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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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konnten, trafen wir uns in kleinen Gruppen, um die Schlüsselkomponenten der Stücke einzustudieren: Wren, Jack und ich versammelten uns nach der Arbeit bei Jack, um am Gesang zu feilen. Charlie und Tom nutzten ihre Mittagspausen, um die Rhythmen durchzugehen, und da Sophie uns begleitete, übte sie mit Jack und Tom bis spät in die Nacht, um die Saxophon-Solo-parts für die längeren Nummern zu perfektionieren.
    Eine Woche vor der Hochzeit trafen wir uns in der Schuhfabrik zu einer ganztägigen Probe, die um acht Uhr morgens begann und bis mindestens sechs Uhr abends dauern sollte. Vollgestopfte Lebensmitteltüten reihten sich neben dem Teekessel aneinander, und überall standen Wasserflaschen herum. Da es in der Schuhfabrik immer ziemlich kalt war, hatte Tom einige Heizkörper im Studio aufgestellt, und wir trugen alle – sehr attraktiv! – mehrere Kleiderschichten, um gegen die eisige Zugluft, die durch jede Ritze zu dringen schien, einigermaßen gewappnet zu sein.
    Sobald wir fertig waren mit dem Aufbau, verteilte Tom Tassen mit dampfend heißem Kaffee. »In jeder Tasse sind ungefähr drei Löffel Kaffee«, sagte er. »Wenn uns so viel Koffein nicht hilft, dann hilft uns gar nichts.«
    Charlie rümpfte die Nase, als er seine Tasse mit löslichem Kaffee entgegennahm: »Bäh. Was für ein ekliges Gebräu.«
    »Was bist du nur für ein Kaffeesnob«, sagte ich grin send. »Trink einfach und sei dankbar dafür.«
    Er mimte den Beleidigten, doch als er mich ansah, stand in seinen Augen ein Lächeln. Die Chemie zwischen uns wurde immer besser, und Charlie hatte auf meiner Pro-Liste zum ersten Mal einen kleinen Vorsprung vor PK. Während ich beobachtete, wie er mit Tom und Jack herumalberte, kam mir der Gedanke, dass mir meine Entscheidung zu gegebener Zeit vielleicht doch leichter fallen würde, als erwartet.
    Gegen elf trudelte D’Wayne zu unser aller Freude mit einer riesigen Schachtel Donuts ein. Als sich Wren (die trotz ihrer zierlichen Statur mehr verdrücken konnte als Tom und Jack zusammen) einen zweiten Donut aus der Schachtel nahm, setzte D’Wayne eine tadelnde Miene auf.
    »Ich dachte, du wolltest für den Gig auf dein Gewicht achten, Wren.«
    Autsch!
    Seit der ersten Begegnung mit meiner besten Freundin, seinerzeit in der Spielgruppe, hatte ich viel über sie ge lernt. Eines der wichtigsten Dinge war es, die Warn zeichen zu erkennen, wenn Wren wütend wurde. Leider hatte D’Wayne diese Fähigkeit noch nicht entwickelt. Während er sie nichtsahnend weiterneckte, wurden wir anderen immer stiller, da wir auf die unvermeidlichen Konsequenzen warteten.
    Und tatsächlich … »Oh, gut, du hast also das Recht, sexistische, beleidigende Bemerkungen zu machen, weil … ja, warum eigentlich? Weil du so unglaublich witzig bist? Nein, warte, also das kann man beim besten Willen nicht behaupten!«
    D’Wayne lachte nervös: »Hey, Wren, verstehst du keinen Spaß?«
    Tom und Charlie duckten sich unwillkürlich, und Sophie schnitt eine Grimasse. Jetzt war D’Wayne fällig …
    Aufgebracht stemmte Wren die Hände in die Hüften, bereit, sich in die Schlacht zu stürzen. »Oh, und ob ich Spaß verstehe, D’Wayne. Ich habe nämlich gerade eine richtige Lachnummer vor mir!«
    »Also, jetzt aber …«
    »Ich habe deine dumme Art, mit den Dingen umzugehen, gründlich satt – deinen Zynismus bei den Hoch zeiten, deine Unzuverlässigkeit. Immer wieder verteidige ich dich vor den anderen, und wofür? Damit du mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufs Korn nehmen kannst, weil du meinst, du könntest auf meine Kosten den starken Mann markieren?«
    Jetzt platzte auch D’Wayne der Kragen. In seinen Augen funkelte der Zorn: »Und du musst immer den Ton angeben, was? Kommst dir wohl wahnsinnig wichtig vor, wenn du das Arschloch von Manager so richtig schön herunterputzt, nicht wahr? Du hältst dich für so toll und allmächtig, Miss Eisprinzessin, aber das bist du nicht.«
    »Alles klar, das war’s! Wir gehen raus! Sofort!«
    Schockiert sahen wir zu, wie Wren D’Wayne am Arm packte und ihn in den staubigen Korridor hinauszerrte.
    »Mann, jetzt geht’s ihm an den Kragen«, sagte Tom, während wir alle zur Tür schlichen, um zu lauschen. »So sauer habe ich Wren seit Jahren nicht erlebt.«
    Wir hörten Wrens helle, empörte Stimme durch den Korridor hallen, gefolgt von D’Waynes dröhnendem Bass. Ganze fünf Minuten lang wütete der Kampf, wurde immer lauter, bis nach einem letzten Aufschrei von Wren plötzlich Stille

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