Und dann kusste er mich
Sophie und Wren hatten bereits einen Plan für unsere Londonreise ausgetüftelt und plauderten angeregt über die Läden, die sie besuchen wollten, und ihr Pflichtprogramm an weihnachtlichen Aktivitäten während unseres kurzen Aufenthalts.
Ich wurde seit zwei Tagen von einer flatternden Nervosität geplagt – eine Mischung aus kindlicher Aufregung wegen der bevorstehenden Reise und der bangen Gewissheit, dass danach nichts mehr so sein würde wie es war, ganz egal, wie meine Entscheidung auch ausfiele. Charlies Lächeln, das er mir bei meiner Ankunft schenkte, verriet seine eigene Nervosität. Während sich die anderen draußen unterhielten, zog er mich beiseite.
»Wie geht’s dir?«, fragte er mit leicht geröteten Wangen.
»Gut – glaube ich. Irgendwie ist das alles verrückt?«
»Ich weiß.« Er öffnete die Arme. »Wie wäre es mit einer Umarmung?«
Dankbar nahm ich das Angebot an und genoss es, als er mich länger als üblich festhielt.
Als wir in einem von D’Wayne (der seit seiner Liaison mit Wren auffallend großzügig war) gestifteten Minibus auf der M40 unterwegs waren, gefolgt von Jack und Sophie im Van, schweiften meine Gedanken zu der Suche ab. Am Vorabend hatte ich PKs Foto und die Christbaumkugel hervorgeholt, mich damit aufs Bett gesetzt und in PKs Augen geblickt, die nichts preisgaben. So gering meine Aussicht auf Erfolg auch sein mochte, der Traum, ihn doch noch zu finden, war unvermindert in mir lebendig. Inzwischen war meine Suche nicht mehr auf Tage befristet, sondern auf Stunden, Minuten und Sekunden. Die Zeit zerrann mir zwischen den Fingern.
Ich griff nach meinem Laptop und schrieb den letzten Blog-Eintrag, bevor meine Suche enden würde.
Morgen ist der große Tag, an dem meine Suche zu Ende geht. Nein, ich habe ihn nicht gefunden. Aber vielleicht habe ich stattdessen etwas viel Wichtigeres entdeckt …
Es ist komisch, aber ich fühle mich nicht als Verliererin, sondern als Gewinnerin. Ich hatte mir für mein neun undzwanzigstes Lebensjahr vorgenommen, meinem Her zen zu folgen, und genau das habe ich getan. Sicher, es war eine ziemliche Achterbahnfahrt – obskure Verabredungen, öffentliche Demütigung und zweifelhafte Twitter-Prominenz, um nur einige Highlights zu nennen –, aber ich habe unglaublich viel gelernt und hatte eines der aufregendsten, positivsten Jahre meines Lebens.
Ich möchte mich bei euch bedanken, weil ihr mich auf dieser verrückten Reise begleitet habt. Wahrscheinlich werde ich meinen Blog im nächsten Jahr fortsetzen – falls es irgendjemanden interessieren sollte, wie es mit mir weitergeht. Das Thema des Blogs wird sich natürlich ändern, und es wird wohl weniger um die Suche nach einem Mann gehen, als um tolle Musik (und natürlich um Tante Mags’ Kuchen, die in diesem Jahr der Wahnsinnshit waren).
Übrigens habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Es kann ja sein, dass ich den Richtigen irgendwo finden werde, wo ich es gar nicht vermutet hätte.
Frohe Weihnachten euch allen!
Rom xx
Es hat mir großen Spaß gemacht, dich auf deiner Suche zu begleiten, Romily, und ich finde, es spielt keine Rolle, ob du PK gefunden hast oder nicht. Ich werde deinen Blog ganz bestimmt weiter lesen. Ich habe mich jede Woche darauf gefreut und möchte ihn einfach nicht mehr missen. Schöne Weihnachten. Ich hoffe, der Richtige ist schon ganz nah! xx pasha353
Noch ist Zeit! Hör nicht auf zu suchen! Werde glücklich. Du verdienst es! x MissEmsie
Danke, dass du mir deine bezaubernde Tante vorgestellt hast. Ich war letzte Woche in ihrer Teestube, und die Kuchen sind ein Gedicht! Und was die Gabe deiner Tante betrifft: Sie empfiehlt tatsächlich immer den richtigen Kuchen für jede Gemütslage! Frohe Weihnachten! xx cupcakefairy
Romily, du bist für mich eine Inspiration, und ich möchte dir danken, weil du immer so positiv bist. Reich beschenkt mit allem, was ich mir je gewünscht habe, gehe ich ins neue Jahr, und dass ich überhaupt hier bin, habe ich Menschen wie dir zu verdanken, die mich wieder daran erinnert haben, wie schön das Leben ist. Es tut mir so leid, dass du deinen hübschen Fremden nicht gefunden hast. Aber das Leben geht oft seltsame Wege. Du wirst die wahre Liebe finden, und dann wird es so sein, als hättest du ihn schon immer gekannt. Alles Liebe xxx Ysobabe8
Ich war mir so sicher gewesen, dass PK all das verkörperte, wonach ich mich sehnte, doch an diesem Morgen, inmitten des gedämpften Stimmengewirrs, des Motorengeräuschs und der Songs
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