Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und dann kam Ute (German Edition)

Und dann kam Ute (German Edition)

Titel: Und dann kam Ute (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atze Schröder
Vom Netzwerk:
Labertünnes.
    Um halb neun marschierte ich mit meiner besten Alpina-Brille in die Brasserie. Zwei entzückende Damen geleiteten mich zu Montys Tisch, an dem zu meiner Überraschung außer Monty und mir noch drei weitere Pärchen saßen. Namen spielen keine Rolle, aber ich kannte alle aus der Bunten . Drei beliebte Schauspielerinnen mit ihren derzeitigen Partnern saßen gelangweilt um den Tisch herum. Ich klopfte auf den Tisch und sagte gespielt unschuldig: «Ich kenn euch nicht, aber ihr kennt mich. Gestatten, Atze Schröder, Baron der Leidenschaft, Ritter der Herzen, Fürst der Verzückung, Lebemann und Galan aller Galanten!» Sechs ratlose Augen blickten mich irritiert an. Bevor es peinlich wurde, sprang Monty hektisch auf: «Kinners, was wollt ihr trinken?»
    Hilfe, das konnte ja heiter werden. Ich ließ mir nichts anmerken und beobachtete die blasierte Mischpoke beim Essen an meinem Tisch. Die Blonde war so tief ausgeschnitten, dass ich ihren frischrasierten Bauchnabel erahnen konnte. Für das üppige Dekolleté würde man in einer guten Landmetzgerei 280 Euro auf die Theke legen müssen – dafür wäre es allerdings auch frisch gewesen. Sie schwafelte unablässig von ihrer sogenannten Schauspielerei und tupfte ab und zu ihrem beflissenen Macker die Bratensoße vom Porno-Schnauzer. Das ging selbst dem dünnen Schwarzmähnen-Pony mit dem schmalen Rücken und den langen Beinen gewaltig auf den Keks. Sie schnitt eine gelangweilte Grimasse und schaute mir eine verräterische Sekunde zu lange in die lauernden Augen. Ihr Typ unterhielt sich angeregt mit dem Begleiter von der Dritten im Bunde. Sie war seit langem Deutschlands feuchter Männertraum. Eine Schönheit, in Würde gereift. Nicht mehr ganz so jung, aber mit Sicherheit äußerst routiniert auf dem Platz. Die Erotik dieser Frau war immer noch sehr präsent, und mein neuer Kumpel Monty war ihr schon nach wenigen Minuten endgültig verfallen. Trotzdem zog sie gekonnt ihr betörendes Spiel durch. Ein neckisches Kopfschütteln, ein silbriges Lachen und laszives Lippenlecken, und die bestickte Serviette, die eben noch unschuldig über Montys Schoß gelegen hatte, schwebte in Sekundenschnelle auf Tischkantenhöhe. Die alpine Liebeslegende hing mit ihrem Eispickel willenlos an der Nordwand, und dort ließ sie Madame mit sichtlichem Vergnügen zappeln. Tja, in dem Alter macht das Suchen mehr Spaß als das Finden!
    Monty und ich hatten mit den Frauen im Prinzip alles klar, es gab nur ein Problem: Wohin mit den Männern? Plötzlich hatte ich eine Idee. «Sagt mal, Leute, ist heute nicht Fußball? Champions League, Halbfinale?»
    Auf einen Schlag kam Leben in die Schnarchköppe. «Ja leider», wurde in die Runde genölt, «die erste Halbzeit haben wir ja schon verpasst!»
    In diesem Moment zeigte sich die ganze Klasse des mit allen Wassern gewaschenen Hoteldirektors. Er stand auf und räusperte sich gewichtig: «Meine Herren, ich habe im Zigarrenzimmer eine Großbildleinwand, einen herrlichen Single Malt und ein paar exquisite Cohibas herrichten lassen. Wenn ich also zur zweiten Halbzeit bitten darf.»
    Der alte Fuchs hatte in Millisekunden meinen perfiden Plan durchschaut. Und richtig – während Tick, Trick und Track gar nicht schnell genug mit der Blondine im Schlepptau in die Räucherhöhle verschwinden konnten, öffnete ich nonchalant eine neue Flasche Champagner. Den beiden verbliebenen Schönheiten füllte ich genussvoll die Kristallgläser und prostete in die Runde: «Fußball, wie vulgär!»
    Man konnte die Milch förmlich einschießen hören. Der vielzitierte Kieslaster nahm Fahrt auf und war nicht mehr zu stoppen. Die Damen waren außer Rand und Band. Monty zog das nächste Ass aus dem Ärmel: «Wollen wir vier Hübschen nicht mal was für den Kreislauf tun? Unser Whirlpool in der Präsidentensuite hat doch jetzt diese tolle Unterwasserbeleuchtung!»
    Fünf Minuten später war «Land unter» im blubbernden Eierkocher. Es wurde gegackert, gespritzt und gejodelt. Was an Wasser überschwappte, wurde mit Champagner umgehend wieder aufgefüllt. Und während die Herren im Raucherzimmer lautstark einen Elfmeter forderten, konnte in Aphrodites Pool der Sünde von Strafstoß keine Rede sein. Die mit den schwarzen Haaren, ich nenne sie mal «Blacky», ging auf Tauchgang und inspizierte höchst eindrucksvoll mein Great Barrier Reef. Auch Montys feurige Badenixe machte unerschrocken Jagd auf «Roter Oktober». Zeitweise hatte ich große Sorge, ob mein neuer bester

Weitere Kostenlose Bücher