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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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übernahm Nikki das Reden. »Genau genommen kann sie jeden Augenblick hier sein. Jessica hatte ursprünglich vor, auf sie zu warten, aber Ihre Informationen haben sie in helle Aufregung versetzt.«
    »Wie lange wussten Sie bereits, dass Ms. Davis im Auftrag dieses älteren befreundeten Gentlemans nach Edna sucht?«, fragte ich und begegnete ihrem Blick mit einem sehr direkten Starren meinerseits.
    »Wir wussten überhaupt nichts von ihr bis zum heutigen Nachmittag«, antwortete Nikki aufrichtig. »Sie kam genauso unerwartet zu uns wie Sie, Fran. Simon und ich betrachten uns als gute Menschenkenner. Wir beschlossen, Ihnen zu vertrauen, und wir beschlossen auch, Ms. Davis zu vertrauen. Aber wir erwarten, dass unser Vertrauen in Sie beide nicht enttäuscht wird!«
    »Ich kann nicht für Jessica Davis sprechen«, sagte ich. »Ich für meinen Teil war jedenfalls absolut aufrecht zu Ihnen beiden.«
    »Ja, ja«, murmelte Simon. Meine Versicherung schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. »Hören Sie, wollen Sie vielleicht hier warten, bis Edna zurück ist? Um sich zu überzeugen, dass es ihr gut geht?«
    Ich zögerte. Ich war versucht, das Angebot anzunehmen, doch bis zum Abendessen dauerte es noch eineinhalb Stunden, und Edna kam vielleicht erst ein paar Minuten vorher zurück ins Wohnheim. Das waren eineinhalb Stunden, die ich mit nützlicheren Dingen als Warten ausfüllen konnte.
    »Ich überlasse es Ihnen, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen, falls Edna nicht rechtzeitig zum Abendessen nach Hause kommt. Ist das in Ordnung?«
    Beide nickten eifrig.
    Sandra hatte wieder ihren Posten auf der Vordertreppe eingenommen. Sie gab durch nichts zu erkennen, dass sie mich wahrnahm oder wiedererkannte, als ich mich mit einem freundlichen Abschiedsgruß an ihr vorbeischob.

KAPITEL 10
    Draußen war keine Spur von Jessica Davis zu sehen, was mich nicht überraschte, denn sie hatte reichlich Zeit gehabt, sich vom Wohnheim zu entfernen. Trotzdem tat es mir leid, denn ich hatte insgeheim gehofft, dass sie in der Nähe warten würde, um zu sehen, ob – und wann – ich nach draußen kam. Es hätte mir Gelegenheit für eine Unterhaltung unter vier Augen verschafft, ohne Simon und Nikkis Gegenwart. Ich hätte diese Gelegenheit durchaus begrüßt, doch vielleicht beruhte dies nicht auf Gegenseitigkeit. Vielleicht wollte sie nicht, dass ich sie ausfragte.
    Wenigstens hätte ich gerne gesehen, in was für einem Wagen sie davonfuhr, und mir vielleicht die Nummer notiert. Ich schätzte, dass sie mit dem Wagen gekommen war. Sie hatte nicht ausgesehen, als hätte sie sich unter uns gewöhnliche Sterbliche in den öffentlichen Verkehrsmitteln gemischt. Vielleicht war sie mit dem Taxi hergekommen, doch in dieser stillen Wohngegend hätte sie so ohne weiteres kein Taxi gefunden, das sie wieder zurückgebracht hätte. Ich machte mich auf den Weg und schlug ein flottes Marschtempo an für den Fall, dass sie zu Fuß vor mir herlief. Es gibt immer eine Chance.
    Die Ausschau nach Jessica hatte mich achtlos für alles andere gemacht. Ich hatte den gleichen Fehler schon einmal gemacht, als ich Edna verfolgt und Duane nicht bemerkt hatte. Und wie um zu zeigen, dass ich nicht aus meinen Fehlern lerne, erschrak ich beinahe zu Tode, als eine Gestalt hinter einer Mauer hervortrat und eine Stimme heiser und drängend fragte: »Ist sie endlich wieder weg?«
    Es war Edna. Sie war wie aus dem Nichts in einem Vorgarten materialisiert und hielt eine Katze im Arm, vermutlich das Tier des oder der Hausbewohner. Die Katze für ihren Teil schien keine Einwände zu haben. Sie ruhte entspannt auf Ednas Arm, starrte mich arrogant aus gelben Augen an und zuckte gelegentlich mit dem Schwanz. »Na? Was bist du für eine großartige Detektivin, eh?«, schien sie mir zu sagen. »Du suchst Edna, und du wärst fast an ihr vorbeigerannt!«
    »Diese Frau!«, wiederholte Edna ungehalten, als ich nicht sogleich antwortete. »Ist sie weg? Diese aufgedonnerte Person mit den Ohrringen!«
    »Ja«, sagte ich. »Sie ist vor mir gegangen. Wie lange hast du dich hier versteckt, Edna?«
    »Weiß nicht«, sagte Edna und sah auf die Katze herab. Die Katze erwiderte ihren Blick, und ich schwöre, dass die beiden sich heimlich zublinzelten.
    »Aber du hast sie kommen sehen? Das bedeutet, du hast mich ebenfalls kommen sehen?«
    »Mmm«, murmelte sie.
    »Und du hast sie nicht weggehen sehen?«
    »Ich war dort.« Sie deutete mit einem Kopfnicken in Richtung des kleinen kalten Vorgartens

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