüßte, wie

Weitere Kostenlose Bücher