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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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heransprengten, sich mitten im Galopp auf den Sattel stellten und das Pferd wechselten. Dann kamen sie in einem Wirbel aus Staub und Sand plötzlich vor Jennifer zum Stehen und verneigten sich vor ihr. Mit einem Grinsen, das von einem Ohr zum anderen reichte, blickte Jennifer zu ihrer Mutter hoch.
    »Der Zirkus ist für mich«, sagte sie stolz und drehte sich zu den Leuten um, die hinter ihr auf der Veranda standen. »Mein Daddy hat mir einen Zirkus geschickt!«
    Ein Stelzengänger folgte den Clowns und den akrobatischen Reitern, und dann ein Mann, der einen kleinen schwarzen Bären an einer Kette führte. Alle trugen Jennifers Namen auf der Brust. Die Musik wurde immer lauter. Die Zirkuskapelle konnte nicht mehr weit vom Hotel entfernt sein.
    Doch zunächst wurde es ganz still auf der Veranda und in den Fenstern des Hotels; denn nun bog ein so großes und bizarres Wesen, wie es bisher noch keiner von ihnen gesehen hatte, um die Ecke des Schulgebäudes. Im schwerfälligen Schaukelgang stampfte es auf kolossalen Beinen einher, daß die Erde erbebte, bis das Tier mit seinem Dompteur vor der Veranda anhielt. Der Dompteur entrollte ein Banner an der Seite dieses kolossalen Wesens, auf dem stand: »Capt. John Crowinshield zeigt zum erstenmal in den Vereinigten Staaten einen dressierten Elefanten. Und auf besonderen Wunsch von Mr. Travis Stanford wird heute das größte Tier auf Erden . . .«
    Regan las ihrer Tochter, die sich ganz fest an sie klammerte, den Text auf dem Banner vor.
    >>. . . Jennifer seine Kunststücke vorführen «, stand auf einem zweiten Plakat, das nun entrollt wurde.
    »Was sagst du dazu?« fragte Regan. »Dein Daddy schickt dir einen Elefanten, der nur für dich auftreten soll.«
    Jennifer sagte eine Weile nichts, neigte sich dann aber zum Ohr ihrer Mutter hinunter und flüsterte: »Muß ich den Elefanten auch behalten, Mom?«
    Regan wollte erst lachen; aber als sie über die Frage ihrer Tochter und Travis’ Auffassung von Humor nachdachte, erwiderte sie: »Hoffentlich nicht, mein Kleines.«
    Die Befürchtungen, den Elefanten betreffend, waren rasch vergessen, als dieser weiterzog und dahinter ein hübsches, kleines weißes Pony zum Vorschein kam, das eine Decke aus weißen Rosen trug, auf der mit roten Rosen »Jennifer« geschrieben stand.
    »Was steht da, Mommi?« fragte Jennifer mit erwartungsvoller Stimme. »Ist das Pony für mich?«
    »Aber gewiß doch«, sagte eine hübsche Blondine in einem stramm sitzenden, ein wenig zu offenherzigen Trikot. »Dein Daddy hat dir das süßeste, sanfteste Pferd in diesem Staat besorgt, und wenn du Lust hast, kannst du darauf in der Zirkusparade mitreiten.«
    »Darf ich? Bitte!«
    »Ich werde auf sie aufpassen«, sagte die Blondine. »Und Travis ist ja auch in der Nähe.«
    Nach einigem Widerstreben überließ Regan ihr das Kind und sah zu, wie die Frau Jennifer in den Sattel hob. Dann nahm die Blondine eine Weste, die über und über mit pinkfarbenen Rosen besteckt war, und schob sie Jennifer über die Arme.
    »Rosen für mich!« jubelte Jennifer. »Daddy hat auch mir Rosen geschickt!«
    Regan hatte den Eindruck, daß Jennifer dabei mit den Augen nach jemandem auf der Terrasse suchte, und mit einem raschen Seitenblick nahm sie wahr, wie Timmie Watts sich hinter den Röcken seiner Mutter versteckte. Nicht ohne eine Regung schlechten Gewissens, zog sie den Jungen hinter seiner Mutter hervor, damit Jennifer ihn sehen konnte. Prompt steckte diese ihm die Zunge heraus und bewarf ihn mit einer Rose. Um sich von ihrem Schuldgefühl zu befreien, fragte Regan Timmie, ob er nicht an Jennifers Seite die Parade mitmachen und das Pferd am Zügel führen wolle, was der Junge mit Freuden akzeptierte.
    Fröhlich winkend, ritt Jennifer die Straße hinunter auf das offene Gelände am Südrand von Scarlet Springs zu. Immer mehr Männer und Frauen gaben ihr das Geleit, manche zu Fuß, manche zu Pferd, doch alle in schreiend bunten, fremdländischen Kostümen. Dahinter kam eine aus sieben Männern bestehende Kapelle, und den Schluß des Festzuges bildete wieder ein Trupp von Clowns, die ein Banner schwenkten, auf dem stand, daß zu Ehren von Miss Jennifer Stanford in zwei Stunden eine kostenlose Zirkusveranstaltung stattfände, zu der die ganze Stadt eingeladen sei.
    Als der letzte Clown in der Kurve hinter der Kirche verschwunden war, blieb es eine Weile still unter den Zuschauern.
    »Ich glaube, ich sollte vorher noch meinen Laden aufräumen«, sagte ein Mann.
    »Was trägt man

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