und das Haus in den Huegeln
wütend.
Die hat ein Gemüt, grollte er.
Sie hat vermutlich eine Freundin getroffen, mit der sie jetzt auf dem Markt
herumzieht. Sie hätte mir wenigstens Bescheid sagen können. Na, der werde ich
etwas erzählen! Aber vermutlich denkt sie, daß sie das mit mir machen kann.
„Joschi, hilfst du Joachim, die
leeren Kartons zu meinem Wagen zu tragen?“ Frau Klabuschs Stimme entriß Joschi
seinen trüben Gedanken.
Er sprang von dem Klappstuhl
auf, den ihm einer der Jungen vom Nachbarstand für eine Weile überlassen hatte,
und half Joachim die Kartons einsammeln, in denen die Christkindl, Strohsterne
und andere Bastelarbeiten verpackt gewesen waren.
Die Klassenmannschaft hatte
viel verkauft. Von allen Weihnachtsmarkttagen schien dies der einträglichste zu
sein.
Joachim nahm Frau Klabuschs
Wagenschlüssel in Empfang. Er wußte, wo ihr Auto stand, denn er hatte am Morgen
geholfen, die Ware zu entladen.
„Falls Sandra eintrudelt — auf
mich braucht sie nicht zu warten. Bestell ihr das von mir“, wies Joschi Ingrid
an.
„Dachte mir doch gleich, daß
die große Liebe einen Knacks bekommen hat. Umsonst drückst du dich doch nicht
bei uns herum. Hast du gedacht, Sandra läuft dir nach und holt dich hier ab?
Die doch nicht!“ stichelte Rolf.
Doch Ingrid, der Joschi erzählt
hatte, wem Sandra gefolgt war, sagte leise und besorgt: „Hoffentlich ist ihr
nichts passiert!“
„Was sollte ihr denn hier auf
dem Markt passieren, wo es von Polizisten und Marktordnern wimmelt!“ erwiderte
Joschi barsch.
„Gräme dich nicht, Joschi.
Sandra sucht sicher ein Weihnachtsgeschenk für dich aus. Dabei kann sie dich ja
nun wirklich nicht brauchen“, tröstete ihn Frau Klabusch lächelnd.
„Muß ja ganz was Ausgefallenes
sein, wenn das so lange dauert“, witzelte Joachim.
Joschi blickte ihn mordlustig
an.
Joachims Kopf verschwand hinter
dem Kartonstapel auf seinen Armen.
Joschi folgte ihm quer über den
Florinsmarkt.
Als sie den Parkplatz hinter
der Marienkirche erreichten, fiel Joschi seine Beobachtung wieder ein, die er
eine Stunde zuvor gemacht hatte.
Er überlegte, ob er den
Parkwächter nach dem Kleinbus fragen sollte, in dem ein Mädchen in einer
Kaninchenjacke, wie Sandra sie trug, gesessen hatte. Joschi erinnerte sich, daß
ein Mann mit einer Dienstmütze dem davonbrausenden Kleinbus nachgedroht hatte,
weil er mit überhöhter Geschwindigkeit über den Parkplatz fuhr.
„Moment noch! Oder geh schon
vor. Ich muß den Parkwart etwas fragen“, sagte Joschi zu Joachim, nachdem sie
die Kartons im Kofferraum verstaut hatten.
„Was hast du denn mit dem?“
wunderte sich Joachim.
„Ach, ich... Vielleicht hat er
Sandra gesehen. Sie ist nämlich einem Typ hier herauf gefolgt“, erwiderte
Joschi zögernd.
„Und du meinst, sie könnte mit
ihm fortgefahren sein? Sag bloß! Dann habt ihr also wirklich Krach?“
„Nein, bestimmt nicht!“ wehrte
Joschi entsetzt ab.
Joachim blickte ihn mitleidig
an. „Ich erzähl’s ja nicht weiter. Aber die anderen erfahren es ja schließlich
doch.“ Er wandte sich zum Gehen. „Dann mach mal! Und viel Erfolg! — Oder soll
ich besser sagen: Kein Erfolg, sie ist dir treu?“ Joachim zog vergnügt pfeifend
ab.
Joschi blickte ihm gedankenvoll
nach. Komisch, daß er so versessen darauf ist, Sandra und mich
auseinanderzubringen. Das würde Joachim wohl passen. Und nicht nur ihm! Sandra
ist ein verdammt hübsches Mädchen. Sie konnte jeden haben, den sie nur wollte,
überlegte Joschi. Aber da geht nichts, Freunde, dachte er schadenfroh. Und er
setzte in Gedanken besorgt hinzu, wobei er wie in Kleinkindertagen beschwörend
die Finger kreuzte: Hoffentlich!
Joschi suchte den Parkwächter
auf dem Gelände.
Er fand ihn schließlich bei
einem Reisebus, neben dessen Fahrer er auf der Einstiegstufe saß und sich
unterhielt.
Doch es war nicht der Mann, den
Joschi suchte.
„So um zwei Uhr, sagst du?“
erwiderte der Parkwächter auf Joschis Frage. „Da war mein Kollege hier. Da war
ich essen.“
„Wo finde ich Ihren Kollegen?“
Der Mann musterte Joschi
prüfend. „Ist es denn so wichtig?“
Joschi nickte.
„Ja, dann komm in einer halben
Stunde oder so noch mal wieder. Mein Kollege ist auf dem Markt unten, an einem
der Glühweinstände.“ Der Parkwächter wandte sich an den Busfahrer: „Ist ja
nichts los hier, im Moment. Wir sind voll besetzt. Und man wird ganz schön steif,
wenn man stundenlang im Feuchten rumsteht. Da muß man sich ab und zu von innen
aufwärmen.“
Der
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