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Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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hatte. »Sehr gut«, sagte ich. »Ich warte.«
    »Um zwei Uhr dann«, sagte er und überfuhr mich schon wieder.
    Ich versuchte, mich an all die Treppenwitze zu erinnern, die ich mir am Abend zuvor ausgedacht hatte, und stellte fest, dass ich nicht einen einzigen davon behalten hatte.
    Adam erschien pünktlich in einem neuen BMW . Wahrscheinlich hatte der Kleinwagen, den ich vor Lotties Haus gesehen hatte, seiner Schwester Becky gehört.
    »Schicker Untersatz«, sagte ich, als ich einstieg und mich anschnallte.
    »Firmenwagen«, sagte er knapp.
    Warum nur geben einem die Leute ständig irgendwelche Sachen, wenn man sowieso schon bessergestellt ist?
    »Fahren wir nach Teddington?«, fragte ich, als wir im dichten Verkehr unterwegs waren.
    »Nein, nicht ganz so weit.«
    Ich versuchte es erneut. »Hat Ihr Großvater ein spezielles medizinisches Problem, oder ist es einfach nur das Alter?«
    »Er erholt sich von einer Operation«, antwortete Ferrier auf seine knappe Art und verzichtete auf weitere Erklärungen.
    Ich fragte nicht länger. Er wollte nicht reden. Okay, meinetwegen. Ich würde es selbst sehen, sobald ich seinem Großvater gegenüberstand.
    Als ich das Haus sah, stockte mir der Atem. Es war die Sorte Haus, die dem erstmaligen Betrachter den Atem stocken lässt. Normalerweise überspielte ich so etwas, doch dieses Haus war wirklich erstaunlich. Es war alt, grob geschätzt mittelviktorianische Epoche, aus verwittertem Ziegelstein gemauert und mit kunstvollen Fenster- und Türeinfassungen und Gesimsen aus behauenem Stein. Es war die Sorte Haus, die, wenn sie nicht so wunderbar erhalten gewesen wäre, wie ein Spukschloss ausgesehen hätte. Als würden entweder die Munsters oder die Addams Family unvermittelt aus dem Eingang treten. Doch dieses Haus war tadellos gepflegt und in Schuss, genau wie die Gartenanlage ringsum. Ich erkannte, dass sich der Garten auf der Rückseite bis hinunter zum Regent’s Canal erstrecken musste und wahrscheinlich eine private Anlegestelle besaß. Die Auffahrt wurde durch ein hohes, elektronisch zu öffnendes Tor geschützt. Eine Alarmanlage hing gut sichtbar über der Haustür, und die Fenster im Erdgeschoss waren durch Ziehharmonika-Gitter gesichert. Man brauchte mindestens eine Ramme, um in dieses Haus einzubrechen. Adam hatte Recht gehabt, es war nicht weit von meiner Wohnung entfernt, rein örtlich betrachtet. In sozialer und finanzieller Hinsicht hätte es genauso gut auf dem Mond liegen können.
    Adam musterte mich mit einem Seitenblick und ließ sich zu einem Grinsen hinreißen.
    Selbstgefälliger Bastard!, dachte ich. »Hübsches Haus«, sagte ich laut und bemüht, meine Fassung zu bewahren. »Ist sicher eine Kleinigkeit wert.«
    Er antwortete nicht darauf, sondern betätigte eine Fernbedienung, und das Tor glitt langsam zur Seite, um uns einzulassen.
    Ich wusste, dass Ferrier nicht zu der Sorte gehörte, die es als vulgär empfand, über Geld zu reden. Menschen wie Adam Ferrier reden andauernd über Geld. Er wusste auf Heller und Pfennig genau, wie hoch der gegenwärtige Marktwert dieses Anwesens war. Ich schätzte, dass es mehrere Millionen Pfund sein mussten. Vielleicht noch mehr. Hoffte er vielleicht, eines Tages zu erben? Oder waren er und seine Schwester gemeinsame Erben? Und mehr noch – spielte vielleicht die Tatsache, dass der Großvater so vermögend war, eine Rolle in dieser ganzen Geschichte? Und was zur Hölle hatte eine alte Stadtstreicherin mit dem Besitzer dieses Anwesens zu schaffen?
    Ich musste daran denken, wie Ganesh die Nase gerümpft hatte über meine Theorie, dass es bei dieser Sache möglicherweise um ein Testament ging. Doch vielleicht hatte ich von Anfang an Recht gehabt. Wo es Geld zu erben gibt, gibt es ein Motiv für Mord.
    Die Haustür wurde geöffnet, als wir aus dem Wagen stiegen. Eine resolut wirkende Frau erschien; sie sah aus, als wäre sie teilweise Haushälterin, teilweise Krankenschwester.
    »Er fühlt sich recht gut heute«, sagte sie zu Adam und bedachte auch mich mit einem Lächeln, was ich sehr zu schätzen wusste nach Adams Verhalten mir gegenüber. Niemand möchte behandelt werden wie eine verwilderte Katze, die man zufällig aufgelesen hat. »Gehen Sie nur gleich nach oben zu ihm.«
    Bis jetzt hatte ich, Gott sei Dank, nirgendwo eine Spur von Becky gesehen.
    Ich folgte Adam ins Haus und eine breite Treppe hinauf, und er führte mich durch einen Korridor bis zu einem Schlafzimmer. Dort klopfte er an, öffnete behutsam und streckte

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