Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
eingeschlafen bin und nichts merke, schleicht sie sich herbei und springt auf das Bett, um sich am Fußende zusammenzurollen.
In jener Nacht, nach dem Besuch bei Edna im Krankenhaus und der enthüllenden Unterhaltung mit Les Hooper in dem Pub, arbeitete mein armes Gehirn auf Hochtouren, dass mir der Kopf rauchte. Ich war nicht traurig, weil es mich vom Schmerz in der Schulter ablenkte. Ich musste sie mir geprellt haben, als ich mich zur Seite warf, um mich vor dem heranrasenden Motorrad in Sicherheit zu bringen.
Die Puzzlesteine fingen an, an ihren jeweiligen Platz zu fallen, doch es gab immer noch Lücken, und einige meiner Fantasien führten mich auf dunkle, verschlungene und schwer durchschaubare Pfade.
Eine Sache wurde in meinen Augen zunehmend klar. Von dem Moment an, als der arme Duane Gardner und ich uns im Golders Green zum Reden hingesetzt hatten, war er ein toter Mann gewesen. Tatsächlich wurden wir beide zu einer Bedrohung für die Pläne eines unbekannten Dritten, auf welche Weise auch immer. Es hatte im Grunde genommen sogar noch früher angefangen, sinnierte ich, nämlich in dem Augenblick, als ich zu Susies Agentur gegangen war und meiner Neugier über den Mann mit der weißen Baseballmütze Ausdruck verliehen hatte – jenen Mann, der Edna beschattete, die einstige ältere Stadtstreicherin. Duane hätte nicht die Aufmerksamkeit eines anderen auf sich ziehen und neugierige Fragen provozieren dürfen. Das Gegenteil war eingetreten und hatte irgendjemanden zutiefst erschreckt.
Nichtsdestotrotz, warum sollte sich jemand wegen mir Gedanken machen? Ich war gerade erst ganz am Rand von Duane Gardners Ermittlungen aufgetaucht. Weil ich, so antwortete ich mir in die Dunkelheit hinein, gegenüber Duane nicht nur enthüllt hatte, dass ich Edna seit einer Reihe von Jahren kannte, sondern auch, dass ich noch immer ein persönliches Interesse an ihrem Wohlergehen hatte. Das hatte mich zu einer unbekannten und völlig überraschenden Größe in der Gleichung gemacht.
Duane hatte die unwillkommene Entwicklung entweder seinem Auftraggeber Adam Ferrier oder einer dritten Person berichtet. Oder Ferrier hatte es an jenem Abend herausgefunden, als Les in die Bar gekommen war, um Gardner nach einem Job zu fragen und ihn möglicherweise vor mir zu warnen. Dumm nur, dass Ferrier in der Gesellschaft Gardners gewesen war und mitgehört hatte. Les hatte nicht gewusst, dass Duane und ich uns bereits im Golders Green unterhalten hatten. Duane hatte jedoch, nachdem Les wieder gegangen war, Ferrier gegenüber geäußert, dass ich vermutlich eine professionelle Detektivin war mit dem Auftrag, Edna zu überwachen. Und weil Les erzählt hatte, dass ich in der Duke Detective Agency ein vertrautes Gesicht war, musste es wie eine Bestätigung ausgesehen haben.
Doch war Adam Ferrier die einzige Person gewesen, mit der Gardner gesprochen hatte? Hatte Adam Ferrier die Schlüssel an sich genommen, die Les aus der Tasche gefallen waren? Hatte er geahnt, um welche Schlüssel es sich handelte? Hatte er sie in seine Tasche geschoben, ohne dass Duane etwas davon gewusst hatte, und hatte er Gardner vorgeschlagen, der Duke Agency gleich am nächsten Morgen einen Besuch abzustatten und mich zur Rede zu stellen?
An diesem Punkt kam ich mit meiner Argumentation an eine Gabelung. Es war offensichtlich, dass irgendjemand beschlossen hatte, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: in Duanes Fall buchstäblich und in meinem Fall dadurch, dass es so aussah, als hätte ich die Tat in der Duke Agency begangen. Die Polizei hätte mich umfassend vernommen, und meine Beschattung Ednas wäre unterbrochen gewesen.
Doch warum sollte Adam Ferrier – oder sonst irgendjemand – beunruhigt reagieren, weil sich jemand für Edna interessierte? Ferrier mochte überrascht sein, vielleicht sogar verwirrt, aber erschrocken? Verängstigt sogar, so sehr, dass er beschloss, zu einer drastischen Lösung zu greifen? Mehr noch, warum um alles in der Welt sollte er überlegen, den Privatdetektiv auszuschalten, den er selbst mit der Beschattung Ednas beauftragt hatte? Allein aufgrund einer eingebildeten Inkompetenz?
Die Antwort darauf wäre gewesen, ihn von seinem Auftrag zu entbinden – wenngleich es nicht Duanes Schuld gewesen war, dass ich Edna draußen vor der U-Bahn-Station getroffen hatte. Nein, sagte ich mir, wenn Duane Gardner wegen seiner Verstrickung in diese Geschichte ermordet worden war, dann nicht allein deswegen, weil er mir begegnet war. Es musste ein
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