Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones

Titel: Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
Vom Netzwerk:
nicht schlecht, als sie vor mir stand. »Wenn das die neue Janice Morgan ist – meine Stimme haben Sie!«
    »Ich bin außer Dienst«, erklärte sie, doch sie errötete.
    »Warum ziehen Sie sich nicht so an, wenn Sie zur Arbeit gehen?«, fragte ich.
    »Ich habe meine Gründe«, erwiderte sie einigermaßen finster.
    »Ja, ja«, entgegnete ich. »Sie haben Angst, dass man Sie behandelt wie eine Modepuppe. Das hat man davon, wenn man in einer altmodischen, sexistischen Umgebung wie einer Polizeiwache arbeitet.«
    »Die Dinge sind heutzutage viel besser als noch vor ein paar Jahren«, widersprach sie. »Es ist nicht mehr viel übrig von dem altmodischen, sexistischen Gehabe.«
    »Nicht mehr viel übrig, zugegeben, aber es ist noch nicht alles verschwunden. Wenn es so wäre, müssten Sie keine Angst haben, diese Jacke zur Arbeit anzuziehen.«
    Die Röte auf ihren erregten Wangen vertiefte sich, doch diesmal war es Ärger. »Wenn ich Ihre Meinung hören will, Fran, dann frage ich danach.«
    »Es macht mich wütend«, sagte ich. Meine Kritik war schließlich nur freundlich gemeint, und ich wollte nicht, dass sie so einfach abgetan wurde. »Ich sage Ihnen, was ich denke, und dann halte ich den Mund. Ich denke, Sie stellen Ihr Licht unnötig unter den Scheffel. Sie sind erfolgreich. Sie haben es bis in die oberen Ränge geschafft, und Sie steigen bestimmt noch höher auf. Sollten Sie zumindest. Warum zum Teufel glauben Sie, dass Sie sich nicht anziehen können, wie Sie es möchten? Warum haben Sie den Kleiderschrank voll mit diesem langweiligen Zeug, wenn Sie auch Sachen besitzen wie die, die Sie jetzt tragen? Sie müssen diesen Dinosauriern unten auf der Wache nichts mehr beweisen. Wenn sie ein Problem damit haben, dann ist es ihres.«
    »Lassen Sie das, Fran!«, schnappte sie. »Das reicht jetzt. Wenn ich mir von jemandem das Ohr blutig quatschen lassen will mit derartigen Bemerkungen, dann besuche ich meine Mutter.«
    Das brachte mich zugegebenermaßen zum Verstummen.
    Doch sie war noch nicht fertig. Sie schäumte weiter. »Was meine Kollegen angeht, ob sie nun mein Problem sind oder nicht, es geht nur mich etwas an und niemanden sonst. Ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen über meine Kollegen zu reden oder über mich und meine Kleidung, was das betrifft! Kümmern Sie sich um Ihren eigenen Kram, und hören Sie gefälligst auf, meine kostbare und knappe Freizeit damit zu verschwenden! Erzählen Sie mir, was mit diesem Motorradfahrer war!«
    Ich berichtete in knappen Worten, was sich zugetragen hatte.
    »Aha«, sagte sie nachdenklich, als ich geendet hatte. »Wer auch immer er ist, er agiert nicht allein. Da ist zum einen der Jugendliche mit dem Kapuzenpullover, den Sie gesehen haben.« Sie lehnte sich zurück und schlug ein Bein über das andere. Ich beneidete sie inzwischen um ihre pinkfarbene Lederjacke und fragte mich, wo sie dieses Kleidungsstück gekauft und wie viel es wohl gekostet hatte. Bestimmt mehr, als ich mir leisten konnte. Ich wagte nicht nachzufragen. Abgesehen davon hatte sie Recht – jetzt war nicht der Zeitpunkt für Frauengespräche.
    »Vielleicht hat der Motorradfahrer ihm Geld gegeben, damit er mich auf die Straße lockt. Einige der Jugendlichen hier in der Gegend sind ein wenig seltsam, gelinde gesagt. Sie werden Ganesh Patel nichts von dieser Geschichte erzählen, wenn Sie ihn sehen, oder?«, fügte ich besorgt hinzu. »Mir wäre lieber, wenn er nichts davon erfährt.« Viel lieber sogar, um die Wahrheit zu sagen. Es würde Ganesh nur neue Munition gegen meine Aktivitäten in den nächsten Wochen an die Hand geben.
    Sie nickte. »Selbstverständlich. Ich kann mir denken, dass er besorgt reagieren würde.«
    »Es ist sein Onkel, der sich wegen allem sorgt. Ganesh hält Vorträge. Mit Haris Sorgen komme ich zurecht, aber Ganeshs Vorträge bringen mich um den Verstand. Möchten Sie einen Kaffee oder ein Glas Wein?«
    »Wenn es der gleiche Wein ist wie bei meinem letzten Besuch hier, dann nehme ich den Kaffee«, antwortete sie prompt.
    »Ja«, sinnierte ich. »Ich sollte den Rest von diesem Wein in den Ausguss schütten. Er schmeckt ziemlich scheußlich, aber er reinigt vielleicht das Rohr.«
    Nachdem ich den Kaffee gemacht hatte, setzte ich meinen Bericht über meine nachmittäglichen Unternehmungen fort, indem ich meinen Besuch bei Henry Culpeper schilderte. »Er weiß, dass ich Duane Gardner tot gefunden habe, aber ich fand keine Gelegenheit mehr, mit ihm über diesen Aspekt zu reden. Adam kam mit

Weitere Kostenlose Bücher