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Und am Ende siegt die Liebe

Titel: Und am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hatte ein puterrotes Gesicht, packte Regan am Oberarm und führte — vielmehr zerrte — sie zurück in den Flur.
    Er warf die Salontür hinter sich zu, schob sein Gesicht dicht an das ihre heran und knurrte: »Was, zum Teufel, sollte diese Ungeheuerlichkeit eben bedeuten?«
    Regan wich unwillkürlich einen Schritt von ihm zurück, nahm dann aber ihr Herz fest in beide Hände. Er war im Unrecht. Das Recht stand auf ihrer Seite.
    »Hast du mich ein einziges Mal gefragt, ob ich dich heiraten möchte? Hast du mich gefragt, ob ich mit dir nach Amerika reisen wollte? Nein! So etwas ist dir gar nicht eingefallen. Ich habe es endgültig satt, daß du einfach über mich bestimmst.«
    »Über dich bestimmen!« wiederholte er wütend. »Da gibt es für uns beide nichts mehr zu bestimmen. Das hat uns das Schicksal abgenommen.«
    Als sie ihn befremdet ansah, fauchte er: »Am liebsten würde ich dich so lange schütteln, bis du zur Besinnung kommst. Aber ich fürchte, das würde dem Baby schlecht bekommen.«
    »Baby?« flüsterte sie fassungslos.
    Travis schickte einen Blick zur Decke, als müsse er Gott um Geduld bitten. »Tust du nur so, oder bist du wirklich so verdammt naiv, daß du nicht weißt, wozu das führt, was wir beide miteinander im Bett treiben?« Als sie ihn entgeistert ansah, fuhr er im ruhigeren Ton fort: »Hast du tatsächlich geglaubt, dein Leiden auf dem Schiff in den letzten
    Wochen wäre die Seekrankheit gewesen? Hast du das geglaubt?«
    Dann, als sie ihn immer noch mit großen Augen ansah, streichelte er ihr über die Wangen und sagte leise: »Du trägst mein Kind unter deinem Herzen, Süßes. Und es gehört zu den Prinzipien meines Lebens, die Mutter meiner Kinder auch zu ehelichen.«
    Regan war viel zu benommen, um einen klaren Gedanken fassen zu können. »Aber ich sollte doch eine Anstellung bekommen«, flüsterte sie. »Und ich kann mich unmöglich in diesem Kleid trauen lassen! Nicht einmal Blumen habe ich und . .. und . .. oh, Travis! Ein Baby!«
    Travis schlang die Arme um sie und drückte sie fest an seine Brust. »Und ich dachte, du wüßtest es! Ich dachte, du wolltest es nur vor mir geheimhalten! Ich hätte es auch nicht gewußt, wenn sich die Frau meines Freundes Clay nicht eines Tages vor meinen Augen hätte übergeben müssen! Sie erzählte mir, daß viele Frauen in den ersten Monaten ihrer Schwangerschaft an dieser Übelkeit zu leiden haben. Nun, mein Liebes«, sagte er, ihr Kinn anhebend, »willst du mich heiraten?«
    Als sie noch zögerte, fuhr er fort: »Meinetwegen kannst du in meinem Haus arbeiten, was und sooft du willst.« Er lächelte. »Du kannst also deinem Bedürfnis, dir deinen Lebensunterhalt selbst zu verdienen, frönen. Und was deine Kleider betrifft, so gefällst du mir am besten, wenn du gar keines anhast. Also ist jedes Kleid, das du trägst, gut genug. Zudem sind ja nur Martha und der Richter bei der Trauung anwesend. Was die Blumen anlangt, könnte ich dir rasch ein paar in Marthas Garten pflücken.«
    »Nein«, flüsterte sie und würgte ihre Tränen hinunter. Was er sagte, war ja so logisch: Natürlich würde sie ein Baby bekommen, und natürlich würde sie ihn heiraten, weil ihr ja gar nichts anderes übrigblieb. Denn sie würde Travis nie entrinnen können, wenn sie etwas besaß, das ihm gehörte. Was ihre Kleidung betraf — war sie wirklich so wichtig? Da es ja keine Liebesheirat sein sollte, konnte sie auch auf ein schönes Kleid verzichten.
    »Ich bin bereit«, sagte sie grimmig.
    »Es wird keine Hinrichtung«, meinte er mit einem leisen Lachen. »Und vielleicht kann ich dich heute abend für diesen Tag entschädigen.«
    Während sie ihm in den Salon vorausging, dachte sie, er wird nie begreifen, daß die Hochzeit der Höhepunkt im Leben einer Frau sein sollte. Eine Zeit, in der sie sich von allen geliebt wußte und jeder ihr aufrichtig Glück wünschte. Ein Leben lang würde sie an diese verstohlene, trübsinnige kleine Zeremonie denken müssen, umgeben von Fremden, die Zeugen bei einer Trauung waren, die nicht ihretwegen erfolgte, sondern um der Frucht willen, die sie im Leib trug. Mechanisch sagte sie an der richtigen Stelle »Ja«, als sie gefragt wurde, ob sie Travis zum Gatten nehmen wolle; und als der Moment kam, wo Travis ihr den Ehering anstecken sollte und Martha ihm ihren eigenen dafür leihen wollte, lehnte Regan mit höflichem Dank ab und meinte, ein Ring sei nicht so wichtig.
    Am Ende der Trauung lächelte niemand, und als Travis sich ihr zudrehte,

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