Und am Ende siegt die Liebe
heiraten können; doch ich wollte das nie.«
»Warum hast du mir das nicht gesagt?«
»Warum hast du das nicht gewußt, ohne daß ich es dir erst sagen mußte?« gab er zurück. »Ich liebe dich«, flüsterte er. »Heiratest du mich?«
»Ja!« rief sie und warf ihm die Arme um den Hals. »Ich will dich für immer zu meinem Mann nehmen!«
Beide hatten alles um sich herum vergessen und waren nun nicht wenig schockiert, als ein heftiger Applaus einsetzte.
Regan vergrub ihr Gesicht an Travis’ Hals. »Sind viele Leute draußen auf dem Flur?« fragte sie bang.
»Ich fürchte, ja«, erwiderte er. »Wahrscheinlich haben sie den Lärm gehört, als du die Tür vor meiner Nase verriegelt hast.«
Sie gab sich nicht die Mühe, ihn zu verbessern, daß es nämlich sein Fuß gewesen sein mußte, als er die Türe eintrat, der die Leute neugierig gemacht hatte — nicht der Riegel, den sie vorschob.
»Würdest du mich von hier fortbringen?« flüsterte sie. »Ich glaube nicht, daß ich ihnen unter die Augen treten könnte.«
Triumphierend, Regan auf seinen Armen, stand Travis auf und bewegte sich zur Tür. Die Stadtleute und sogar die Pensionsgäste, von denen einige ihren Aufenthalt verlängert hatten, als die erste Rose im Hotel abgegeben wurde, nahmen so innigen Anteil an dieser Brautwerbung, daß sie schon beim ersten Bersten der Türfüllung zum Ort des Geschehens geeilt waren.
Die Damen, in dicken Morgenmänteln und mit Wicklern im Haar, seufzten schwer, als Travis Regan auf seinen Armen aus dem Zimmer trug. »Ich wußte doch, daß es glücklich enden würde«, sagte eine Frau. »Wie hätte sie ihn nun noch abweisen können?«
»Meine Frau wird mir diese Geschichte niemals glau-ben«, sagte ein Mann. »Ich hoffe, sie wird mir trotzdem verzeihen, wenn ich mit drei Tagen Verspätung nach Hause komme.«
»Sie wären schön dumm, wenn Sie das Ihrer Frau erzählen würden«, schnaubte ein anderer Mann. »Wir sollten lieber einen Pakt schließen, diese Geschichte geheimzuhalten, weil sonst jede Frau in diesem Land auf ebenso aufwendige Weise umworben werden möchte. Ich für meinen Teil würde für keine Frau der Welt auf dem Hochseil balancieren. Ich werde meiner Frau erzählen, ich hätte die drei Tage mit einer anderen verbracht; das wäre noch der kleinere Schaden.« Damit wandte er sich ab und ging in den Schlafsaal für Männer zurück.
Schließlich beschlossen alle Versammelten, wieder in ihr Bett zurückzukehren, und fuhren nur einmal erschrocken zusammen, als Farrell den Rest seiner Tür ins Schloß zu werfen versuchte.
Minutenlang verfluchte Farrell Amerika, die Amerikaner, die amerikanischen Frauen im allgemeinen und Regan im besonderen. Dieses verrückte Paar hatte ihn vollkommen ignoriert, während sie sich gegenseitig liebestolle Lügen erzählten und so taten, als wären sie allein in seinem Zimmer. Als er daran dachte, wieviel Geld er ausgegeben hatte, um Regan wiederzufinden und , ihr anschließend den Hof zu machen, kannte seine Wut kaum noch Grenzen. Doch sie mußte sich in dieses Vieh verlieben, das Türen einrannte, in diesen idiotischen Grobian, über den die ganze Stadt lachte. Diese Frau war verrückt!
Und sie gehörte ihm, Farrell Batsford. Er war durch die Hölle gegangen, um sich ihr Vermögen zu ergattern, und er dachte nicht daran, es nun aufzugeben.
Rasch warf er einen Morgenmantel über und ging auf die Suche nach Margo. Er wußte, sie war keine Frau, die eine öffentliche Demütigung so einfach hinnahm. Vielleicht konnten sie gemeinsam etwas aushecken . ..
»Mmmm, Travis«, murmelte Regan und fuhr mit ihrem Schenkel an seinem Bein entlang. Die frühe Morgensonne vergoldete ihre Haut.
»Fang jetzt nicht schon wieder damit an«, sagte er. »Du hättest mich gestern nacht beinahe geschafft.«
»Es fühlt sich aber gar nicht so an, als wenn alles an dir so geschafft wäre«, sagte sie lachend, küßte seinen Hals und kuschelte sich noch enger an ihn.
»Wenn du deiner Tochter kein Schauspiel bieten willst, solltest du dich lieber zusammennehmen. Guten Morgen, mein Herz«, rief Travis.
Regan drehte sich um und sah gerade noch, wie ihre Tochter einen Anlauf nahm und Travis mitten auf den Bauch sprang.
»Du bist zu Hause, Daddy!« jubelte sie. »Darf ich heute auf meinem Pony reiten? Können wir heute noch einmal in den Zirkus gehen? Bringst du mir bei, wie man auf einem Drahtseil geht?«
»Wir könnten zur Abwechslung mal zu mir nach Hause gehen statt in den Zirkus. Wie gefiele dir
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