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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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war, und ich hatte schreckliche Angst, sie zu enttäuschen. Nur deshalb habe ich dich abgewiesen, und das weißt du ganz genau.«
    Zwei Jahre vergingen, in denen Onkel Dudley eine Reihe von Freundinnen hatte und sich in der Firma den Ruf eines Frauenhelden erwarb. In seiner Stammkneipe erfuhr er dann von einem Freund, dass Mags den Erben einer der größten Bäckereien in der Stadt geheiratet und ihre Stelle gekündigt hatte, um ihrem Mann den Haushalt zu führen (eine von Mags’ ehrgeizige Mutter mehr oder weniger arrangierte Ehe also). Onkel Dudley lernte Eilish Quinn kennen, eine willensstarke junge Frau aus einer großen irischen Familie, die in der Firmenkantine arbeitete und ihm mit ihrem schwarzen Haar und ihren grünen Augen den Kopf verdrehte. Sie heirateten, doch leider zog die hübsche Eilish die Männer an wie die Motten das Licht, und binnen eines Jahres verließ sie ihn für einen anderen Mann, der ein größeres Auto und mehr Geld hatte.
    Nachdem er Mags sieben Jahre nicht mehr gesehen hatte, traf er zufällig eine ihrer Freundinnen und ging mit ihr am Weihnachtsabend in The Old Contemptibles, einen von Birminghams historischen Pubs – und dort sah er auch Mags wieder. Mags Verwandlung von dem schüchternen Schulmädchen, in das er sich verliebt hatte, in die dreiundzwanzigjährige Frau, die sie inzwischen war, schockierte meinen Onkel zutiefst. Mags war fast nicht wiederzuerkennen, schrecklich dünn und ausgezehrt von den Jahren des Kummers. Ihr Anblick brach ihm schier das Herz. Behutsam verwickelte er sie in ein Gespräch und gewann nach und nach ihr Vertrauen. Danach trafen sie sich regelmäßig samstagnachmittags im Pub und unterhielten sich stundenlang, ehe sie mit dem Zug nach Hause zu ihrem Gatten zurückfahren musste. Die Einzelheiten über Mags’ Leben, die im Verlauf dieser Gespräche durchsickerten, enthüllten das ganze Drama von Mags’ unglücklicher Ehe, so dass Dudley beschloss, ihr zur Flucht zu verhelfen.
    Mags’ Ehemann hatte sich nach der Hochzeit als brutaler Schläger entpuppt, der seinen Frust an der Welt am zarten Körper seiner Gattin ausließ. Mags wagte es nicht, sich ihrer Familie anzuvertrauen – weil alle ihren Gatten für einen wunderbaren Mann hielten –, und ließ die Prügel stumm über sich ergehen. Als sie entdeckte, dass sie schwanger war, brachte sie ihr »liebender« Gatte zu einer Engelmacherin. Bei dem illegalen Eingriff kam es zu Komplikationen, die letztendlich dazu führten, dass Mags keine Kinder mehr bekommen konnte.
    Es war hart für mich zu hören, was meine liebenswerte, inspirierende Tante alles durchgemacht hatte, doch die Tatsache, dass sie trotz allem eine starke, schöne, positive Frau geblieben war, bewies, welche Kraft in ihr steckte.
    »Ich hatte zu viel Angst, um ihn zu verlassen, aber dennoch malte ich mir jeden Morgen nach dem Aufwachen meine Flucht aus«, erzählte sie, als ich sie danach fragte. »Erst als dein Onkel wieder in mein Leben trat, begann ich daran zu glauben, dass eine Flucht möglich wäre.«
    Etwa ein Jahr nach ihrem Wiedersehen fuhr Onkel Dudley mit seinem betagten Austin Seven bei Tante Mags’ Haus vor, während ihr Ehemann beim Dartspielen war, packte ihre wenigen Habseligkeiten in den Wagen und fuhr mit ihr in die Freiheit.
    Dieser Schritt wurde von beiden Familien auf das Schärfste verurteilt, und die Eltern meines Dads weigerten sich zehn Jahre lang, Tante Mags als Schwiegertochter anzuerkennen. Tante Mags wurde ohne jede finan zielle Abfindung geschieden, und einige Jahre lang mussten sie und mein Onkel ziemlich kämpfen, um sich über Wasser halten zu können. Aber trotz allem war ihnen, wie Onkel Dudley es auszudrücken pflegte, eines geblieben: »Wir hatten einander – und deshalb waren wir reicher als jeder König.«
    »Und aus diesem Grund musst du dich noch mehr anstrengen, um deinen jungen Mann zu finden«, bemerkte Tante Mags augenzwinkernd, während sie mir ein Stück ihres Obstkuchens servierte, der »die Spontaneität anregte«. »Wenn er der Richtige ist, darfst du nicht zulassen, dass eurem Zusammensein irgendetwas im Weg steht.«
    Nach etlichen Diskussionen wurde beschlossen, dass wir PKs Foto auf dem Blog posten würden, um meine treuen Anhänger – inzwischen fast zweihundert – zu ermutigen, mir weiterhin bei meiner Suche zu helfen. Als mir dann sein Gesicht von meinem Blog entgegenlächelte, spürte ich in mir die Gewissheit, dass sich alles zum Guten wenden würde.
    »PK, deine Tage im

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