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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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gespielt hatte –, und deshalb war es jetzt wundervoll, dass PK auf dem Foto tatsächlich so umwerfend aussah, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
    Es war bestimmt kein Zufall, dass mir dieses Foto direkt nach dem Schock und der Erniedrigung von Cayte-gate in den Schoß gefallen war. Dies musste ein Fingerzeig des Schicksals sein, um mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Es musste mir bestimmt sein, PK zu finden.
    In der Woche darauf konnte D’Wayne mal wieder mit besseren Neuigkeiten für The Pinstripes aufwarten. Er hatte zwei Buchungen klargemacht: eine im September und eine im Oktober. Für Juli und August sah es eher mau aus, doch D’Waynes Bruder bot uns einen Pro motionjob am Wochenende an, falls einige von uns sich etwas dazuverdienen wollten. Nur Charlie und ich sagten zu, und so machten wir uns an einem regnerischen Samstagmorgen auf den Weg ins Büro von D’Waynes Bruder.
    »Weißt du, worum es da überhaupt geht?«, fragte Charlie, als wir von dem kleinen Parkplatz an der Rückseite des Bürohauskomplexes auf den Eingang zusteuerten.
    »Keine Ahnung. D’Wayne hat lediglich etwas von ›Markenbewusstsein‹ gemurmelt, was immer das bedeuten mag.«
    Charlie rieb sich das Kinn. »Vielleicht müssen wir an so einem Stand stehen und Gratisproben eines Produkts verteilen. Für die Extra-Mäuse an einem Samstag ist das für mich in Ordnung.«
    Colson McDougall war die kürzere und breitere Ausgabe seines jüngeren Bruders, mit demselben breiten Grinsen und derselben selbstbewussten Ausstrahlung, nur mit etwas weniger Haaren.
    »Hi, Leute! Klasse, dass ihr mir helfen wollt. Es ist ein neuer Kunde, den ich ganz gern beeindrucken möchte, ihr wisst ja, wie das ist.«
    Charlie und ich nickten.
    »Super.« Colson reichte mir ein Blatt Papier. »So, alles, was ihr benötigt, befindet sich in der Kiste neben der Tür, und das ist eure Wegbeschreibung. Viel Glück!«
    »Ich bin eine Pizzaschachtel !«
    Charlies Miene war zum Brüllen komisch, als wir uns langsam die Straße entlangschleppten. Autos hupten uns an, und Passanten blieben stehen und zeigten lachend mit dem Finger auf uns.
    »Es könnte schlimmer sein«, sagte ich und zog an dem Pappkostüm, damit es auf meinen Schultern nicht so scheuerte.
    Er starrte mich an, als wäre ich verrückt geworden. »Was genau könnte da noch schlimmer sein?«
    »Wir könnten Pizzas sein!«
    Kopfschüttelnd kickte Charlie einen Stein vor sich her. »Wie kannst du in dieser peinlichen Verkleidung nur so gut gelaunt sein?« Ein Wagen voller Teenager brauste hupend vorbei, die Insassen lehnten sich aus den geöffneten Fenstern und pöbelten uns an. Charlie antwortete mit der unmissverständlichen Mittelfingergeste.
    »Ach, komm schon, Charlie, du musst zugeben, dass das ziemlich witzig ist.«
    »Finde ich nicht. Ich sehe aus wie ein Volltrottel, und wir müssen diese Tortur noch acht Stunden lang ertragen. Meine Würde ist zum Teufel.«
    »Mann, seit dem Strumpfhosen- und dem Häschen-Auftritt ist deine Würde sowieso schon im Eimer.«
    Endlich konnte ich ihm ein Lächeln entlocken. »Na ja, wenigstens gebe ich mich nicht allein der Lächerlichkeit preis«, sagte er und klopfte auf den Rücken meiner Pizzaschachtel.
    Abgesehen von der bizarren Aufmachung genoss ich es, mal wieder etwas Zeit mit Charlie zu verbringen. Als wir scherzten und herumalberten, waren sämtliche Span nungen und Misstöne der letzten sieben Monate wie weggeblasen, und wir konnten wieder so locker miteinander umgehen wie früher. Als Pappschachtel verkleidet durch die Straßen zu laufen, hatte definitiv etwas für sich: Es machte einen frei und hemmungslos. Oder anders gesagt: Da wir beide unserer Würde beraubt waren, brauchten wir uns um nichts mehr zu scheren.
    Unsere Mittagspause verbrachten wir in einer Restaurantbar am Kanalufer. Aufgrund unseres sperrigen Outfits mussten wir draußen sitzen, doch zum Glück hatte sich die Sonne entschlossen, doch noch hervorzukommen und den Tag zu verschönen.
    »Dies«, sagte Charlie und hielt sein Glas mit goldfarbenem Ale in die Höhe wie Excalibur, »ist offiziell das weltweit am härtesten verdiente Glas Bier.«
    »So ist es! Und dazu gab es das weltweit teuerste Sandwich«, stimmte ich zu und deutete auf unsere Rechnung.
    »Ach, da CN Promotions freundlicherweise die Spesen übernimmt, ist das nur angemessen. Wie lange dürfen wir diesen prestigeträchtigen Werbejob noch ausüben?«
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. »Dreieinhalb Stunden. Hältst du

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