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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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bemerkte es ebenfalls und streckte die Hand aus. »Ich bin übrigens Tom. Ich spiele Gitarre.«
    »Das versuche ich gerade zu lernen«, gestand Liesl.
    »Wirklich? Hey, vielleicht könnte ich dir da behilflich sein«, meinte er äußerst zuvorkommend. »Erzähl mir mehr davon …«
    Jack und Wren verdrehten die Augen, als wir beobachteten, wie Tom die hübsche Blondine zur Bar zog. »Seit der Trennung von Anya ist es schrecklich mit ihm«, sagte Jack. »Gestern hat er mir bei einem Job geholfen und die ganze Mittagspause über mit einem der Büromädchen geflirtet. Sieht aus, als fände er allmählich Gefallen an seiner neu gewonnenen Freiheit.«
    »Nehmt euch in Acht, Mädels!«, sagte ich lächelnd. »Dieses Anwesen ist der Hammer, oder?«
    »Es ist hinreißend«, keuchte Wren, als wir eine Viertelstunde später die Ausrüstung aus dem Van schleppten. »Sollte ich jemals – du weißt schon –, dann wäre dieser Ort perfekt.«
    »Hach, hätte ich nur einen Mann , dann könnte all dies mir gehören!« Jack schlug sich die Hand aufs Herz und verdrehte theatralisch die Augen.
    Wren kniff ihn, bis er aufjaulte. »Das wird dich lehren, über andere zu spotten, Jack Williams. Hör nicht auf ihn, Rom. Es steht uns zu, von so einem herrschaftlichen Rahmen für uns selbst zu träumen.«
    »Absolut.« Ich hakte mich bei Wren unter und streckte Jack die Zunge heraus.
    Wren und ich liebten es, das ganze Drumherum von Hochzeitsfeiern zu bewerten und später in allen Details durchzuhecheln. Keine von uns verzehrte sich danach, vor den Altar zu treten – wir waren weit davon entfernt –, doch wie alle Frauen waren wir anfällig für die Romantik einer Hochzeit und ließen uns nur allzu gern davon mitreißen. Selbstverständlich zog uns der männliche Teil der Band gnadenlos damit auf, obwohl der eine oder andere von ihnen auch mal einen rührseligen Moment hatte – im Geheimen, versteht sich. Am Ende eines solchen Auftritts waren wir oft alle etwas gefühlsduselig, so sehr wir das auch zu verbergen versuchten.
    Die einzige Ausnahme bildete da unser geschätzter Manager.
    »Was das Ganze wohl kostet?«, höhnte er, als wir uns um ihn herum versammelten. »Bestimmt mehr als zwanzig Riesen. Und wofür? Um das Klischee einer Bilderbuchhochzeit zu inszenieren, obwohl die Ehe wahrscheinlich keine zwei Jahre halten wird.«
    Wren verzog angewidert das Gesicht. Selbst für D’Wayne war das ein knallharter Spruch. »So ein Quatsch! Woher willst du das wissen?«
    D’Wayne nickte weise: »Ich weiß es eben.«
    »Das sagt er nur, weil es keine Frau lang genug mit ihm aushält, um an Heirat zu denken«, sagte ich, während ich einen Mikrofonständer richtig einstellte.
    »Hey, ich habe ständig Freundinnen«, protestierte D’Wayne. »Und wenn es langweilig wird, trenne ich mich eben.«
    Ich blinzelte Wren zu. »Was für ein Kerl! Kein Wunder, dass die Frauen Schlange stehen, um sich verwöhnen zu lassen!«
    D’Wayne funkelte mich an. »Genau deshalb bin ich früher nicht zu den Gigs gekommen. Wenn mich jemand braucht, ich bin im Wagen.« Wütend schnappte er sich Schlüssel und Handy von der Lautsprecherbox und stürmte hinaus.
    »Gut gemacht, Mädels! Jetzt schmollt unsere Diva.« Jack rieb sich die Hände. »So, ich schlage vor, wir machen uns auf die Suche nach dem Catering und betteln sie um Essen an. Wren, du bist die Schauspielerin – ich möchte eine arme, verhungerte Musikerin sehen mit großen unschuldigen Augen.«
    Wren feixte. »Kein Problem. Was ist meine Motivation, Mr Scorsese?«
    »Fressalien. Und nicht zu knapp!«
    Eine Stunde vor Auftrittsbeginn versammelten wir uns hinter der Zehntscheune neben dem Catering-Wagen, wo man uns zuvor ein paar leckere Reste kredenzt hatte.
    »Also, für den ersten Tanz spielen wir ›What a Difference a Day Made‹ mit Rom als Leadsängerin. Ist das okay für dich, Wren?«
    Wren grinste: »Klar. Ich kann mir den Text sowieso nie merken.«
    »Gut. Wir untermalen das dann im Hintergrund mit ein paar gedämpften Harmonien.«
    »Die üblichen Oohs und Aahs, Leute«, witzelte Tom. Es war ein Insidergag unter uns, dass Jack als Hintergrundgesang nur leise Töne beisteuern durfte, weil er oft die Texte vermasselte und uns damit alle total aus dem Takt brachte.
    Jack zog eine Grimasse. »Danke! Die Namen des glücklichen Paares sind Andrew und Sarah, also merkt euch das bitte. Dann folgt das erste Standardset, das mit ›Lovely Day‹ und ›Valerie‹ endet. Das Brautpaar glaubt, dass alle in

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