Und das ewige Licht leuchte ihr - Granger, A: Und das ewige Licht leuchte ihr - Rattling the bones
jungen Burschen an, diesem Duane Gardner.«
Henry Culpeper saß da, ein Gefangener in seinem eigenen wunderschönen Haus, doch er wusste genau, was draußen geschah und wie die Welt aussah. Wer hielt ihn auf dem Laufenden? Adam und Becky? Jessica Davis? Ein ganzes Netzwerk von Agenten? Einen Augenblick lang beschlich mich das unbehagliche Gefühl, dass er wie eine alte Spinne mitten in ihrem Netz aus Seidenfäden saß und wartete.
»Duane war ein guter Detektiv«, sagte ich. »Er hat Edna für Sie aufgespürt.«
»Ja, und dabei haben Sie ihn entdeckt, wenn ich richtig informiert bin.« Die scharfen alten Augen musterten mich eindringlich.
Bevor ich Gelegenheit zu einer Antwort fand, klopfte es flüchtig an der Tür, und sie wurde geöffnet, bevor Culpeper »Herein« rufen konnte. Adam trat mit einem kleinen Tischchen in den Armen ein, gefolgt von der Haushälterin Alice mit dem Teetablett.
»Da wären wir«, sagte Adam ein wenig zu herzlich und stellte den Tisch zwischen seinen Großvater und mich. Dann nahm er das Tablett von Alice entgegen und stellte es darauf ab. »Möchtest du, dass ich bleibe, Großvater?«
Sein Großvater ignorierte die hoffnungsvolle Bitte. »Danke sehr, Adam, wir kommen zurecht. Fran und ich wollen uns noch für ein paar Minuten unterhalten. Danke für den Tee, Alice.«
Adam stapfte nach draußen.
»Hey!«, wollte ich ihm hinterherrufen. »So fühlt es sich an, wenn man entlassen wird! Wie gefällt dir das, hm?« Ich musste mich stattdessen mit einem zuckersüßen Grinsen begnügen, als Adam sich in der Tür noch einmal umdrehte und mir einen letzten drohenden Blick zuwarf. Als er mein Grinsen bemerkte, sah er aus, als würde er im nächsten Augenblick in eine Kernschmelze übergehen.
Dann waren Culpeper und ich wieder allein. Henry deutete auf das Tablett. »Vielleicht hätten Sie die Güte, Fran?«, forderte er mich freundlich auf.
»Selbstverständlich.« Ich kam seiner Bitte nach und schenkte uns Tee ein. Als wir jeder eine Tasse hatten, begann ich erneut. »Mr. Culpeper, ich habe nicht das Recht, und ich will mich auch gar nicht in Ihre privaten Angelegenheiten einmischen. Ich bin allerdings besorgt, was Ednas Wohlergehen betrifft.«
»Das ist gut so, meine Liebe – aber Sie müssen sich nicht sorgen. Ich werde selbst zusehen, dass man etwas für Edna tut.«
Er war nicht bereit, seine Gründe für sein Interesse an Edna freiwillig herauszurücken, doch ich konnte mich nicht mit seinen Worten zufriedengeben.
»Mr. Culpeper, so einfach ist das leider nicht. Ich sehe sehr wohl, dass Sie gut informiert sind über die allgemeine Situation. Doch verzeihen Sie, wenn ich das sage – hier zu sitzen und von Dritten darüber zu hören ist nicht das Gleiche, als wären Sie persönlich dort draußen …« Ich winkte in Richtung Fenster. »Ich möchte nicht taktlos erscheinen, aber ich glaube wirklich nicht, dass Sie so ruhig wären, wenn Sie sich aus erster Hand ein Gefühl für die Lage verschaffen könnten.«
Ich befürchtete, dass er Anstoß an meinen Worten genommen haben könnte, doch er ließ sich nichts dergleichen anmerken.
»Genau das soll Jessica für mich erledigen«, sagte er ohne jede Regung.
»Nun, vielleicht tut sie das, vielleicht auch nicht. Hat sie Ihnen berichtet, dass Edna gegenwärtig im Krankenhaus liegt?«
Die Teetasse klapperte in Culpepers Hand, und ich sprang auf, um sie aufzufangen.
»Es tut mir leid – bitte entschuldigen Sie, Sir«, sagte ich, während ich den Tee aufwischte, der ihm auf das Jackett geschwappt war. »Das war sehr plump von mir. Ihr fehlt nichts, keine Sorge. Sie … sie ist auf der Straße gestürzt.«
Ich überlegte, dass es vielleicht keine gute Idee war, ihm von dem Motorradfahrer zu erzählen. Wie dem auch sein mochte, wenn er sich mit der Polizei oder dem Krankenhaus in Verbindung setzte, würde man ihm die gleiche Geschichte erzählen. Eine ältere Dame war über ihre eigenen Füße gefallen. Ich war die Einzige, die glaubte, dass jemand absichtlich versucht hatte, Edna über den Haufen zu fahren.
Doch es war mir gelungen, die behagliche Atmosphäre gründlich zu zerstören.
»Ich muss mich so schnell wie möglich mit Jessica in Verbindung setzen«, murmelte er. Er klang von Minute zu Minute aufgeregter und abwesender, und es war unübersehbar, dass er die Kontrolle über die Situation verlor.
Es war Zeit, dass ich ging. Ich erhob mich, beugte mich vor und ergriff seine Hand. »Mr. Culpeper, machen Sie sich keine Sorgen.
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