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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Les?«, fragte er, nahm das Glas entgegen und bedachte mich mit einem warnenden Blick.
    »Äh, ja. Noch mal das Gleiche«, murmelte Les.
    »Was ist mit deiner Freundin?«, fragte der Barmann. »Oder wollte sie gerade gehen?«
    Ich beugte mich vor und starrte dem Barmann in die Augen. »Nein, wollte sie nicht«, sagte ich. »Und Les ist groß genug, um selbst auf sich aufzupassen, klar? Ich bin zufrieden mit meinem Getränk und brauche noch kein neues.«
    »Ja, sicher, sie hat noch genug«, sagte der glücklose Les und lief so rot an wie ein Radieschen.
    »Wie du meinst«, sagte der Barmann und trollte sich.
    »Warum machst du das, eh?«, grollte Les. »Mich so in Verlegenheit bringen?«
    »Hey, komm runter, Les«, sagte ich. »Beantworte mir meine Fragen, und ich bin in null Komma nichts weg hier. Du kannst meinetwegen den Rest der Nacht hier sitzen, und mit ein wenig Glück findest du vielleicht sogar eine Frau mit Stiletto-Absätzen. Aber wo wir gerade von peinlichen Situationen reden – kehren wir doch zu dem Punkt zurück, als ich über Duane Gardner gestolpert bin, mausetot und mit einer Beule am Hinterkopf und einem elend großen Einstich im Arm.«
    Ein frisches Pint erschien vor Les, und der Barmann hastete zu seinem Zapfhahn zurück, bevor er einem von uns ein weiteres Mal in die Augen sehen musste.
    »Ich wusste nicht, dass das passieren würde, ehrlich«, sagte Les. »So wahr mir Gott helfe!«
    Bingo! Also wusste er etwas, und ich war bereit, ein Pfund gegen einen Penny zu wetten, dass es mit den Büroschlüsseln in seinem Besitz zu tun hatte – oder besser, in seinem ehemaligen Besitz. Susie hatte sie zweifellos wieder an sich genommen oder die Schlösser ausgetauscht und sich geweigert, ihm neue Schlüssel zu geben.
    Ich tätschelte ihm mitfühlend den Arm, und er war so sehr in Selbstmitleid versunken, dass er nicht einmal zurückzuckte. »Nein, Les. Natürlich wusstest du nichts davon.«
    »Der alte Duane war ein Kumpel«, schniefte Les und wurde weinerlich. Er hatte noch nicht viel Zeit mit Trinken verbracht, seit ich ihn aufgegabelt hatte, doch ich bezweifelte, dass es seine ersten Pints für diesen Tag waren. »Und wir haben zusammengearbeitet, weißt du? Er hat mir vertraut!«
    Der Dummkopf – aber das war nicht das Problem, nicht jetzt. »Abgesehen davon«, fuhr Les fort, »abgesehen davon kann ich mich nicht in so eine Sache ziehen lassen, oder? Was, wenn die Cops denken, ich würde bis zum Hals in irgendeiner Geschichte stecken, und zu mir nach Hause kommen und alles durchsuchen?« Er beugte sich vor, und ich roch seine Fahne. »Weißt du, ganz unter uns – ich bin aktenkundig bei den Bullen.«
    »Ach, tatsächlich, Les?«, sagte ich unschuldig staunend, als wäre es die größte Überraschung.
    »Eine alte Geschichte, weiter nichts!«, beeilte er sich zu sagen. »Ich hab ein paar Dummheiten gemacht, als ich jünger war. Wie Jungs das so machen, herumalbern, du weißt schon. Aber die Bullen vergessen so was nicht. Sie haben ein Gedächtnis wie verdammte Elefanten! Sie haben alles in ihren Akten. Heutzutage benutzen sie sogar Computer. Es ist zwecklos, ihnen zu sagen, dass man jung und dumm war damals und keine Ahnung hatte. Sie behandeln einen trotzdem, als wäre man ein verdammter Krimineller.«
    »Was für Dummheiten, Les?«, wollte ich wissen. Ich hatte so eine Ahnung, dass sein »Herumalbern« eine ziemliche Verharmlosung der Ereignisse war.
    »Ach, nichts Schlimmes«, fuhr er fort. »Ich hab mit meinen Kumpels rumgehangen an den Spieltagen, und wir haben die Fans der anderen Teams gesucht und verprügelt. Eine Schlägerei, das war alles. Sie haben sich gewehrt und ausgeteilt, so gut sie konnten. Ein paarmal gab es Massenschlägereien im Stadion, oben auf den Rängen, und ich war zufällig mittendrin, einfach Pech. Aber wie ich bereits sagte, es ist Jahre her.«
    Also saß ich hier mit einem alternden Exhooligan, der wegen tätlicher Übergriffe vorbestraft war. Nun, die alten Geschichten interessierten mich nicht, nur die allerneuesten.
    »Also, was ist mit den Schlüsseln passiert, Les?«, fragte ich in freundlichem Ton wie damals Schwester Mary Joseph, wenn ich als Sechsjährige mit blutigen Knien vom Spielplatz kam. (Welche Erklärung ich auch immer ablieferte, sie war unausweichlich gefolgt von ihrem: »Ah, nun dann, das ist deine eigene Schuld, nicht wahr? Lass es dir eine Lektion sein. Und nun setz dich, und hör auf zu jammern, Kind.«)
    »Hast du sie irgendjemandem geliehen?«,

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