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und das Haus in den Huegeln

und das Haus in den Huegeln

Titel: und das Haus in den Huegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Seibold, nachdem Joschi seine
Frage verneint hatte.
    „Außerdem hast du Sandra, wie
du sagst, in dem Bus sitzen sehen. Wenn jemand gegen seinen Willen mitgenommen
wird, muß man ihn vorher ja wohl kampfunfähig machen, nicht wahr?“ polterte
Herr Seibold. „Also, ich meine, du hast dich versehen“, fuhr er fort. „Die
Beobachtungen dieses Parkwächters klingen auch recht ungenau, und ich
bezweifle, daß es sich bei dem Kleinbusfahrer um den Sektenführer handelte.“
    „Und wo ist Sandra, bitte?“
fragte Joschi schlicht.
    „Hm“, brummte Herr Seibold.
    Joschi konnte ihn fast greifbar
vor sich sehen — die hohe Stirn nachdenklich gerunzelt, die scharfblickenden
Augen hinter der Lesebrille auf seine Dackelhündin Susi gerichtet, die gewiß
wie gewöhnlich zu seinen Füßen lag und ergeben zu ihrem Herrn aufschaute.
    „Ach, sie wird sich irgendwo
auf dem Markt herumtreiben“, vermutete Herr Seibold.
    „Nicht so lange! Nicht zwei
Stunden über unsere Verabredung hinaus“, widersprach Joschi heftig.
    „Aber der Sektenführer läßt
seine Gruppe doch nicht auf dem Weihnachtsmarkt zurück. Welchen Grund sollte er
dafür haben?“
    „Ich habe Ihnen von den
Kassendiebstählen erzählt
    „Das ist doch eine ganz andere
Geschichte. Ich sehe da absolut keinen Zusammenhang“, unterbrach ihn Herr
Seibold gereizt.
    „Ja, wenn Sie meinen“, sagte
Joschi enttäuscht. „Bitte, würden Sie dann wenigstens Frau Ansbach schonend
beibringen, daß Sandra verschwunden ist? Und vielleicht auch ihre Mutter
benachrichtigen? Ich kann das nicht“, bat Joschi.
    „Sag mal, Junge, du bist ja
ganz fest davon überzeugt, daß Sandra etwas zugestoßen ist“, stellte Herr
Seibold erschrocken fest. „Bist du nicht etwas voreilig? Ich vermute, daß
Sandra längst zu Hause ist.“
    „Ich kenne Sandra besser als
Sie“, erwiderte Joschi nur.
    „Ja, Kruzitürken noch einmal!
Was macht sie denn wieder für Geschichten!“ donnerte Herr Seibold los und
erschreckte damit Susi, die kläffend aufsprang.
    „Hör mal, Joschi“, sagte Herr
Seibold, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte. „Ich rufe jetzt bei
Sandra an. Du legst den Hörer auf, wartest ein, zwei Minuten und meldest dich
dann wieder bei mir, ja?“
    Ohne Joschis Antwort
abzuwarten, legte Herr Seibold den Hörer auf.
    Joschi verließ die
Telefonzelle, um dem Mann, der schon eine Weile ungeduldig draußen auf und ab
ging, Gelegenheit zum Telefonieren zu geben.
    Mit einem vorwurfsvollen: „Wo
warst du denn so lange?“ meldete sich Herr Seibold, als Joschi eine
Viertelstunde später erneut bei ihm anrief.
    „Noch einmal an unserem Stand,
wo Sandra sich mit mir treffen wollte“, erwiderte Joschi. „Sie war nicht da und
ist auch nicht dort gewesen. Und zu Hause ist sie auch nicht, stimmt’s?“ sagte
Joschi gereizt.
    „Es meldete sich niemand“, gab
Herr Seibold zu.
    „Wußte ich. Die Mühe hätten Sie
sich sparen können. Und was wird jetzt? Wir müssen doch etwas unternehmen“,
sagte Joschi heftig.
    „Langsam, langsam! Sandra hat
also einen Ausflug unternommen. Sehen wir es einmal so, Joschi, ja? Immer
vorausgesetzt, es war Sandra, die in dem Kleinbus saß. Könnte es nicht
so sein, daß Sandra den Sektenführer bat, ihn zu Jutta zu bringen, nachdem sie
von ihm erfahren hatte, daß Jutta bei der Sekte lebt? Schließlich ist Sandra
hinter dem Rothaarigen hergelaufen, um etwas über Juttas Verschwinden
herauszufinden.“
    „So könnte es gewesen sein“,
räumte Joschi ein. „Ich halte es aber nicht für wahrscheinlich. Denn, wenn die
Sekte Juttas Aufenthaltsort bekanntgeben wollte, hätte Jutta ihn längst ihren
Eltern mitgeteilt. Sandra wäre auch nie so rücksichtslos, fortzufahren, ohne es
mir zu sagen. Sie weiß, daß ich mich um sie sorge, wenn ich keine Ahnung habe,
wo sie geblieben ist. Sandra kann sich in meine Lage versetzen. Umgekehrt wäre
es genauso. Sandra würde es mir nie verzeihen, wenn sie sich stundenlang
grundlos um mich hätte ängstigen müssen. Wir tun so etwas einander nicht an.
Wir lieben uns!“ entfuhr es Joschi, und er gab damit ein Geheimnis preis, das
ihm normalerweise nie über die Lippen gekommen wäre.
    Der alte Rechtsanwalt wußte
das. Er kannte Joschis Empfindsamkeit und wußte, wie sorgsam er stets seine
Gefühle zu verbergen suchte.
    Deshalb erschrak er über
Joschis Gefühlsausbruch, denn dies machte ihm klar, in welch verzweifeltem
Zustand Joschi sich befand. Außerdem neigte Joschi nicht dazu, irgendwelche
Vorkommnisse

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