Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Hexenhandy

und das Hexenhandy

Titel: und das Hexenhandy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
Vom Netzwerk:
Geduld zu üben, Just«, ließ Bob verlauten und las weiter. »›Doch andere Forscher sahen in der 666 ein Geistwesen, das seinen Einfluss im menschlichen Bewusstsein ausübe. Einer von ihnen war der berühmte Kabbalist Agrippa, der im 15. und 16. Jahrhundert in ganz Europa lehrte. Er kombinierte unter Verwendung der hebräischen Kabbala aus Zahlen und Buchstaben den Namen des Geistwesens Sorath.‹«
    »Hebräisch?« Justus wurde hellhörig. »Gibt es da etwa eine Verbindung zu den seltsamen Schriftzeichen, die wir gestern in der leeren Moreland-Wohnung gesehen haben?«
    »Abwarten«, reagierte Bob mit einer ungeduldigen Handbewegung. »Hört euch erst noch an, was hier über Sorath steht. ›Das Geistwesen Sorath, auch Satan genannt, wird als eine Kraft verstanden, die den ›niederen‹ Menschen oder – noch besser ausgedrückt – die niederen Qualitäten im Menschen stärkt. Hier begegnet uns die kalte Natur eines Wesens, das nur ein Ziel verfolgt: den individuellen Menschen zu unterjochen und seinen Willen zu beherrschen. Diese böse Gefahr gilt es, zu erkennen und ihr entgegenzuwirken.‹« Stumm ließ er das Blatt auf die Tischplatte sinken.
    »Soviel also zu den drei Sechsen«, kommentierte der Erste Detektiv Bobs Vortrag. »Ich möchte zunächst noch hören, was du über die geheimnisvollen Wandmalereien in der Moreland-Wohnung herausgefunden hast, bevor ich mich genauer über die Kabbala-Geschichte äußere. Ich gehe doch davon aus, dass du auch darüber etwas Aufschlussreiches herausfinden konntest?«
    Bob folgte dieser Aufforderung ohne Zögern. »Der zweite Begriff, den ich in die Suchmaschine eingegeben habe, lautete ›Runenschriften‹, Freunde. Und auch hier half mir das World Wide Web. Es ist so, wie ich bereits gestern vermutet hatte: Einige der Zeichen an der Wand sind identisch mit der früheuropäischen Sprache aus dem 1. Jahrtausend vor Christus.«
    »Also ›Futhark‹?«, vergewisserte sich Justus.
    »Ganz genau. Und ich konnte auch die jeweiligen Bedeutungen dieser Runenzeichen herausfinden.« Bob hob zur Veranschaulichung einen Ausdruck, auf dem die Symbole abgebildet waren, in die Höhe. »Dieses erste Zeichen hier, das entfernt an ein krummes F erinnert, nennt sich FEHU und symbolisiert den ›materiellen Besitz‹. Das zweite Zeichen, das wie ein senkrecht aufgestellter Hexenhut aussieht, wird URUZ genannt, was so viel wie ›Unglück‹ und ›Finsternis‹ bedeutet.«
    Peter wurde es unbehaglich zumute.
    »Das dritte Zeichen hier«, Bob wies mit dem Finger darauf, »wird als NAUHTIZ bezeichnet und steht schlicht und ergreifend für ›Schicksal‹. Als letztes Symbol haben wir dann noch diesen in die Höhe weisenden Pfeil mit dem Namen TIWAZ . Er bedeutet ›Krieg‹.«
    Justus kaute auf seiner Unterlippe. »Materieller Besitz, Unglück und Finsternis, Schicksal und Krieg. Wie passen diese Begriffe zu dem Hexenhandy?«
    »Ich kann mir darauf keinen Reim machen«, fuhr Peter impulsiv dazwischen. »Ich kann uns nur wärmstens empfehlen, dass wir uns so schnell wie möglich aus dem Fall herausziehen und die Sache der Polizei überlassen! Ihr mögt ja nicht an Hexen glauben, aber ich bin von der Existenz dieser Schattenwesen überzeugt, seit ich gestern einer dieser Kreaturen das Gesicht zerkratzt habe – ein Gesicht, das ihr hundertprozentig für eine Gummimaske gehalten habt!«
    »Jetzt reiß dich gefälligst zusammen!«, platzte dem Ersten Detektiv der Kragen. Krachend schlug er mit der Faust auf die Tischplatte. »Du gebärdest dich ja wie ein kleines Kind! Selbst Jeremy scheint mehr Mumm in den Knochen zu haben als du!« Als er sah, wie Peter betroffen zusammenzuckte, schlug er eine sanftere Tonart an. »Entschuldige meinen Wutausbruch, Zweiter. Es mag daran liegen, dass diese Diät und das damit in Verbindung stehende Hungergefühl gewaltig an meinen Nerven zehren. Aber ich frage mich trotzdem, was in dich gefahren ist? In unserer gesamten Detektivlaufbahn sind wir doch nun schon in Dutzenden Fällen mit angeblichen Geistern, Teufeln, Dämonen und sonstigen Spukgestalten aneinandergeraten und keine von denen war letzten Endes echt. So wird es sich auch in dieser Sache verhalten.«
    Peter blieb uneinsichtig. »Auch du als Erster Detektiv hast die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen! Vielleicht sind wir jetzt an einem Punkt angelangt, an dem wir einsehen müssen, dass es auch Mächte gibt, die sich rational nicht erklären lassen.«
    »Vielleicht kann ich die Wogen

Weitere Kostenlose Bücher