und das Fußballphantom
ihnen zurücklaufen? Der dritte Detektiv entschied sich dagegen und rannte stattdessen die Straße hinab. Vielleicht kam ja gleich ein kleines Gässchen, das er von hier aus nicht sah.
Aber nach fünfzig Metern blieb er wieder stehen. Da war keine Gasse. Und von dem Rothaarigen war weit und breit immer noch nichts zu sehen.
Bob sah nach hinten. Justus und Peter waren noch nicht um die Ecke. Er blickte nach rechts, wo eine offene Haustür in einer schäbigen, grauen Mauer gähnte, er schaute die Straße hinab, konnte aber weder den Komplizen noch Chilton entdecken. Er hatte sie verloren.
Enttäuscht von sich selbst drehte sich Bob mit hängenden Schultern um, um seinen Freunden entgegenzugehen. Doch als er der Haustür den Rücken zuwandte, legte sich plötzlich eine riesige Hand um seinen Mund und riss ihn nach hinten.
Panik wallte in dem dritten Detektiv auf, als er in den Hausflur geschleift wurde. Er wollte schreien, aber die Hand erstickte seine Rufe. Verzweifelt strampelte er mit Armen und Beinen und war doch machtlos angesichts der Kraft, die ihn mit sich ins Dämmerlicht und die Stufen zum Keller hinabzerrte.
Dann stoppte die wilde Fahrt. Bob wurde herumgewirbelt und gegen die Wand gedrückt. Heißer Atem näherte sich seinem rechten Ohr. Und an seiner Kehle spürte er plötzlich die Spitze eines Messers!
»Hör mir genau zu, Kleiner!« Eine raue Stimme, die sich in seine Gehörgänge fraß. »Seit fünfzehn Minuten lauft ihr drei Weichnasen mir hinterher und ich weiß nicht, was ihr von mir wollt. Geld wahrscheinlich. Aber ihr habt euch den Falschen ausgesucht. Solltet ihr euch nicht ganz schnell verpissen, werde ich meinen kleinen Freund hier von der Leine lassen.« Er drückte die Messerspitze noch ein winziges Stück weiter in Bobs Hals. »Ist das klar?«
»Alles klar«, röchelte der dritte Detektiv voller Angst. »Sicher, alles klar.«
»Na prima. Dann schlaf schön.«
Schlaf schön? , dachte Bob noch. Dann traf irgendetwas Hartes seine Schläfe und es wurde Nacht um ihn.
Notbremse
Als Bob aufwachte, hatte er das Gefühl, dass sein Kopf in einem Schraubstock klemmte und gleich platzen würde. Die Schmerzen waren höllisch und das Dröhnen in seinen Ohren klang wie ein Güterzug, der neben ihm vorbeidonnerte.
Dennoch rappelte er sich auf und blickte im Sitzen auf seine Uhr. Drei Minuten. Er war drei Minuten bewusstlos gewesen. Nicht viel, aber angesichts der verbleibenden Zeit eine halbe Ewigkeit. Der dritte Detektiv stand stöhnend auf, musste sich mit einer Hand an der Wand abstützen und wankte dann die Stufen hinauf ins Freie.
Die Sonne blendete ihn so sehr, dass er die Hand vor die Augen halten musste. Außerdem schienen hier draußen gleich drei Güterzüge an ihm vorbeizurumpeln.
Erst nach einer weiteren halben Minute gelang es ihm, die Augen zu einem kleinen Spalt zu öffnen und die Straße hinabzublicken. Verschwommene Menschen, Häuser in grellen Leuchtfarben und am Himmel dieser gnadenlose Riesenscheinwerfer.
»Bob!« Eine Stimme aus weiter Entfernung. Und doch unerträglich laut.
»Bob! Da bist du ja! Gott sei Dank!«
Wenige Augenblicke später waren Justus und Peter bei ihm.
»Was ist passiert, Dritter?«
»Bist du okay?«
Bob machte eine Handbewegung, mit der er die Lautstärke auf ein Flüstern drückte, und sagte dann: »Ja, alles klar. Bis auf die Güterzüge in meinem Kopf und dieses gleißend helle Ding da oben an der Decke.«
In kurzen Worten erzählte er seinen Freunden, was geschehen war. »Es kann nur der Rothaarige gewesen sein, dem ich meine Beule verdanke«, schloss Bob seinen Bericht.
»Aber er weiß nicht, weswegen wir eigentlich hier sind«, sagte Peter. »Er denkt, dass wir ihm ans Leder wollten. Das ist gut.«
Bob lächelte verkniffen. »Gut? Sag das mal meiner Birne.« Er rieb sich den Hinterkopf. Doch allmählich wich die Benommenheit und nach ein paar tiefen Atemzügen fühlte er sich wieder halbwegs in der Lage, die Verfolgung fortzusetzen.
Justus sah ihn besorgt an. »Und es geht dir wirklich gut?«
»Klar. Lasst uns aufbrechen. Wir haben schon genug Zeit verloren.«
»Dem Rothaarigen sollten wir aber ab jetzt unbedingt aus dem Weg gehen«, meinte Peter. »Der scheint nicht allzu viel Spaß zu verstehen.«
Chilton war mittlerweile in der Bank angekommen. Justus hatte am Handy mit angehört, wie er die Schalterhalle betreten hatte und sofort zu einem der Mitarbeiter gelaufen war. Den hatte er dann angewiesen, ihm 50000 Dollar von seinem Konto
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