und das Fußballphantom

bekam die Kugel aber so unglücklich gegen das Schienbein, dass ihre Flugbahn verändert wurde. Abgefälscht flitzte der Ball nach oben, jagte zwischen zwei Verteidigern hindurch und schlug genau über dem Kopf des Hawks -Schlussmannes ins Tor ein.
    Ausgleich! 3:3! In letzter Sekunde.
    Während die Lautsprecher des Fernsehers zu explodieren drohten, drehte sich Peter blitzschnell um. Chilton! Er musste es erfahren! Und da eilte er auch schon heran. Gleich musste er den Zweiten Detektiv passieren.
    Peter steckte sich das Handy in die Tasche. Dann schrie er »Tor!«, so laut er konnte, riss die Arme in die Höhe und begann einen wilden Jubeltanz. »Tor für die Tornados ! Ausgleich! Tor! Tor! Tor!«
    Aber im Gegensatz zu anderen Besuchern beachtete ihn Chilton nicht. Blind und taub für seine Umwelt wollte er an ihm vorbeihetzen. Da machte Peter einen Satz zur Seite, stellte sich ihm in den Weg und brüllte noch lauter: »Tor! Tor! Tor!« Er packte ihn sogar, schüttelte ihn und benahm sich ganz wie ein irregewordener Fan. »Es kam gerade im Fernsehen! Tor!« Peter zeigte zu dem Bildschirm auf dem Regal. Dann ließ er wieder von Chilton ab und hüpfte jubelnd den Pier entlang.
    Während die Umstehenden verwundert Peter nachgafften, schien Chilton endlich zu begreifen. Justus und Bob waren ihm gefolgt und sahen ihn jetzt vor der Losbude stehen. Chilton starrte zum Fernseher hinauf, fuhr wie von einem Stromstoß zusammen und redete dann aufgeregt in sein Headset.
    »… Ausgleich erzielt«, hörte Peter, der hinter einer Limo-Bude das Handy hervorgeholt hatte. »Es steht 3:3. Das bedeutet Verlängerung! Ich habe also noch Zeit!«
    »Nein, nein«, antwortete der Namenlose aufgebracht, »ich habe gesagt, bis der Schiedsrichter …«
    »… das Spiel abpfeift«, fiel ihm Chilton ins Wort. »Das haben Sie gesagt! Das waren Ihre Regeln. Aber das Spiel ist noch nicht zu Ende! Es dauert noch einmal mindestens 30 Minuten. Ihre Regeln!«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung. Nur Atemgeräusche waren zu hören, wütende Atemgeräusche. »In Ordnung«, meldete sich der Erpresser zurück. Er klang, als könnte er seinen Zorn nur mühsam unter Kontrolle halten. »Meine Regeln. Bis zum Ende des Spiels. Aber Sie haben sich geirrt, Mr Brainman. Für dieses Spiel gilt die Golden-Goal-Regel. Das nächste Tor entscheidet über den Sieg. Dann ist das Spiel aus. Keine dreißig Minuten.«
    »Was? Sind Sie sicher?«, erschrak Chilton.
    »Begeben Sie sich zur Bank«, erwiderte der Namenlose, ohne auf die Frage einzugehen. »Dort melden Sie sich wieder – wenn das dann überhaupt noch nötig ist.«
    Der Zweite Detektiv war völlig durcheinander. Eben noch hatte er seiner Erleichterung darüber, dass sie Zeit gewonnen hatten, mit einem langen Seufzer Luft machen wollen, dann hatte der Namenlose das mit der Golden-Goal-Regel gesagt. Das änderte alles. Es zählte weiterhin jede Minute, jede Sekunde. Und schlimmer noch – ab jetzt wussten sie nicht einmal mehr, wie lange sie noch Zeit hatten. Es konnte jeden Augenblick vorbei sein.
    »Verdammt!« Peter barg das Gesicht in seiner Hand.
    Wenige Augenblicke später waren Justus und Bob bei ihm. Als Peter ihnen von der Golden-Goal-Regel erzählte, waren auch sie zunächst wie vor den Kopf geschlagen. Doch keine dreißig Minuten Zeit. Die Hatz ging weiter.
    Justus fing sich als Erster. »Lasst uns die Informationen austauschen, während wir uns auf den Weg zur Bank machen. Wir bleiben in Chiltons Nähe«, beschloss der Erste Detektiv. »Womöglich benötigt er noch einmal unsere Hilfe.« Die drei ??? liefen los Richtung Auto.
    »Also nicht zur Polizei?«, wollte Peter wissen.
    »Nein. Ich denke, das Kopfschütteln und Chiltons Gesichtsausdruck haben eine deutliche Sprache gesprochen. Was meinst du, Dritter?«
    Bob nickte. »Sehe ich auch so. Chilton will auf keinen Fall die Polizei einschalten.«
    »Dann hat er uns tatsächlich in der Hoffnung in die Konferenzschaltung geholt, dass wir auf irgendeinem Weg seinem Sohn helfen können?«, überlegte Peter.
    »Davon müssen wir ausgehen. Doch für Tom können wir im Augenblick nichts tun. Also lasst uns zu dieser Bank fahren.«
    Bis zum Ende des Piers fragten die drei Detektive einige der Schausteller nach der Freeman Chase Bank. Der Mann im Kassenhäuschen der Achterbahn konnte ihnen Auskunft geben. »Ich glaube, die liegt am San Vincente Boulevard. Ziemlich am Ende auf der rechten Seite.«
    »Vielen Dank!« Die drei ??? liefen hinab zur