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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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viel jüngeren Mann eingegangen war? Was um alles in der Welt bedeuteten all diese obskuren Todesursachen auf den alten Totenscheinen? Welches Elend und welchen Schmerz hatten schleichende Krankheiten ohne die moderne Medizin und ihre Möglichkeiten verursacht? Mit einem Wort, was glaubten all die emsigen Ahnenforscher hier zu entdecken? Warum waren alle so begierig darauf, ihre Vorfahren aufzuspüren?
    Vielleicht hatten sie, wie meine Großmutter, ihre Fantasie mit romantischen Gestalten bevölkert, die ein Vermögen verdient und galante Taten vollbracht hatten. Die Realität war viel häufiger, dass sie einen kleinen Schreiber als Urgroßvater hatten. Aber es war ein tröstlicher Gedanke, dass selbst dann, wenn man niemand Besonderes war, eines Tages irgendjemand den ganzen Tag damit verbringen würde herauszufinden, wann man zur Welt gekommen war oder geheiratet hatte oder den Geist wieder aufgegeben hatte.
    Ich erzählte der Frau am Empfangsschalter, wonach ich suchte, und wurde zu Regalreihen voller Indexbände geführt. Ich verbrachte den ganzen Tag auf dem Amt, teilweise, weil ich dadurch abgelenkt war, dass ich die Eheschließung meiner eigenen Eltern und meine Geburt nachschlug. Diese Art von Forschungsfieber ist ansteckend. Ich musste mich zusammenreißen und auf das beschränken, weswegen ich hergekommen war. Ich war völlig erledigt, als ich am Abend zu Ganesh ging, doch ich war sicher, dass ich einen Volltreffer gelandet hatte, und dementsprechend gut war meine Stimmung.
    »Ich habe keine Geburts- oder Heiratsurkunden oder sonst was in der Art gefunden«, berichtete ich Ganesh, als wir den grünen Primrose Hill hinaufwanderten auf der Flucht vor Ziegeln und Asphalt. Den Menschen konnten wir nicht entkommen – die grasbedeckte Fläche war voll von ihnen und ihren Hunden. Doch jedermann war entspannt, ging spazieren, unterhielt sich, genoss die freie Zeit. Wir erreichten den Kamm des Hügels und blieben dort stehen. Vor uns breitete sich der Regent’s Park aus, dahinter bis zum Horizont die Stadt. »Man muss diese Bescheinigungen beantragen, und das kostet Geld«, sagte ich.
    »Also keine Beweise«, stellte Ganesh ernüchternd fest.
    »Ich musste die Indexe durchsuchen und alles miteinander abgleichen, um die Einträge auszuschließen, die nicht passten.«
    »Indices«, sagte Ganesh pedantisch. »Der Plural von Index lautet Indices.«
    »Sie haben Kilometer von Bänden da, und sie nennen sie Indexe. Sie müssen es wissen.«
    »Umgangssprache, pah.«
    »Ich hab jedenfalls eine Ewigkeit gebraucht«, fuhr ich fort, ohne auf seinen Einwand einzugehen. »Aber am Ende fand ich heraus, dass eine gewisse Lilian Walters im Jahre 1957 in Kingston-on-Thames einen Roger Forester geheiratet hat. Ich nehme nicht an, dass sie die einzige Lilian Walters auf der Welt war oder der alte Roger der einzige männliche Forester, der um diese Zeit geheiratet hat. Aber dass genau diese beiden einander geheiratet haben, macht mich absolut sicher, dass es die richtigen sind.«
    Ganesh drehte sich langsam zu mir um, die Hände in den Taschen. Er wollte sich nichts anmerken lassen, doch ich wusste, dass er von dieser Information genauso gefesselt war wie ich selbst.
    »Willst du mir erzählen, dass diese Lilian, Lottie Foresters Großmutter, und unsere Edna Schwestern waren?«
    »Jede Wette, dass sie Schwestern waren. Erinnerst du dich daran, wie Edna im Krankenhaus von ihrer Schwester gesprochen hat? Sie war ein paar Jahre älter als Edna und sehr modebewusst. Sie war zu der Zeit wahrscheinlich bereits mit Roger verlobt. Edna beobachtete ihre große Schwester Lilian dabei, wie sie ihre Strumpfnähte richtete, bevor sie loszog, um ihren Beau zu treffen.«
    Ganesh runzelte die Stirn. »Weiß Lottie davon? Wusste Duane davon? Ist das der Grund, warum Duane nach Edna suchen sollte?«
    »Das ist die Millionen-Pfund-Frage, nicht wahr?«, entgegnete ich. »Ich kann nicht glauben, dass Lottie absolut nichts weiß! Aber ich weiß, dass sie kein Wort zu mir gesagt hat, genauso wenig wie Adam. Warum hat Adam auf die Bitte seines Großvaters hin die Detektivagentur von Duane und Lottie beauftragt? Nur weil Lottie eine alte Flamme war? Oder weil er weiß, dass Edna außerdem Lotties Großtante ist? Sie haben mir die Wahrheit vorenthalten, Ganesh.«
    Er nickte langsam. »Du musst zusehen, dass du dich aus dieser Geschichte zurückziehst, Fran. Auf der Stelle, hörst du?«
    Ich starrte ihn überrascht an, weil es das Letzte war, was ich von ihm

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