Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
Farbe sie ihre Wände streichen sollte, ihre Sorge war, wer den armen Duane ermordet hatte und was dies für ihre Zukunft bedeutete. Die Ferriers sorgten sich, wie ich annahm, um den alten Mr. Culpeper. Doch sosehr die Menschen auch versuchen, einen dazu zu verführen, ihre Probleme zu teilen, mein Problem war immer noch meine alte ehemalige Stadtstreicherin. Dies sagte ich denn auch, und sie wandten sich mir zu.
Lottie starrte mich interessiert an, als wäre ihr ein plötzlicher Gedanke gekommen. »Haben Sie einen Freund oder Partner oder so was?«
»Nichts dergleichen«, antwortete ich. »Ich habe einen guten Bekannten. Wir belassen es dabei. Warum sollte man an einer Beziehung herumwerkeln, die funktioniert?«
Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, und sie beugte sich ernst in meine Richtung. »Das ist nur zu wahr«, sagte sie und deutete auf die ihrer Bilder beraubte Stelle an der Wand. »Ich habe ein wirklich schönes Bild von Duane. Ich habe überlegt, ob ich es vergrößern lasse und dort aufhänge. Was meinen Sie?«
Ich sagte nicht, was ich davon hielt und woran ich denken musste – eine Szene aus dem Film Lockende Versuchung. Ein Quäkerfarmer besucht das Blockhaus eines Hinterwäldlers. Über dem Herd hängt, umgeben von einer Girlande, das Porträt des verstorbenen Herrn des Hauses, eines grimmig dreinblickenden Burschen mit schwarzem Vollbart. Der Besucher deutet höflich himmelwärts, doch die Witwe antwortet, indem sie entschieden mit dem Pfeifenstil nach unten zeigt. Ich habe den Film vor gar nicht langer Zeit im Nachmittagsfernsehen gesehen. Ich mag alte Spielfilme. Und deswegen konnte ich nicht anders, als mich zu fragen, ob Lottie das Porträt von Duane ebenfalls mit einer Seidengirlande und immergrünen Blättern dekorieren würde. Nein, selbstverständlich nicht. Es war nur meine Fantasie, die wieder einmal mit mir durchging. Ich konnte sie einfach nicht kontrollieren, sosehr ich mich auch bemühte.
»Hübsch« war alles, was ich laut dazu sagte.
Adam Ferrier wurde zunehmend unruhiger. Er fürchtete wohl, dass sich das Treffen in eine belanglose Plauderstunde verwandeln könnte.
»Lottie hat gesagt, Sie möchten mit meinem Großvater sprechen«, sagte er.
»Das möchte ich tatsächlich, und zwar so bald wie möglich.«
»Das kommt auf seinen Gesundheitszustand an, der sich von Tag zu Tag ändern kann. An manchen Tagen kann er Fremde empfangen, an anderen Tagen ist ihm alles zu viel. Geben Sie mir eine Telefonnummer, und ich melde mich bei Ihnen.«
Ich gab ihm die Nummer von Ganeshs Handy. »Ich verstehe, dass Ihr Großvater nicht bei bester Gesundheit ist«, sagte ich zu ihm. »Trotzdem muss ich so bald wie möglich mit ihm reden.«
»Ich werde es einrichten«, antwortete er lakonisch.
Es schien, als wäre für den Augenblick nicht mehr zu erreichen. Ich verspürte nicht den Wunsch, mit den drei grausigen Wesen länger als unbedingt nötig an einem Tisch zu sitzen, und sie sahen mich ohne Zweifel lieber gehen als kommen. Ich erhob mich. »Wir bleiben in Verbindung; ich melde mich bei Ihnen«, sagte ich zu Adam, um ihm zu zeigen, dass ich nicht tatenlos herumsitzen und auf den versprochenen Anruf warten würde. Falls er nicht bald kam, würde ich ihm auf die Nerven gehen.
Er reagierte mit einem richtig feindseligen Blick. »Wie ich bereits sagte, ich werde ein Treffen arrangieren, sobald es passt.«
»Wunderbar«, sagte ich und ging.
Wissen Sie, was das für ein Gefühl ist, wenn man abgetan wird? Die Franzosen haben eine wunderbare Redewendung, sie nennen sie »Treppenwitz«. Es ist die schlagfertige Antwort, die einem erst einfällt, wenn man schon gegangen und auf der Treppe ist. Auf dem ganzen Nachhauseweg fielen mir die unterschiedlichsten schnippischen Phrasen ein, um Adam Ferrier zurechtzuweisen. Bis ich zu Hause ankam, war ich durch und durch frustriert.
Möglicherweise hatte Ferrier erkannt, dass ich ihn ununterbrochen nerven würde, bis er tat, was ich von ihm wollte, denn er rief gleich am nächsten Morgen spätvormittags auf Ganeshs Handy an.
»Meine Schwester hat unseren Großvater besucht, und wie es aussieht, ist er imstande, Sie heute Nachmittag zu empfangen. Wenn Sie es einrichten können, komme ich vorbei, hole Sie ab und bringe Sie hin. Wo wohnen Sie?«
Ich nannte ihm die Adresse.
»Das ist nicht weit«, sagte er. »Ich fahre sofort los, wenn Sie einverstanden sind.«
Ich erinnerte mich, dass Lottie mir erzählt hatte, dass er eine Wohnung in den Docklands
Weitere Kostenlose Bücher