und das Goldene Dreieck
ist.«
»Bonchoo hat Ihren Rucksack gebracht«, wechselte sie das Thema.
Er nickte. »Sind die Schan weg?«
Bonchoo schüttelte den Kopf. »Sie sind oben auf dem Berg und beobachten uns.«
»Helfen Sie mir auf den Stein!« befahl Mornajay. »Wir haben nicht viel Zeit, wir müssen schnell handeln! Im Rucksack ist ein Funkgerät... Sie«, wandte er sich an Cyrus, »müssen der gesuchte Mann dieser Dame sein. Sie scheinen intelligent zu sein...«
»Es geht.« Cyrus schmunzelte.
»Stellen Sie das Funkgerät für mich auf, ja? Ich bin noch ziemlich schwach, verdammt. Und Sie - Bonchoo, nicht wahr? Im Rucksack finden Sie einen kleinen Behälter mit Feuerzeugbenzin, außerdem Streichhölzer und eine alte Zeitung.«
Die habe ich gar nicht gesehen, dachte Mrs. Pollifax. »Zerknüllen Sie die Zeitungsseiten, tränken Sie sie mit dem Benzin und stecken Sie sie zum Anzünden in die Morphinsäcke.«
»Großartig!« rief Mrs. Pollifax. »Ich helfe mit.« Dann fragte sie, amüsiert über seine Rückkehr zum alten Ich: »Werden Sie uns bald Gelegenheit geben, Ihnen für unsere Lebensrettung zu danken?«
»Nicht nötig, kein Grund zur Sentimentalität. Außerdem«, fügte er mit verlegenem Lächeln hinzu, »haben Sie, wenn ich mich recht erinnere, geholfen, mich am Leben zu erhalten.« Er ließ sich auf den Stein fallen und wischte sich die Stirn. Er sah völlig erledigt aus. Sie hätte ihn gern so vieles gefragt: Wie er beabsichtigte, die Leiche seines Bruders mitzunehmen, wenn er sich selbst kaum auf den Beinen halten konnte; wer er war und wie er es fertiggebracht hatte, die Novizen zu überreden, ihn hierherzutragen; wer Chin-Ling war; woher er den Namen Jacoby kannte; und was er sich von dem Funkgerät erhoffte. Statt dessen half sie Bonchoo, den Benzinbehälter zu öffnen, die Streichhölzer zu suchen und die Zeitungsseiten zu zerknüllen, während Cyrus das Funkgerät aus dem Rucksack hob und es neben Mornajay auf den Stein stellte. Ein Knistern und Knacken wurde laut, als Mornajay es einstellte.
»Callahan?« sagte er. »Hier ist M. Hören Sie mich?« Er war also nicht allein gekommen... Mrs. Pollifax und Bonchoo tauschten Blicke. Beide hielten in ihrer Arbeit inne und hörten unverhohlen zu. Nach einigen Störgeräuschen antwortete eine Stimme: »Empfange Sie, M. Alles in Ordnung?«
»X ist tot.« Mornajays Stimme stockte, dann fuhr er fest fort: »Das Lager ist acht Kilometer südlicher als erwartet. Wie schnell können Sie hier sein?«
»Schwierigkeiten?«
»Schon möglich.«
»Zehn Minuten. Können Sie mir eine genaue Beschreibung geben?«
Mornajay läche lte schwach. »Nicht nötig. Hier wird es gleich ein unübersehbares Feuer geben. Richten Sie sich nach dem Rauch, Callahan.«
»Verstanden, M.... Sind Sie okay?«
»Okay«, antwortete Mornajay grimmig. Er gab Cyrus das Funkgerät und nahm wieder seinen Revolver in die Hand.
»DEA?« fragte Cyrus mit gehobenen Brauen.
»Ich glaube nicht, daß Vorstellung nötig ist«, entgegnete Mornajay mit alter Schroffheit. »Ich weiß nicht, wer Sie sind, und ich will es auch gar nicht wissen, obgleich es mir ein Rätsel ist, wie zwei Touristen hierherkommen konnten. Und wer ich bin, dürfte Sie nicht im geringsten interessieren.«
»Kommt ein Flugzeug?« wollte Mrs. Pollifax sich vergewissern.
»Hubschrauber. Tut mir leid, aber er hat nicht genug Platz, daß ich Sie mitnehmen könnte. Deshalb rate ich Ihnen, zu verschwinden, sobald Sie das Feuer angezündet haben.
Und halten Sie sich um Himmels willen in Deckung, während Sie es anzünden. Ich kann nur eines für Sie tun: Dafür sorgen, daß Sie nicht in die Sache hineingezogen werden - dieses Feuer wird jemanden fast eine Million Dollars kosten! Wenn Wen Sa uns vom Berg aus beobachtet...«
»Wen Sa?« keuchte Bonchoo.
Mornajay sagte trocken: »Vielleicht hat er sich hier anders genannt, aber alle Beschreibungen, die ich von Wen Sa habe, passen haargenau auf den Offizier, den ich zuvor hier gesehen habe.«
Bonchoo schauderte. »Yai ich habe Wen Sa gesehen!«
»Beeilen Sie sich. Sie können Tha Ton noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Prasert hat mir gesagt, daß er Ihnen den Pfad gezeigt hat.«
Bonchoo nickte.
»Was ist mit Ihnen?« fragte Cyrus. »Ich habe acht Schan gezählt. Sie können sich nicht einmal zehn Minuten halten, wenn sie auf Sie einstürmen!«
»Nein?« Mornajays Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. »Mein Revolver wird sie mir vom Leib halten - dann habe ich auch noch Charlies Revolver -, und
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