Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
"Und dann werde ich das größte Zeitungshaus Europas bauen" - der Unternehmer Axel Springer

"Und dann werde ich das größte Zeitungshaus Europas bauen" - der Unternehmer Axel Springer

Titel: "Und dann werde ich das größte Zeitungshaus Europas bauen" - der Unternehmer Axel Springer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
Vom Netzwerk:
98). Sowohl der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), als auch der BDZV waren jedoch in der Frage einer öffentlich-rechtlichen oder privatwirtschaftlichen Organisationsform des Fernsehens tief gespalten. Noch vor der Gründung der FFG trat der BDZV aus der Studiengesellschaft aus. Die Befürworter des Privatfernsehens antworteten mit einem Zusammenschluss zur Pressevereinigung für neue Publikationsmittel, der bedeutsame Verleger, wie Anton Betz, Gerd Bucerius, Richard Gruner, Theo Martens, Heinrich G. Merkel, John Jahr, Helmut Kapfinger, Helmut Kindler oder Werner Wirthle angehörten. Im Dezember 1959 beauftragtedas Bundespostministerium auf Beschluss der Bundesregierung die FFG mit den Vorbereitungen für das zweite Fernsehen, das bereits im Januar 1961 seinen Sendebetrieb aufnehmen sollte. Gleichzeitig wurde der FFG eine Ausfallbürgschaft über 20 Millionen Deutsche Mark erteilt. Dies geschah ungeachtet der Tatsache, dass kurz zuvor das Bundesrundfunkgesetz zur Errichtung des sogenannten »Deutschland-Fernsehens« am Widerstand der Ministerpräsidenten scheiterte. Gleichwohl hatte der zeitige Sendebeginn für Konrad Adenauer aufgrund der Ende 1961 stattfindenden Bundestagwahl und einer infolge des Godesberger Programms erstarkten SPD oberste Priorität: »Deswegen ist für mich – das sage ich in aller Offenheit – das Entscheidende, daß wir endlich dazu kommen, daß dieses zweite Fernsehen am 1. Januar läuft […]. Das ist für mich ausschlaggebend […] Ich frage, da nicht nach Föderalisten oder Zentralisten, das ist mir total schnuppe; ich möchte, daß wir die Wahlen gewinnen!« Vgl. Kain,
Das Privatfernsehen, der Axel Springer Verlag und die deutsche Presse
, S. 31–39; Küppers, »Adenauer und Altmeier im Fernsehstreit 1958–1961«, in:
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte
35 (1987), S. 630 f.; Steinmetz,
Freies Fernsehen
, S. 98, S. 101, S. 129–163, S. 175 f., S. 184, S. 257–259.
    308
    Konzeptpapier von Schnare, undatiert, AS-UA PA 33; Begleitschreiben von Schnare an Kracht, 16. April 1960, AS-UA Bestand FFB/FBT 1.
    309
    Schnare verwies zudem auf einen Investitionsbedarf von über 250 Millionen Deutsche Mark und auf das erst nach fünf Jahren erwartete Erreichen der Gewinnzone.
    310
    Vgl. handschriftliche Notiz von Voss, 20. April 1960, auf einem Begleitschreiben von Schnare an Kracht, 12. April 1960, AS-UA Bestand FFB/FBT 1; Schreiben von Schnare an Springer, 6. Mai 1960, AS-UA FBT/FBB 1; Protokoll einer Besprechung mit Schnare und Arning, 24. Mai 1960, AS-UA PA 33. Nicht belegbar ist der Einfluss des Berliner Verlegers Franz Karl Maier auf das geplante Verlegerfernsehens. Von Gottberg beschreibt Maier als Initiator und »treibende Kraft«, der »den Großverleger Axel Springer für seine Pläne gewonnen« habe. Die vorliegenden Dokumente unterstützen diese Aussage nicht. Vgl. Gottberg,
Initiativen zur Errichtung eines kommerziellen Rundfunks
, S. 256 f.
    311
    Notarielle Urkunde über die Gründung der Fernsehgesellschaft der Berliner Tageszeitungen mbH, 27. Juni 1960, AS-UA Bestand FFB/FBT. Der Echo-Verlag schied bereits am 9. September 1961 wegen Konkurs aus. Den Geschäftsanteil des Echo-Verlag übernahm die Gesellschaft. Vgl. Protokoll der Gesellschafterversammlung vom 2. Juni 1961, AS-UA Bestand FFB/FBT 2.
    312
    Angaben zu einem Kreditantrag der FBT, undatiert, AS-UA PA 33.
    313
    Schreiben von Schnare an Springer, 6. Mai 1960, AS-UA Bestand FFB/FBT 1.
    314
    Schreiben der beteiligten Verleger an Günter Klein, Senator für Post und Fernmeldewesen, 28. Juni 1960, AS-UA PA 33.
    315
    Am 8. Juli 1960 erläuterte Adenauer die Pläne des Berliner Verlegerfernsehens im Bundeskabinett und führte Springers Argumentation an, dass »die Deutschen in der Zone nur noch durch Rundfunk zu erreichen seien. Die bestehenden Rundfunkanstalten würden, aus was für Gründen auch immer, dieser Pflicht nicht ausreichend entsprechen. Herr Springer sei der Ansicht, daß dieser Aufgabe nur ein privater Sender in ausreichendem Maße gerecht werden könne.« Ferner gab der Bundeskanzler die Weisung, Springers Bitte um eine Kooperation, »wohlwollend zu prüfen«. Vgl. Protokoll der 113. Kabinettsitzung am 8. Juli 1960, zitiert nach Steinmetz,
Freies Fernsehen
, S. 367. Nach Steinmetz wurde Adenauer durch Springer angeregt, das zweite Fernsehen durch eine private Gesellschaft, die Deutschland-Fernsehen GmbH betreiben zu lassen. Vorgesehen war eine Beteiligung des Bundes von 51 Prozent und der

Weitere Kostenlose Bücher