Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
der Haushälterin ins Zimmer und brachte den Tee. Es gefiel ihm nicht, dass ich dort war und unter vier Augen mit seinem Großvater geredet habe. Ich schätze, der alte Knabe ist auf seine Weise ziemlich gerissen. Ich weiß, dass Jessica Davis in seinem Auftrag unterwegs ist, so viel hat er eingeräumt. Hat sie sich eigentlich inzwischen bei Ihnen gemeldet?«
Sie legte die Hände um den Kaffeebecher und schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Ich glaube nicht, dass sie noch kommt – zumindest so lange nicht, wie nichts passiert, das sie ihre Meinung ändern lässt. Schließlich hat sie keinen Grund, sich bei mir zu melden. Sie hatte nichts mit Duane Gardner zu schaffen, soweit wir wissen – der war im Auftrag von Culpeper unterwegs, mit Culpepers Enkel als Mittelsmann. Vielleicht sollte ich Culpeper einen Besuch abstatten. Nach allem, was Sie erzählt haben, würde ich denken, dass Jessica Davis zuerst mit Culpeper geredet hat, bevor sie sich bei der Polizei meldet, und dass Culpeper strikt dagegen war, die Polizei in die Angelegenheit einzubeziehen, also hat sie ihre Meinung geändert. Schließlich hat der alte Mann eine ganze Menge mehr am Hals, als er eigentlich haben wollte, indem er sich einverstanden erklärt hat, durch seinen Enkel die Detektivagentur zu beauftragen. Wie dem auch sein mag, es macht mich immer besonders neugierig, wenn die Leute nicht wollen, dass die Polizei ihre Nase in ihre privaten Dinge steckt.«
Sie seufzte, leerte ihren Becher und stellte ihn ab. »Ich ermittle wegen Gardners Tod, nicht mehr und nicht weniger. Das bedeutet nicht, dass Duane Gardner der einzige Fall auf meinem Schreibtisch ist. Ich wünschte, das Leben eines Polizisten wäre so einfach und geradeaus, wie es in Büchern und im Fernsehen immer dargestellt wird. Der Ermittler im Fernsehen hat einen Sergeant als Gehilfen und verbringt seine ganze Zeit nur mit der Lösung eines einzigen Falles. Wenn es doch nur so wäre! Ich habe mehr als ein halbes Dutzend Fälle gleichzeitig auf dem Schreibtisch, die alle meine Aufmerksamkeit verlangen. Ich weiß, was ich Ihrer Meinung nach tun sollte, Fran. Sie möchten, dass ich jede einzelne Person befrage, über die Sie stolpern und die Sie interessiert. Aber das kann ich einfach nicht. Ich muss Rechenschaft ablegen über meine Zeit. Ich muss mich an ein festgelegtes Budget halten. Ich kann mir nicht leisten, wie eine Närrin dazustehen, die Schatten jagt.«
Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Sie hatte Recht. Ich war der Amateur, sie war der Profi. Ich konnte mir aussuchen, welche Spuren ich verfolgte. Sie nicht.
Sie lächelte mitfühlend. »Wie dem auch sei, Fran, es sieht mehr und mehr danach aus, als hätte Gardners Tod mit seiner Suche nach Edna Walters zu tun.« Sie hob die Hand, um einer Erwiderung meinerseits zuvorzukommen, weil mich ein plötzlicher Hoffnungsschimmer durchzuckte und ich mich aufsetzte. »Warten Sie, Fran. Das bedeutet immer noch nicht, dass ich jede Spur verfolge, die Sie mir bringen. Mein größtes Problem ist: Gardner hatte Edna bereits gefunden. Das war es, was seine Auftraggeber, Culpeper und Ferrier, von ihm wollten. Sie hätten sich freuen müssen und dem Mann einen fetten Bonus zahlen sollen. Ich denke, wir können beide aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen, was Gardners Tod angeht. Was bedeutet, dass ich im Grunde genommen wieder in einer Sackgasse stecke. Es ist ein interessanter Fall, zugegeben. Bringt es mich weiter in meiner Suche nach Gardners Mörder? Wohl eher nicht.«
»Jemand will Edna umbringen«, konterte ich.
»Ich bin nicht der Meinung, dass dem so ist. Lassen Sie uns trotzdem für den Augenblick annehmen, dass Sie Recht hätten. Dann kämen zumindest Culpeper und Jessica Davis nicht als Täter in Betracht. Nach allem, was Sie mir erzählt und was die beiden zu Ihnen gesagt haben, sind sie sehr besorgt um Ednas Wohlergehen.«
»Edna ist für niemanden einen Bedrohung«, sinnierte ich. »Wie sollte sie auch?«
Wir saßen für eine Weile schweigend da. »Vielleicht sollten Sie Henry Culpeper einen Besuch abstatten«, sagte ich schließlich. »Und wenn es nur ist, um das Haus zu sehen. Es ist nicht von dieser Welt. Es muss ein Vermögen wert sein. Ich weiß nicht, ob die Tatsache dadurch weniger Bedeutung erlangt, dass Culpeper eine Detektivagentur angeheuert hat, oder mehr. Ich meine, wenn man reich ist, kann man jeder Laune nachgehen, oder? Es ist nicht so, als würde man die eisernen Reserven angreifen oder
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