und das Geheimnis der Tuerme
durch die hügelige Landschaft des nördlichen Norfolks schlängelte. Darüber spannte sich der strahlend blaue Himmel.
»Was für ein wunderschöner Ausblick!«, rief Flora begeistert.
Dann wandten sie sich wieder der Suche nach dem Kästchen zu.
Der magische Stein jedoch schwieg immer noch. »Hier ist es auch nicht«, sagte Flame. »Lasst uns mit dem Dachboden weitermachen.«
Die Schwestern kehrten in das Dachgeschoss zurück und nahmen sich ein Zimmer nach dem anderen vor.
»Ich dachte, wir würden es hier bestimmt finden«, sagte Marina enttäuscht. »Hier oben steht so viel Krempel rum, da hätte es gut dabei sein können.«
Aber der Stein gab noch immer kein Piepsen von sich. Als Nächstes gingen sie in den zweiten Stock und durchsuchten ihre eigenen Zimmer, das kleine Gästezimmer und etliche Schränke. Doch sie fanden nichts.
»Es muss irgendwo unten sein«, sagte Flame.
Also machten sie im ersten Stock weiter. Hier waren das Schlafzimmer ihrer Eltern sowie das Wohn- und das Schlafzimmer ihrer Großmutter. Außerdem befanden sich noch das große und kleine Gästezimmer mit vielen weiteren Schränken auf dieser Etage. Sie gingen von Zimmer zu Zimmer, aber der Stein in Floras Hand rührte sich nicht.
Schließlich standen sie auf dem Treppenabsatz im ersten Stock und blickten hinunter in die große Halle. »Was tun wir jetzt?«, fragte Flora.
»Wie wäre es, wenn Sky Sidney fragte? Vielleicht weiß er etwas«, schlug Flame vor.
»Gut, mach ich!«, sagte Sky und die Schwestern polterten die Stufen bis zum Fuß der breiten Mahagonitreppe hinab.
»Warte kurz, Sky! Wo sind Mum und Dad?«, fragte Marina.
»Dad ist im Büro und Mum ist in der Küche, glaube ich«, sagte Flame.
Sie warteten einen Moment, nur um sicherzugehen, dann begann Sky ihre Unterhaltung mit Sidney Cantrips Porträt. Flame, Marina und Flora standen dicht hinter ihr.
Einen Augenblick später drehte Sky sich um und berichtete: »Sidney sagt, er hat uns gebeten, Mims Porträt umzuhängen, damit wir Georges Brief finden. Er glaubt nicht, dass das Kästchen noch im Haus ist. Aber er ist sehr glücklich, Mim wieder an seiner Seite zu haben.«
»Oh, sag ihm, wir freuen uns sehr für ihn«, sagte Flame.
Erneut unterhielt sich Sky leise mit ihrem Ur-urgroßvater. Die Schwestern waren so vertieft, dass sie ihre Mutter nicht aus der Küche in die Halle kommen hörten.
»Was macht ihr denn da?«, ertönte ihre Stimme plötzlich hinter ihnen. Die vier fuhren herum.
»Ach, öhm … wir … also, eigentlich Sky … hat sich mit Sidney unterhalten«, stotterte Flame. »Er sagte, er freut sich, dass Mim wieder bei ihm ist.«
»Aaaha«, sagte Mum langsam.
»Wann kommt dieser Charles eigentlich, Mum?«, fragte Sky. Sie war sehr gut im Aushecken von Ablenkungsmanövern, wenn die Lage brenzlig wurde.
»So gegen vier, Dad wird bis dahin zu Hause sein«, erwiderte Mum. »Wir werden gemeinsam zu Abend essen.«
»Ist gut«, antworteten die Mädchen. »Wir gehen jetzt zurück zum Camp. Bis nachher.«
Die vier Mädchen hatten sich einen Hindernisparcours auf dem Rasen aufgebaut und veranstalteten gerade ein Wettrennen mit ihren Fahrrädern, als ein silberner Wagen die Auffahrt heraufkam und vor dem Haus hielt.
Als Charles ausstieg, gingen Mum und Dad auf ihn zu, um ihn zu begrüßen und die Schwestern schossen auf ihren Rädern um die Ecke.
»Willkommen auf Cantrip Towers!«, sagte Dad und schüttelte Charles die Hand.
»Danke, Colin!«, erwiderte Charles lächelnd.
Die Schwestern waren hin und weg. Charles Smythson sah so gut aus, als sei er soeben den Hochglanzseiten eines Modemagazins entstiegen.
Gemeinsam gingen sie alle um das Haus herum auf die Terrasse. Getränke wurden nach draußen geholt und eine Weile saßen sie einfach da und unterhielten sich.
Charles war witzig, intelligent und interessant. Der große, dunkelhaarige junge Mann hatte braune Augen und war überaus charmant. Er schien perfekt zu sein.
Jedes Mal, wenn Charles Flame zulächelte, errötete sie bis in die Haarspitzen. Es war die reinste Folter. Marina ging es nicht besser. Flora und Sky kicherten.
Mum, Dad und Charles plauderten über Kunst und Architektur und die Cantrip-Familie. Dann wandte sich Charles den Mädchen zu und sagte: »Ihr seid eine faszinierende Mischung.«
»Was meinst du damit?«, fragte Flame. Sie befürchtete schon, er habe ihre magischen Kräfte bemerkt.
»Nun, ihr seht euch überhaupt nicht ähnlich!«, sagte Charles lächelnd. »Du hast
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