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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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reden. Ich vertraute darauf, dass die Ferriers diesen Unterschied nicht merkten. Ich sollte mich nicht irren, doch Adam Ferrier hatte etwas anderes bemerkt.
    Er sah nervös zu Lottie, die sich zu uns an den Tisch gesetzt hatte und mit ihrem leeren Weinglas spielte.
    »Die Duke Detective Agency«, sagte er. »Ist das nicht die Agentur, in der man den armen Duane …?«
    »Ja, das ist richtig!«, sagte ich in nüchternem, geschäftsmäßigem Ton.
    »Fran hat seinen Leichnam entdeckt«, sagte Lottie, ohne aufzublicken.
    Die Ferriers starrten mich an. In Adams Blick schlich sich ein berechnender Ausdruck.
    »Untersuchen Sie Duanes Tod?«, erkundigte sich Becky mit einer merkwürdig kultivierten Kleinmädchenstimme, bei der ich Zustände hätte kriegen können.
    »Selbstverständlich nicht!«, entgegnete ich brüsk und bedachte sie mit einem Blick, von dem ich hoffte, dass er ihr verdeutlichte, dass ich es vorzog, wenn sie wie ein normaler erwachsener Mensch sprach. »Das ist Aufgabe der Polizei!«
    »Hat man Sie in die Ermittlungen mit einbezogen?«, erkundigte sich ihr Bruder in schärferem Ton.
    »Ich habe eine Aussage zu Protokoll gegeben; schließlich habe ich ihn gefunden. Ansonsten besitze ich keinerlei Kenntnisse über das, was die Polizei macht. Lottie weiß wahrscheinlich mehr darüber als ich.« Ich legte die Karten entschlossen auf den Tisch. Ich würde mit diesen beiden über nichts anderes reden als über Edna. Ich wollte Informationen von ihnen. Ich hatte nicht vor, ihnen meinerseits Informationen zu geben.
    »Es heißt, die Polizei betrachtet Duanes Tod als verdächtig«, sagte Lottie düster. »Ich hasse dieses Wort. Warum kann sie nicht einfach sagen, dass es Mord war?«
    Ich öffnete den Mund, um zu sagen, dass es Vorschriften zu befolgen galt und man sich an Prozeduren halten musste, doch es war nicht gut, wenn ich mich zu kenntnisreich gab. »Ich habe ihn nur gefunden«, wiederholte ich stattdessen. »Es war mein Pech.«
    »Wie furchtbar!«, hauchte Becky und klimperte mit den Wimpern. Sie erinnerte mich an eine jener Puppen mit den lang bewimperten, unglaublich blauen und glänzenden Augen, die sich schließen, wenn man sie hinlegt, und wieder öffnen, wenn man sie aufhebt. »Sie müssen sich ganz furchtbar geängstigt haben.« Klimper, klimper, klimper.
    Igitt! Hilfe! »Äh, nun ja …«, murmelte ich und suchte unerwartet nach Worten. »Es war schon recht unheimlich.«
    »Verdammt furchtbar!«, dröhnte Adam mit plötzlicher, unerwarteter Energie und viel zu laut, so dass ich erschrocken zusammenzuckte.
    Das war also das. Ich war zurückgestolpert in Alice im Wunderland, diesmal an die Stelle, wo der verrückte Hutmacher seine tolle Teegesellschaft veranstaltete. Lottie präsidierte über der Versammlung wie der verrückte Hutmacher persönlich – statt Hut hatte sie ihr rotes Tuch um den Kopf gewickelt –, und Adam, in dessen Augen sich ein eigenartiges Glitzern entwickelte, oder zumindest bildete ich mir dies ein, war der Faselhase. Ich nippte von meinem Wein und hoffte, dass Becky wie die Haselmaus bald mit dem Kopf in der Pistazienschale einschlafen würde. Sie machte den Anschein, als hätte sie nicht das Geringste zu unserer Konversation beizutragen.
    Ich blickte mich in der Küche um auf der Suche nach einem Konversationsgegenstand, der uns vom Bild der Leiche Duane Gardners wegführen würde und wie ich über ihm gestanden hatte und das offensichtlich alles war, woran jeder Einzelne von uns im Augenblick denken konnte.
    Mein Blick fiel auf eine Serie heller länglicher Gegenstände an der Wand gegenüber meinem Sitzplatz. Ich runzelte die Stirn.
    »Sie haben die Familienfotos abgehängt«, sagte ich an Lottie gewandt.
    Sie saß über ihr Glas gebeugt und bedachte die Stelle an der Wand mit einem wegwerfenden Blick.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte sie. »Die ganze Zeit über muss ich an Duane denken. Ich dachte, vielleicht fange ich an, die Küche zu renovieren. Ich dachte, die Wände zu streichen würde mich ein wenig von allem ablenken. Ich war bei Homebase und habe ein paar Eimer Farbe gekauft.«
    »Was für eine Farbe?«, fragte Becky und zeigte eine Spur von Lebhaftigkeit.
    »Eine Art Eierschalenblau.«
    Was für eine Götterspeise?
    Ich schuldete es Edna, mich nicht von diesem unheiligen Trio ausmanövrieren zu lassen. Der Fairness halber muss ich hinzufügen, dass es schon wieder diese Geschichte mit den individuellen Sorgen war. Lotties Sorge war nicht, in welcher

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