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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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Kunde die Stücke dann doch nicht genommen, sondern stattdessen irgendwelche grauenvollen Discotitel.«
    »Als ich letzte Woche im Studio in alten Sachen herumgestöbert habe, bin ich auf die Stücke gestoßen und habe sie ein wenig aufgepeppt. Sie sind gut, Rom. Sie müssten nur neu arrangiert werden. Also habe ich das getan und die Stücke losgeschickt.«
    Mein Herz machte einen Hüpfer. »Wohin geschickt?«
    »Einer meiner Kunden arbeitet mit einem Musikanwalt in London zusammen, der Songs an Plattenfirmen vermittelt, die Material für ihre Künstler suchen. Ich weiß nicht, ob es das ist, wonach er sucht, aber einen Versuch ist es wert. Bisher habe ich noch keine Rückmeldung erhalten, aber ich wollte es dir trotzdem erzählen.«
    Wow! Das musste ich erst einmal verdauen. Doch als Jack dann detailliert beschrieb, auf welche Weise er die Arrangements umgebaut hatte, ergab plötzlich alles einen Sinn. Ich hatte mir geschworen, dieses Jahr zu nutzen, und was bot sich da besser an, als die Songs, die ich mit Jack komponiert hatte, unter die Leute zu bringen? Ob das nun irgendwohin führen würde oder nicht, der Schritt allein hatte eine größere Bedeutung, als Jack ahnte: Es war ein Zeichen, dass ich auf dem richtige Weg war. Vielleicht würde dieses Jahr mein bisher bestes Jahr werden …
    Am darauffolgenden Samstagmorgen bepackten wir den Van und fuhren auf der M5 in Richtung Westen. Einige von uns hatten Bedenken geäußert, Ende Januar zu einer Hochzeit ins ländliche Somerset zu fahren, zumal in der Wettervorhersage vor weiteren Schneefällen gewarnt worden war. Doch zum Glück war der Morgen klar und kalt, mit einem winterblauen Himmel, und auf der gesamten Fahrt begleitete uns heller Sonnenschein.
    D’Wayne hatte uns alle überrascht, als er in der Früh bei Jack und Soph aufkreuzte und half, den Van zu beladen, statt uns wie sonst am Veranstaltungsort zu erwarten. Fairerweise musste man zugeben, dass er seine Ver antwortung als unser Manager nun wirklich ernster nahm. Nachdem er jahrelang Events an einem einzigen Veranstaltungsort organisiert hatte, musste sich das für ihn wie eine Art Feuertaufe angefühlt haben.
    »Ich habe mir überlegt, dass ich mich mehr einbringen sollte«, erklärte er angesichts unserer verdutzten Mienen.
    Als wir in den Van stiegen, zwinkerte Jack mir zu. »Auf deiner Geburtstagsfeier habe ich zufällig mitbekommen, wie Wren zu D’Wayne sagte, er helfe nie beim Tragen der schweren Sachen. Aber das hat gaaanz bestimmt nichts mit seinem heutigen Erscheinen zu tun.«
    Das Landgut Elstone war als Location für eine Hoch zeit überraschend anders. Es war ein eindrucksvolles Anwesen inmitten eines etwa fünfzig Hektar großen Geländes, umgeben von wogenden Feldern und Wiesen. Der Ort für die Feier war eine Zehntscheune aus dem sechzehnten Jahrhundert mit honigfarbenem Mauerwerk, hohen Eichentoren und dickem Gebälk. Drinnen war es zu unser aller Freude mollig warm, da man unter den großen alten Steinplatten eine Bodenheizung installiert hatte.
    »Das Ambiente des sechzehnten Jahrhunderts mit dem Komfort des einundzwanzigsten Jahrhunderts«, bemerkte Liesl, die attraktive Hochzeitsplanerassistentin, als sie mit uns einen Rundgang durch die Scheune machte.
    Die großen runden, von goldenen Stühlen umgebenen Tische mit den gestärkten weißen Leinendecken waren bereits für den Empfang gedeckt, und ein Floristenteam gab den Blumengebinden aus weißen Rosen und Lilien, tiefblauen Schmucklilien und blassrosa Hortensien, die in hohen Glasvasen auf jedem Tisch standen und einen betörenden Duft verströmten, noch den letzten Schliff.
    »Im Sommer können die Gäste auch den Garten nutzen«, fuhr Liesl fort. »Aber das wäre heute bei den eisigen Temperaturen nicht ratsam. Am besten postiert ihr euch am hinteren Ende der Bar. Abends werden wir dann die Tische wegstellen, damit der ganze mittlere Bereich zur Tanzfläche wird. Akustisch ist es leider nicht der Hit, weil es ziemlich hallt.«
    »Kein Problem. Wir arbeiten mit In-Ear-Monitoring und können die Akustik steuern«, erklärte Charlie. »Ich werde darauf achten, dass mein Schlagzeug nicht zu laut ist.«
    »Das wäre ja ganz was Neues«, meinte Tom grinsend. Er war heute deutlich besser gelaunt als beim letzten Auftritt. Die Trennung von Anya schien er überwunden zu haben, denn er sprühte wieder vor Charme und Witz, so wie wir ihn kannten.
    Liesl lächelte höflich, doch ich sah die zarte Röte, die in ihre Wangen stieg. Tom

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